Mit einem Staffelrennen wurde der OL-Weltcup in Norwegen abgeschlossen. Das Schweizer Frauenteam rund um Elena Roos, Natalia Gemperle und Simona Aebersold läuft auf den zweiten Rang. Das Herrenteam verpasst als Vierte das Podest um weniger als eine Sekunde.

Zum Abschluss der ersten Orientierungslauf-Weltcuprunde im norwegischen Østfold folgte der Staffelwettkampf. In ähnlichem Gelände wie der Mitteldistanz, mit einigen offenen und halboffenen Partien, galt es trotz dem hohen Tempo und dem Kontakt mit den Gegner*innen fehlerfrei vom Start bis ins Ziel zu bleiben.

Im Frauenrennen startete Elena Roos für das 1. Schweizer Team und zeigte eine tolle Ablösung. Die Tessinerin konnte stets in der Spitzengruppe mitlaufen, einzig Hanna Lundberg von Schweden 1 konnte einen kleinen Vorsprung auf die restliche Spitzengruppe herauslaufen. „Ich habe schon einige Startstrecken an Staffeln absolviert und weiss, dass ich ruhig starten und eine solide Leistung ins Ziel bringen muss. Das ist mir auch heute gelungen“, so Roos.

Natalia Gemperle übernahm damit an 4. Position mit 20 Sekunden Rückstand, schnell fand aber die ganze Gruppe wieder zusammen. Gemperle übernahm zwischenzeitlich gar die Führung und liess sich nicht aus der Ruhe bringen, während Tove Alexandersson für Schweden 1 einen zeitraubenden Fehler unterlief. Zusammen mit der Spitzengruppe konnte sie letztlich an Schlussläuferin Simona Aebersold übergeben.  „Ich hatte einen guten Lauf, den letzten Posten habe ich nicht ganz sauber angelaufen, aber dennoch konnte ich Simona an guter Position ins Rennen schicken“, erzählt Gemperle.

Simona Aebersold war stets in Führung zusammen mit Schweden 2 und 3 sowie Norwegen 1. Am Ende musste sie sich nur Lisa Risby von Schweden 2 geschlagen geben, welche durch ihre physische Stärke einen kleinen Vorsprung herauslaufen konnte. „Ich wollte das Rennen wie ein Einzellauf angehen, Posten für Posten konzentriert anlaufen und stets auf mich fokussiert bleiben. Am Schluss war es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem besseren Ende für die Schwedin. Dennoch ist es ein schöner Abschluss dieser Weltcuprunde“, so Aebersold. 

Sekundenpech für Schweizer Herren

Daniel Hubmann eröffnete für Schweiz 1 das Staffelrennen der Männer. Unter dem Tempodiktat der Schweden gelang es ihm, Joey Hadorn mit nur 14 Sekunden Rückstand auf die Spitze ins Rennen zu schicken. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Ablösung, ich hatte immer alles unter Kontrolle und konnte so an guter Position übergeben“, resümiert Hubmann. Die Startstrecke liege ihm gut und er hoffe, dass er auch im Sommer an der Heim-WM diese Aufgabe gut lösen könne. Stark auch die Ablösung von Fabian Aebersold für Team 2, der auch in der erweiterten Spitzengruppe mitlaufen konnte.

Joey Hadorn nutzte die gute Ausgangslage, schloss rasch zur Spitze auf und konnte auch durch seine physische Stärke die Führung übernehmen und mit einigen Metern Vorsprung auf Schlussläufer Matthias Kyburz übergeben. „Zwischendurch kam etwas Nervosität auf, ob ich auch stets die richtigen Gabelungsposten erwische, aber ich bin gut durchgekommen und dementsprechend sehr zufrieden mit meiner Leistung“, erzählt Joey Hadorn.

Ein Fehler zusammen mit dem zweifachen Weltcupsieger der letzten Tage, Kasper Fosser, brachte Kyburz jedoch einen Rückstand von über einer Minute auf Gustav Bergman aus Schweden ein. Auch Norwegen 2 und Finnland 1 konnten aufgrund des Fehlers von Kyburz und Fosser einen entscheidenden Vorsprung herauslaufen. Matthias Kyburz konnte den Rückstand auf die Ränge 2 und 3 zwar fast aufholen, musste sich aber im Zielsprint ganz knapp den Skandinaviern geschlagen geben. Damit gab es am Ende einen vierten Rang für das Schweizer Team, während Schweden auch bei den Herren siegte. „Es ist sehr schade, konnte ich die gute Ausgangslage von meinen Teamkollegen nicht nutzen. Ich verlor kurz die Kontrolle und handelte mir so einen Rückstand ein, den ich nicht mehr gutmachen konnte“, ärgert sich Matthias Kyburz.

Für das Schweizer Team folgt nun ein intensiver Trainingsblock zur Vorbereitung auf das Hauptziel der Saison, die Heim-Weltmeisterschaften in Flims Laax im Juli.

Resultate

Østfold. Orientierungslauf-Weltcup. Staffel. Männer (5.5 km, 215-220 HM, 17-18 Po.): 1. Schweden 1 (Regborn, Svensk, Bergman) 1:37:13 Stunden. 2. Finland 1 (Syrjalainen, Ojanaho, Kirmula) 00:12 zurück. 3. Norwegen 2 (Steiwer, Langedal Breivik, Sandstad Eidsmo) 00:13. 4. Schweiz 1 (Daniel Hubmann, Joey Hadorn, Matthias Kyburz) 00:14. 5. Schweden 2 (Johansson, Imark, Elmblad) 00:30. 6. Norwegen 1 (Liland, Kinneberg, Fosser) 01:38. Ferner: 15. Schweiz 2 (Fabian Aebersold, Florian Howald, Martin Hubmann) 08:54. 25. Schweiz 3/Dänemark (Reto Egger, Christoph Meier, Linus Agervig Kristiansson) 17:02.

Frauen (4.8 km, 190-195 HM, 17-18 Po.): 1. Schweden 2 (Ohlsson, Mansson, Risby) 1:41:57 Stunden. 2. Schweiz 1 (Elena Roos, Natalia Gemperle, Simona Aebersold) 00:12 Minuten zurück. 3. Norwegen 1 (Andersen, Bergerud Lye, Benjaminsen) 00:25. 4. Finland 1 (Sianoja, Teini, Harju) 02:17. 5. Norwegen 2 (Haestad Bjornstad, Lundanes, Dyrkorn) 02:19. 6. Finnland 2 (Niittynen, Haataja, Tuomisto) 02:22. Ferner: 14. Schweiz 2 (Sanna Hotz, Marion Aebi, Paula Gross) 12:33. 19. Schweiz 3 (Martina Ruch, Sofie Bachmann, Sabine Hauswirth) 18:11.

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(Text: Annalena Schmid, Fotos: IOF / Snorre Veggan)