Am zweiten Testlauf für die Wald-Europameisterschaften von Mitte August in Ungarn schoben sich Reto Egger und Ines Berger in den Vordergrund. Gestartet wurde über die Mitteldistanz.

Wieder Egger, aber nicht Jonas wie am Freitag über die Langdistanz, sondern Reto Egger gewann das zweite Testlauf-Rennen im Kampf um die Plätze im Schweizer EM-Team. Nicht vom Berner Egger reden wir, sondern vom Zürcher – von Reto Egger. Und dieser Egger strahlte. «Das macht Freude, einfach nur Freude.»  

Die Aussage ist nachvollziehbar. Sehr unter Druck hatte sich der 24-Jährige gefühlt. Das Langdistanz-Rennen glückte überhaupt nicht wunschgemäss. Doch ihm gelang die adäquate Reaktion. Zu Beginn des Rennens lief er «mit der nötigen Sicherheitsmarge», sodann kam er «in den berühmten Flow». Präzise sei der gelaufen, «auch wenn sich dies nicht als grandios angefühlt habe».

Berger: noch besser – trotz Angst

Aus einer gelösteren Position an die Startlinie getreten war Frauen-Siegerin Inès Berger. Sie hatte sich bereits über die Langdistanz mit Rang 2 in eine vielversprechende Position gebracht. Jetzt glückte der 20-Jährigen eine nochmals bessere Leistung. Ein kleines Manko machte sie aber aus: «Anfangs spürte ich eine schier lähmende Angst, Fehler zu begehen.»

Mit einem mentalen Kick reagierte sie. Sie sagte sich: «Angst macht keinen Sinn.» Sodann fand sie die nötige Ruhe und ein «sehr erfreuliches Rennen» glückte. Klar setzte sie sich durch. Und mit Blick auf folgende Herausforderungen sieht sie sich bestätigt: «Mir glücken derzeit gute Rennen und das konsequente Visualisieren zahlt sich aus.»

Lobende Trainerin

Freue empfand auch Trainerin Elena Howald. Das Mitteldistanz Rennen war «spannend, anspruchsvoll und unsere Athletinnen und Athleten konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.» Beeindruck zeigte sie sich über die beiden Besten: «Reto zeigte eine eindrückliche Reaktion und schlug zurück, und Inès steht stellvertretend für die starken jungen Frauen.»

Resultate im Detail: Rangliste

Text: Jörg Greb