Die Europameisterschaften im Orientierungslauf wurden heute mit der Staffel abgeschlossen. Das Schweizer Herrenteam rund um Daniel Hubmann, Florian Howald und Matthias Kyburz gewinnt die Bronzemedaille. Das Frauenteam läuft auf den unglücklichen 4. Rang.

Das Staffelrennen bot zum Abschluss der Orientierungslauf-Europameisterschaften in Estland erneut spannende Medaillenentscheidungen. Das technisch äusserst anspruchsvolle Gelände sorgte dafür, dass es durch Fehler der Läufer*innen immer wieder zu Führungswechsel kam.

Bei den Herren gelang Startläufer Daniel Hubmann eine solide Ablösung. Aufgrund eines Fehlers zu Beginn des Rennens und einer längeren Gabelung büsste er im Ziel rund 1.30 Minuten auf die Spitzengruppe ein. Florian Howald startete dann aber fulminant und konnte mit einem fast fehlerfreien Lauf auf Rang 4 vorstossen. An der Spitze lief derweilen der Norweger Kasper Fosser, verfolgt von Schweden 2 und 3.

Matthias Kyburz schloss durch einen technisch sauberen Lauf gar auf die schwedischen Teams auf, welche sich ein Duell um die Silbermedaille lieferten. Letztlich sicherte Kyburz dem Schweizer Team die Bronzemedaille.  Ungefährdet lief währenddessen Norwegen mit Magne Daehli, Kasper Fosser und Eskil Kinneberg zur Goldmedaille. «Nach der schwierigen Vorbereitung und nicht optimalen Einzelläufen ist es für uns alle ein versöhnlicher Abschluss dieser Europameisterschaften. Ich wusste, dass ich zurzeit physisch nicht angreifen kann, weshalb ich den Fokus auf einen technisch sauberen Lauf legte, was mir gut gelungen ist», bilanziert Matthias Kyburz.

Schweizerinnen müssen sich mit Rang 4 begnügen

Nicht von Fehlern verschont blieb auch das erste Schweizer Frauen-Team mit Startläuferin Sarina Kyburz, sie büsste auf ihrer Ablösung über zwei Minuten auf die Spitzenteams ein. Elena Roos konnte in der Folge Plätze gutmachen, der Rückstand auf die Spitzenteams aus Tschechien und Schweden vergrösserte sich jedoch weiterhin. Schlussläuferin Simona Aebersold startete damit an achter Position auf die Schlussstrecke, mit rund zwei Minuten Rückstand auf Bronze. Die Goldmedaillengewinnerin der gestrigen Mitteldistanz zeigte erneut eine überzeugende Leistung und konnte zusammen mit Norwegen Plätze gutmachen und lieferte sich am Ende ein Duell mit der Norwegerin Andrine Benjaminsen um die Bronzemedaille. Eine längere Gabelung am Ende der Strecke führte jedoch dazu, dass die Norwegerin eine entscheidende Lücke zu Aebersold herauslaufen konnte, womit die Schweizerinnen das Rennen auf dem unglücklichen vierten Rang beenden.

Simona Aebersold sagt zu ihrem Lauf: «Zwei Minuten Rückstand sind üblicherweise zu viel, um noch Chancen auf eine Medaille zu haben, doch ich wusste, dass in diesem Gelände alles möglich ist. Deshalb wollte ich mich auf mich selbst konzentrieren und einen sauberen Lauf durchziehen. Dadurch ist mir wieder ein gutes Rennen gelungen. Es ist schade, dass am Ende der längere Gabelungsposten die Aussichten auf die Medaille zunichtemachte.» Währenddessen laufen die Schwedinnen rund um Lina Strand, Sara Hagström und Tove Alexandersson mit einem Vorsprung von über fünf Minuten zu Tschechien überlegen zur Goldmedaille.

Eine starke Leistung zeigte auch Paula Gross als Startläuferin des 2. Schweizer Teams, sie konnte in Tuchfühlung mit den Spitzenteams übergeben. Das Team wurde in der Folge jedoch auf den 17. Rang zurückgeworfen.

Damit reist das Schweizer Team, das zu Beginn der Titelkämpfe noch von einem Magen-Darm-Infekt ausgebremst wurde, mit zwei Medaillen von den Europameisterschaften nach Hause.

Resultate

Frauen (5,5 Km, 50 HM, 17 Po.). 1. Schweden 1 (Lina Strand, Sara Hagström, Tove Alexandersson) 1:49:18. 2. Tschechien 1 (Vendula Horcickova, Adela Finstrlova, Tereza Janosikova) 5:10 Minuten zurück. 3. Norwegen 1 (Ane Dyrkorn, Marie Olaussen, Andrine Benjaminsen) 6:14. Ferner: 4. Schweiz 1 (Sarina Kyburz, Elena Roos, Simona Aebersold) 7:03. 17. Schweiz 2 (Paula Gross, Marion Aebi, Sabine Hauswirth) 18:36. 21. Schweiz 3 (Martina Ruch, Sofie Bachmann, Katrin Müller) 25:50.

Männer (6,5 Km, 60 HM, 20 Po.). 1. Norwegen 1 (Magne Daehli, Kasper Fosser, Eskil Kinneberg) 1:46:44. 2. Schweden 3 (Viktor Svensk, Isac von Krusenstierna, Max Peter Bejmer) 1:31 Minuten zurück. 3. Schweiz 1 (Daniel Hubmann, Florian Howald, Matthias Kyburz) 1:41. Ferner: 25. Schweiz 3 (Pascal Buchs, Noah Zbinden, Christoph Meier) 13:37. 28. Schweiz 2 (Joey Hadorn, Jonas Egger, Fabian Aebersold) 18:21.

Die Resultate im Detail