Matthias Niggli berichtet live von der 10MILA 2023 im nordschwedischen Skellefteå.

Für die 10mila liessen sich die Veranstalter in diesem Jahr etwas Spezielles einfallen. Wechselzone und Ziellinie befanden sich im Eisstadion des Skellefteå AIK (Playoff-Finalist der schwedischen Eishockey-Liga). Eine einmalige Ambiance, die aber der Schwierigkeit der Bahnen nicht abträglich war.

Im Vorfeld der Herrenstaffel wurden die letztjährigen Podestteams aus Schweden als Favoriten gehandelt: OK Linné, OK Ravinen und IFK Göteborg.

Noch bei Tageslicht und Abendsonne begann um 20.30 h die Reise durch die Nacht. Aufgrund der nördlichen Lage von Skellefteå waren die Nachtstrecken weniger ausgeprägt und zahlreich. Nur auf rund 4 Strecken wurde die Lampe eingesetzt, im Vergleich zu 7-8 Strecken in «normalen» Jahren.

Einen Traumstart für OK Linné erwischte der Schweizer Startläufer Reto Egger, als Vierter sorgte er für eine ausgezeichnete Ausgangslage für sein Team. Linné war ständig vorne dabei, allerdings nie ganz zuvorderst. Am Schluss reichte es zu Rang 3.

Weniger gut lief es für Ravinen und IFK Göteborg. Sie verloren am Anfang zu viel Zeit und konnten nie ganz vorne an der Spitze mithalten.

Auf der «Långa Natten», der vierten, traditionell ungegabelten Strecke, formierte sich eine Führungsgruppe mit 8 Teams, die sich über 7 Minuten absetzen konnten. Mit dabei Tampereen Pyrintö (FIN) mit Pascal Buchs, der als dritter zum Wechsel kam. Das Team hielt sich auch danach immer in den Top 3 auf. Florian Howald auf der Strecke 8 konnte im Wald sogar einmal die Führung übernehmen. Fabian Aebersold auf der Schlussstrecke lieferte sich ein enges Rennen mit Lucas Basset von Linné, am Schluss bewies er Finisher-Qualitäten und spurtete auf Rang 2:

«Ich fühlte mich gut, nach einem Fehler war Lucas aber deutlich vor mir und ich dachte, jetzt sei der zweite Platz weg. Plötzlich kam er aber von einer anderen Seite zu einem Posten, da galt es die Chance zu nutzen.»

Überraschungssieger wurde NTNUI aus Trondheim (NOR). Das Team der Hochschule Trondheim sorgt seit Jahren für Stimmung an 10mila und Jukola. In diesem Jahr zeichneten sie auch für einen historischen, erstmaligen Sieg verantwortlich. Ohne grosse Weltstars im Team gelang den 10 Norwegern ein sehr konstantes Rennen. Sie waren bei jedem Wechsel in den Top 8, ab Strecke 8 dann ganz zuvorderst.

Kalevan Rasti (FIN) mit Riccardo Rancan auf Strecke 1 auf Rang 4, Södertälja Nykvarn OF (SWE) mit Tino Polsini auf der Schlussstrecke, sowie Tyrving IL mit Chrstoph Meier (Strecke 8) und Matthias Kyburz (Schlussstrecke) auf Rang 10 waren die weiteren Topteams mit Schweizer Beteiligung.

Das reine Schweizer Team der ol norska konnte die Vorjahresplatzierung exakt bestätigen. Es reichte wiederum zu einem 21. Platz. Das Team schaffte sich nach dem 67. Rang auf der Startstrecke kontinuierlich nach vorne. Vor allem David Zürcher (5. Strecke), Ueli Werren (7. Strecke), Daniel Hubmann (Strecke 8) und Joey Hadorn (Schlussstrecke) zeigten am frühen Morgen starke Leistungen und sorgten für die Egalisierung des letztjährigen Klubrekords.

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Text: Matthias Niggli, Foto: Daniel Hubmann)