An den Orientierungslauf-Europameisterschaften in Italien gewinnt das Schweizer Team in der Sprintstaffel die Silbermedaille. Simona Aebersold, Joey Hadorn, Matthias Kyburz und Elena Howald-Roos mussten sich nur dem Team aus Schweden geschlagen geben.
Nach dem erfolgreichen Auftakt der Orientierungslauf-Europameisterschaften in Italien am Mittwoch, mit EM-Gold von Matthias Kyburz und Simona Aebersold auf dem dritten Rang, folgte heute in Soave mit der Sprintstaffel die nächste Medaillenentscheidung. Die Schweiz stand in der gewohnten Aufstellung mit Simona Aebersold, Joey Hadorn, Matthias Kyburz und Elena Howald-Roos am Start. In derselben Zusammensetzung konnte das Team bereits an der EM 2021 in Neuchâtel zu EM-Gold laufen und startete demnach als amtierende Europameister.
Duell gegen Schweden
Simona Aebersold eröffnete das Rennen für die Schweiz. Rasch entwickelte sich an der Spitze ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Aebersold und Tove Alexandersson, der Startläuferin für Schweden. Am Ende spielte die Schwedin auf der läuferisch betonten Schlussschlaufe ihre physische Stärke aus und übergab mit einem Vorsprung von 15 Sekunden auf Simona Aebersold an Jonatan Gustafsson. „Ich versuchte zu Beginn die Führung zu übernehmen, um mich von Gegnerinnen nicht ablenken zu lassen. Ich merkte aber, dass Tove Alexandersson physisch extrem stark war und ich mit ihr am Ende nicht mehr ganz mithalten konnte. Am Ende bin aber sehr zufrieden mit meiner Ablösung“, fasst die Seeländerin ihren Lauf zusammen.
Joey Hadorn erwischte auf der langen Teilstrecke zu Posten 1 nicht die beste Route, konnte aber durch einen starken Schlussteil den Rückstand am Ende auf 6 Sekunden verkleinern. „Ich machte gleich zu Posten 1 einen unnötigen Umweg und fühlte mich auch physisch nicht ganz so super. Weil auch der Schwede Fehler beging, konnte ich nochmals fast zu ihm aufschliessen, aber ganz zufrieden bin ich nicht“, bilanziert Hadorn.
Routenwahl-Fehler von Kyburz, starke Schlussstrecke von Howald-Roos
Auch Matthias Kyburz unterlief zu Posten 1 ein Fehler und musste auf eine schlechtere Route ausweichen, wodurch sich der Rückstand zu Schweden auf über 30 Sekunden vergrösserte. Dahinter konnten Norwegen und Finnland zu ihm aufschliessen. „Ich machte gleich zu Beginn einen Fehler, da ich dachte, ich sei eine Gasse weiter links. Plötzlich tauchte vor mir eine künstliche Barriere auf und da musste ich auf eine langsamere Route ausweichen. Danach war mein Lauf in Ordnung, aber im Ganzen kann ich nicht zufrieden sein mit meiner Leistung“, ärgert sich Kyburz.
Während die Europameisterin im Einzelsprint, Sara Hagström, ohne Schwierigkeiten den Sieg für Schweden ins Ziel bringen konnte, kämpfte Elena Roos gegen Finnland und Norwegen um Silber und Bronze. Dank eines guten Laufs konnte Roos dem Schweizer Team die Silbermedaille sichern, 17 Sekunden vor Finnland auf Rang 3. „Es war ein sehr harter Kampf um die weiteren Medaillen. Ich wusste, dass ich physisch stärker war als meine Konkurrentinnen aus Finnland und Norwegen, darauf versuchte ich mich zu konzentrieren. Am Ende war Schweden extrem stark und wir dürfen mit der Silbermedaille zufrieden sein“, freut sich die Tessinerin.
Link zum SRF-Beitrag inkl. Interviews: Beitrag SRF Sport
Knock-out Sprint am Sonntag
Abgeschlossen werden die Titelkämpfe, die zugleich auch Weltcupfinale sind, am Sonntag mit dem Knock-out Sprint. Matthias Kyburz nimmt den Wettkampf als Titelverteidiger in Angriff. Am Morgen steht die Qualifikation an, bevor am Nachmittag die Finalrunden folgen. Für Elena Howald-Roos und Sabine Hauswirth werden es das letzte internationale Rennen ihrer Karrieren sein.
Die Wettkämpfe werden ab 14 Uhr live im Web-TV des internationalen OL-Verbandes IOF übertragen. Auf den Kanälen von Swiss Orienteering wird zeitnah über das Abschneiden des Schweizer Teams informiert. Startlisten, live Resultate, GPS-Tracking und weitere Informationen sind zudem im IOF-Livecenter zu finden.
Resultate
Soave. Orientierungslauf-Europameisterschaften. Sprintstaffel (Strecke 1 & 4: 3.7 km, 45 HM, 20 Po., Strecke 2 & 3: 4.1 km, 50 HM, 23 Po.): 1. Schweden (Tove Alexandersson, Jonatan Gustafsson, Martin Regborn, Sara Hagstrom) 1:02:35 Stunden. 2. Schweiz (Simona Aebersold, Joey Hadorn, Matthias Kyburz, Elena Howald-Roos) 00:36 Min. zurück. 3. (Inka Nurminen, Teemu Oksanen, Tuomas Heikkila, Venla Harju) 00:53. 4. Norwegen (Marie Olaussen, Eirik Langedal Breivik, Kasper Harlem Fosser, Victoria Haestad Bjornstad) 01:02. 5. Isia Basset, Adrien Delenne, Loic Capbern, Cecile Calandry) 02:14. 6. Charlotte Ward, Nathan Lawson, Ralph Street, Megan Carter Davies) 02:34.
Das EM-Programm in der Übersicht
Mittwoch, 4. Oktober, Sprint
Freitag, 6. Oktober, Sprintstaffel
Sonntag, 8. Oktober, KO-Sprint
(Text: Annalena Schmid, Fotos: Christian Aebersold)