Wer sichert sich einen Startplatz für den Heim-Weltcup in Olten und die Weltcupläufe in Genua? Zur Beantwortung dieser Frage reisten die Athlet*innen heute zum Testlauftag im KO-Sprint nach St. Gallen. Zusammen mit zwei weiteren Testläufen zählt dieser als Selektionsgrundlage für die anstehenden Weltcuprunden.  


Joey Hadorn


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Riccardo Rancan


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Eline Gemperle

Während die OL-Saison auf nationaler Ebene bereits im März Fahrt aufgenommen hat, lässt der Start des internationalen OL-Weltcups noch auf sich warten. In zwei Wochen ist es aber soweit und die OL-Weltelite trifft sich zum Weltcup-Auftakt in Olten, bevor es nur eine Woche später nach Genua für weitere zwei Wettkämpfe geht. Der Fokus ist dabei ganz auf den Sprint-OL ausgerichtet und damit auch auf das grosse Saison-Highlight: die Sprint-OL-WM in Edinburgh.

Für das Schweizer Team nimmt der Heim-Weltcup naturgemäss einen hohen Stellenwert ein. Wer für die Schweiz am Start dieser beiden Weltcup-Runden stehen wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen, insgesamt acht Startplätze stehen pro Lauf und pro Kategorie zur Verfügung. Heute stand für die Athlet*innen ein KO-Sprint-Testlauf in St. Gallen an. Weiter zählt auch die Sprint-SM vom kommenden Sonntag in Einsiedeln sowie ein 5000-Meter-Testlauf am nächsten Dienstag als Selektionsgrundlage. Die Selektionen werden am 16. Mai bekanntgegeben.

Zwei Qualifikationen und zwei Finalrunden standen auf dem Programm

Start des Testlauftages war ein Qualifikationslauf im Quartier St. Gallen Kreuzbleiche. Es folgte ein physischer Sprint-Test auf der Leichtathletik-Anlage, der als zweite Qualifikation zählte, sowie zwei Finalrunden.

Neben dem Schweizer Team durfte auch die schwedische Überfliegerin Tove Alexandersson an den Testläufen teilnehmen und drückte diesen ihren Stempel auf. Gleich beide Qualifikationsläufe konnte sie für sich entscheiden. Dahinter waren Natalia Gemperle und Simona Aebersold die stärksten Schweizerinnen in der ersten Qualifikation. Simona Aebersold kam der Schwedin auch im physischen Sprinttest am nächsten, stark präsentierte sich auch Marion Aebi mit der drittschnellsten Zeit in diesem spezifisch auf die Sprint-OL-Disziplinen ausgelegten Test. Die Qualifikation 1 der Männer entschied Tino Polsini für sich, knapp vor Timo Suter. Rang drei belegte Daniel Hubmann. Schnellster des Sprinttests war Joey Hadorn vor Florian Attinger und Timo Suter.

Die Finalrunden: Simona Aebersold und Riccardo Rancan mit Doppelsieg

Basierend auf den Resultaten aus der Qualifikation 1 respektive der Qualifikation 2 absolvierten die Athlet*innen zwei Finalrunden. Gestartet wurde jeweils im Massenstartformat in Gruppen von sechs Personen. In der ersten Finalrunde auf dem Campus der Universität St. Gallen waren Riccardo Rancan und Simona Aebersold die schnellsten im A-Final. Knapp dahinter folgten Tino Polsini und Timo Suter respektive Natalia Gemperle und Paula Gross.

Die Heat-Einteilung der zweiten Finalrunde basierte nun auf den Resultaten aus Quali 2. Dieses Mal gewann bei den Herren Fabian Aebersold und Riccardo Rancan zeitgleich vor Florian Attinger. Hinweis: an dieser Stelle wurde in einer früheren Version des Textes Joey Hadorn als Sieger aufgeführt, er wurde jedoch nachträglich beim Final 2 disqualifiziert und die Rangliste angepasst.

Bei den Frauen konnte Simona Aebersold nachdoppeln und gewinnt auch die zweite Finalrunde, dieses Mal zeitgleich mit Martina Ruch. Inès Berger sicherte sich den dritten Rang.

Zufrieden zeigt sich Riccardo Rancan: «Ich zeigte durchwegs stabile Läufe, konnte mein Konzept durchziehen und in den Final-Runden taktisch clever agieren.» Selbstkritischer ist Simona Aebersold: «Es war physisch sehr hart, insgesamt konnte ich gute Erkenntnisse daraus ziehen, was ich am Weltcup besser machen muss. Ich habe mich wohl zu stark auf ein gutes Laufgefühl fokussiert und war dadurch nicht immer voll auf die OL-Technik fokussiert.» Und Natalia Gemperle meint: «Mein Formaufbau ist auf den Weltcup ausgerichtet, deshalb war sie heute noch nicht top. Technisch ist es mir aber gut gelaufen und ich bin zufrieden.»

Und auch Tove Alexandersson freut sich über einen gelungenen Trainingstag: «Es waren coole, anspruchsvolle Bahnen. Und auch der Sprint-Test, den ich zum ersten Mal gemacht habe, war sehr intensiv.»

Bereits am Sonntag geht es weiter mit dem nächsten Testlauf: der Sprint-Schweizer-Meisterschaft in Einsiedeln. Zur Vorschau: Link

Resultate Sprint-Quali 1

Resultate Sprint-Quali 2 (Sprint-Test)

Resultate Final 1

Resultate Final 2

Text: Annalena Schmid, Fotos: Sandro Anderes