Die diesjährige Schweizer Meisterschaft im Sprint-OL, die gleichzeitig der zweite Lauf des Swiss Orienteering Grand Slam presented by EGK ist, wurde bei bestem Wetter in Einsiedeln ausgetragen. Bei der Elite entschieden Tino Polsini und Simona Aebersold das Rennen für sich. Bei den Junioren darf sich David Baumberger die Goldmedaille umhängen, Kati Hotz heisst die neue Schweizer Meisterin bei den Juniorinnen.
Knapp 1900 OL-Läuferinnen und -Läufer liefen am Sonntag am Fusse des Einsiedler Klosters um den Schweizer-Meister-Titel über die Sprintdistanz. Der verwinkelte Dorfkern Einsiedelns forderte die Athletinnen und Athleten im Kartenlesen, bei den längeren Routenwahlen konnten sie ihre physischen Kapazitäten unter Beweis stellen. Der Marienbrunnen und das Kloster Einsiedeln boten eine eindrückliche Zielkulisse.
Die Schweizer Meisterschaft und zweite Lauf des Swiss Orienteering Grand Slam presented by EGK zählt zudem als Selektionslauf für mehrere internationale Anlässe: Die Athletinnen und Athleten der Elitekategorien kämpfen um die Plätze für die Weltcup-Runden 1 und 2 in Olten beziehungsweise Genua, in den Junior*innen- und Jugendkategorien D/H16 geht es um eine Selektion für die Jugend-Europameisterschaften und Junior*innen-Weltmeisterschaften.
Erfolgreiche Titelverteidigung für Aebersold, erste Elite-Einzel-Medaille für Polsini
Den Schweizer-Meisterinnen-Titel sichert sich Simona Aebersold. «Immer weit vorausplanen, damit man nicht stehen bleiben muss und so in den Flow kommt», erklärt die Seeländerin ihr heutiges Erfolgsrezept. Auf den zweiten Rang läuft Deborah Stadler, Bronze geht an Natalia Gemperle. Die Damen-Bahn am schnellsten absolviert hat die 19-fache Weltmeisterin Tove Alexandersson aus Schweden.
Zum ersten Mal bei der Elite auf einem Schweizer-Meisterschafts-Podest in einer Einzeldisziplin steht Tino Polsini. «Ich habe viel in Sprint investiert. Dass es so gut aufgegangen ist, hat mich überrascht. Es war ein perfekter Tag», freut sich der Baselländer. Bei einer Laufzeit von 12 Minuten und 36 Sekunden nimmt er dem zweitplatzierten Daniel Hubmann 21 Sekunden ab. Mit nur einer Sekunde Rückstand auf Hubmann komplettiert Riccardo Rancan das Podest.
In den Juniorinnen- und Juniorenkategorien gewinnen Kati Hotz und David Baumberger. Die Aargauerin fasst das Rennen als anspruchsvoll zusammen, bis am Schluss sei sie technisch gefordert gewesen. Es gelang ihr trotzdem, ohne grösseren Fehler das Rennen zu absolvieren. Auch Baumberger zeigt einen fehlerfreien Wettkampf. «Nach einem grossen Fehler am gestrigen Wettkampf wollte ich heute unbedingt gut sein. Das ist mir gelungen», strahlt der Zürcher. Bei den D20 läuft Seline Sannwald mit einem Rückstand von 19 Sekunden auf Platz zwei, Dritte wird Anna Gasser. Der Silbermedaillengewinner bei den H20 heisst Corsin Müller, Elia Gartmann darf sich Bronze um den Hals hängen lassen.
Matthieu Bührer und Henriette Radzikowski bestätigen Siege vom Vortag
Nach seinem gestrigen Sieg konnte der H18-Läufer Matthieu Bührer auch über die Sprintdistanz seine bestechende Form zeigen: Er gewinnt mit einem Vorsprung von 53 Sekunden auf Loïc Berger. Dritter wird Gratian Böhi. Bei den D18 stehen dieselben Namen wie am Tag zuvor zuoberst auf der Rangliste: Henriette Radzikowski gewinnt vor Rachel Marxer und Coralie Waldner.
Bei den jüngsten Kategorien, bei der es neben dem Schweizer-Meister-Titel um eine Selektion für die Jugend-EM ging, siegten die Solothurnerin Lotta Marit Lüthi und der Zürcher Manuel Gasser. Bei den Damen lief Mira Werder von der OLG Säuliamt vor der Tessinerin Lorenza Rossetti auf Rang zwei. Der OLG-Thun-Läufer Andrin Meier wird bei H16 Zweiter, Yannik Widler aus Winterthur belegt den dritten Schlussrang.
GPS: DE, D20, D18 und HE, H20, H18
(Text: Sina Tommer, Fotos: Edwin Steiner)
