Und nochmals eine Schweizer Medaille am Schlusstag der Junioren-Weltmeisterschaften in Baia Mare (Rum): Staffel-Silber bei den Männern. Leistungsmässig wäre es gar eine weitere geworden - denn die beiden Schweizer Teams liefen auf den Ränge zwei und drei ins Ziel.

Podest der Herren-Staffel


Grosse Freude über den Sieg in der Nationen-
Wertung

Die imponierende Dichte bei den Schweizer Männern zeigte sich in der Staffel nochmals explizit. Die Ränge 2 und 3 belegten die beiden Schweizer Equipen – wobei Schweiz II mit Joschi Schmid, Elia Ren und Schlussläufer Benjamin Wey vor Schweiz I mit Dominic Müller, Matthieu Bührer und Pascal Schärer das bessere Ende für sich beanspruchte. Die Basis für durchwegs exzellente, praktisch fehlerlose Läufe bildete ein strikte verfolgtes Konzept: sicheres Laufen und das Vermeiden von Hektik.

Grossartiges Finale

Auf der Schlussstrecke profitierte vor allem Benjamin Wey von Schweiz II von kürzeren Gabelungen. „Und plötzlich“, so seine Wahrnehmung, „sah ich niemanden mehr um mich.“ Allerdings stellte sich hinaus, dass auch der tschechische Schlussläufer Jakob Chaloupski, der WM-Zweite über die Mitteldistanz, auf gleicher Höhe lief. Mit ihm duellierte er sich bis zum Schluss. Erst der Sprint entschied gegen ihn. „Ich versuchte beim zweitletzten Posten anzugreifen, weg kam ich aber nicht“, beschrieb Wey. Trotzdem überwog die Freude: „Ich bin superhappy“, sagte Wey. Dankbar zeigte er sich auch gegenüber seinen Staffelpartnern: Sie legten mit ihren bravourösen Leistungen die Basis zu dieser Silbermedaille.

Mit einem Rückstand von 58 Sekunden lief die Equipe Schweiz I ein – auf dem Bronzeplatz. Ihr Pech: Mehr als eine Auszeichnung kann eine Nation nicht gewinnen. Weil auch die drei Läufer von Schweiz I kaum Fehler begingen, ist illustriert, wie kompakt dieses Schweizer U20-WM-Team ist. Schlussläufer Pascal Schärer, der Bronzemedaillengewinner vom Vortag, brachte es auf den Punkt, als er sagte: „So ist auch dieser dritte Platz wunderschön.“ Auf Schweiz II verlor Schweiz I  39 Sekunden. Der Vorsprung auf das Bronzeteam Finnland betrug 2:20 Minuten, Deutschland als nächstfolgendes Quartett verlor weitere 1:21 Minuten.

Sieg in der Nationenwertung

Weniger ausgeglichen und kompetitiv auf höchstem Level präsentierten sich die beiden Schweizer Frauen-Teams. Mit dem Ausgang an der Spitze hatten sie bereits nach Rennhälfte nichts mehr zu tun. Vor dem letzten Wechsel belegte Schweiz I Rang 6. Schlussläuferin Inès Berger riskierte alles und stempelte eine JWOC-Tour-Posten, wodurch das Team nicht klassiert wurde. Schweiz II lief auf dem (bereinigten) achten Rang ins Ziel – 12:03 Minuten hinter dem drittplatzierten Norwegen. Gold gewann Ungarn, Silber ging an Tschechien.

Mit vier Medaillengewinnen (Gold und Silber von Henriette Radzikowski, Bronze von Pascal Schärer sowie Männerstaffel-Silber) entschied das Schweizer Team gar die Nationenwertung der diesjährigen Junioren-WM.

(Text: Jörg Greb, Fotos: IOF/JWOC)