Erfolgreicher Auftakt der WM der Studierenden für das Schweizer Team. Eline Gemperle gewinnt überlegen den Sprint in Biel, während Timo Suter zur Silbermedaille läuft. Deborah Stadler und Katrin Müller laufen zeitgleich auf den vierten Rang. Mit Pascal Buchs auf Rang 6 und Tino Polsini auf Rang 8 zeigt die Schweizer Delegation ein starkes Team-Resultat.

Zwei Aargauer*innen sorgten für einen perfekten Start in die Heim-Weltmeisterschaften der Studierenden. Die Stadt Biel mit ihrer schachbrettartigen Struktur bot wenige schwierige Aufgaben – kleine Routenwahlentscheidungen und schnelle Beine machten den Unterschied aus. Über solche verfügte offensichtlich Eline Gemperle.

Sie feierte gewissermassen einen «Start-Ziel-Sieg» und lag im Vergleich mit den Konkurrentinnen bei allen Zwischenzeiten voraus. «Der Druck, eine der Besten im Startfeld zu sein, war schon da», sagte die U23-Nationalkader-Athletin hinterher. Gemperle wusste aber mit der Favoritinnenrolle umzugehen und blieb nahezu fehlerfrei. Nur auf einer Route verpasste sie einen Durchgang und verlor dadurch rund fünf bis zehn Sekunden. Das Schlussbouquet in der kleinen Bieler Altstadt war noch einmal fordernd: Nach flachem Beginn führte die Bahn in die kurzen Anstiege. Dort machten sich die müde werdenden Beine bemerkbar, so Gemperle.

Lange Zeit durften die Frauen gar von einem Dreifachsieg träumen. Deborah Stadler hatte früh eine Zeit vorgelegt, an die nur ihre Teamkollegin Katrin Müller herankam. Ex-aequo lagen die beiden in Führung, ehe Gemperle mit einer Zeit unter 12 Minuten auf der knapp 3 Kilometer langen Bahn (Luftlinie), neue Massstäbe setzten. Am Ende verdrängten die Finnin Inka Nurminen (Silber) und die Französin Cécile Calandry die beiden Schweizerinnen auf den undankbaren vierten Rang. Siri Suter erreicht den 22. Schlussrang.

Timo Suter schrammt an Gold vorbei

Bei den Männern entwickelte sich ein enges Rennen mit steten Führungswechseln. Zuoberst auf dem Podium stand letztlich der Schwede Jonathan Gustafsson. Dahinter zeigte sich einmal mehr, dass die Breite im Sprint-OL immer grösser wird: Sieben Nationen waren unter den ersten zehn vertreten. Der zweite Platz gehörte dem Schweizer Timo Suter. Bloss acht Sekunden fehlten dem Aargauer aus Baden zum Exploit. «Ich hoffte auf einen Platz unter den ersten sechs», sagte er. Entsprechend glücklich war er mit der Silbermedaille. Im technisch nicht sehr fordernden Lauf konnte er seine Routen auf der Karte stets im Voraus planen. «Das hat sich am Schluss ausbezahlt.»

Colin Kolbe, der deutsche Junioren-Weltmeister von 2018, gewann hinter Suter Bronze. Mit Pascal Buchs schaffte es ein zweiter Schweizer unter die ersten sechs. Vor ihm klassierten sich der Spanier Alvaro Casado und der Australier Aston Key. Tino Polsini auf dem achten Rang sowie Florian Attinger auf dem 22. Schlussrang runden das Teamergebnis ab.

Die Studenten-WM wird morgen Donnerstag mit der Langdistanz in Gondiswil (Bern) fortgeführt. Am Freitag sind wieder die Sprinter*innen dran: In der Sprint-Staffel im Herzen von Langenthal gehört die Schweiz nach der starken Teamleistung in Biel definitiv zu den grossen Favoriten.

Resultate

Biel/Bienne. Universitäts-OL-Weltmeisterschaft. Sprint. Frauen (2,9 Km, 20 m HM, 18 Po.): 1. Eline Gemperle (Boniswil) 11:47; 2. Inka Nurminen (Finnland) 12:06; 3. Cécile Calandry 12:09; 4. Katrin Müller (Zürich) und Deborah Stadler (Seedorf UR), beide 12:16; 6. Maelle Nolwenn Beauvir (Frankreich) 12:19. Ferner: 22. Siri Suter (Rütihof AG) 13:01.

Männer (3.4 Km, 20 HM, 21 Po.): 1. Jonathan Gustafsson (Schweden) 11:30; 2. Timo Suter (Rütihof AG) 11:38; 3. Colin Kolbe (Deutschland) 11:53; 4. Alvaro Casado Gomez (Spanien) 11:54; 5. Aston Key (Australien) 11:56; 6. Pascal Buchs (Liebefeld) 12:01; Ferner 8. Tino Polsini (Gelterkinden) 12:08. 22. Florian Attinger (Adliswil) 12:27.

Das Programm der FISU World University Championship Orienteering 2022

Mi, 17. August:          Sprint und Eröffnungsfeier in Biel

Do, 18. August:         Langdistanz in Gondiswil (BE)

Fr, 19. August:           Sprint-Staffel in Langenthal

Sa, 20. August:          Mitteldistanz in Corcelles-Crémines bei Moutier

So, 21. August:          Staffel in Gondiswil

Die FISU WUC Orienteering 2022 digital

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(Text: Yann Schlegel/Annalena Schmid, Fotos: Rolf Gemperle)