Das Schweizer Team zeigt am zweiten Tag der Junior*innen-WM eine tolle Leistung. Matthieu Bührer läuft im Sprint zur Goldmedaille, Loïc Berger und Henriette Radzikowski gewinnen die Bronze-Medaille. Seline Sannwald wird Vierte.
Am zweiten Tag der Junior*innen-WM wurde der Sprint in der Kleinstadt Stříbro, etwas westlich von Pilsen gelegen, ausgetragen. Zahlreiche interessante Routenwahlen forderten dabei die Athletinnen und Athleten. Besonders eine lange Routenwahl aus dem Stadtkern hinauf zu einem Sportstadion war eine Schlüsselstelle dieses Sprintrennens.
Zu den Favoriten des heutigen Laufs gehörte auch Matthieu Bührer. Der Westschweizer wählte zwar zu Beginn nicht die optimalen Routen, konnte dann jedoch auf der langen Routenwahl seine physische Stärke voll ausspielen und läuft am Ende mit 2 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Iver Dalsaune Thun zu seiner ersten JWOC-Goldmedaille. Nach dem Lauf erzählt er: «Meine Beine fühlten sich vor dem Start etwas müde an. Ich versuchte dann kontrolliert zu starten, das ist mir gut gelungen. Für die lange Routenwahl musste ich mir etwas Zeit nehmen für den Entscheid. Es war nicht die beste Wahl, aber ich konnte sie gut ausführen und physisch alles geben. Ein Sturz am Ende hat auch noch etwas Zeit gekostet, doch zum Glück hat es am Ende trotzdem für die Goldmedaille gereicht. Die Freude darüber ist riesig!»
Dahinter gewinnt Loïc Berger 4 Sekunden hinter Bührer die Bronzemedaille. Er schlug von Beginn weg ein hohes Tempo an und führte das Rennen für lange Zeit sogar an. Einige Unsicherheiten kosteten ihn jedoch wertvolle Sekunden. «Ich hatte einen schnellen Start und fühlte mich sehr gut. Vor der langen Routenwahl lief ich zuerst in die falsche Richtung weg und auch am Ende verlor ich nochmals Zeit, insgesamt etwa 30 bis 40 Sekunden. Es war also technisch nicht mein bester Sprint, aber ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis, das Selbstvertrauen für morgen gibt», fasst Berger seinen Lauf zusammen.
Eine gute Leistung zeigten auch die anderen Schweizer: Rang 12 für Joschi Schmid, Rang 19 für Elia Ren, Rang 23 für Elia Gartmann und Rang 24 für David Baumberger bei rund 170 gestarteten Läufern.
Sekundenkrimi auch bei den Frauen
Bei den Juniorinnen lag Henriette Radzikowski am Anfang des Rennens noch über 20 Sekunden zurück, konnte jedoch gegen Ende der Bahn aufdrehen und Sekunde um Sekunde aufholen. Letztlich musste sie sich nur Elli Punto aus Finnland und Michaela Novotna aus Tschechien geschlagen geben, welche zeitgleich die Goldmedaille gewinnen.
«Der Anfang war nicht grandios, aber ab Posten 4 kam ich in einen guten Flow und konnte gut pushen, aber trotzdem technisch sauber laufen. Nun bin sehr glücklich über dieses Ergebnis, auch weil es gestern nicht optimal lief», freut sich Henriette Radzwikowski.
Eine tolle Leistung zeigte auch Seline Sannwald. Die Zürcher Oberländerin startete sehr schnell, bis knapp zur Rennhälfte lag sie gar in Führung. Am Ende büsste sie einige Sekunden ein und verpasste das Podest auf Rang 4 letztlich um zwei Sekunden.
Drittschnellste Schweizerin war Kati Hotz auf Rang 14. Anna Gasser lief auf den 25. Rang. Rachel Marxer lag gut im Rennen, vergass jedoch den 14. Posten zu quittieren und wurde deshalb nicht klassiert. Coralie Waldner musste aufgrund eines verstauchten Fussgelenks auf den Start verzichten.
Morgen geht es weiter mit der Langdistanz. Diese kann ab 11 Uhr live im Web-TV mitverfolgt werden. Startlisten, Zwischenzeiten und GPS-Tracking gibt es auf der IOF-Live-Plattform. Weitere Informationen sind auf der Veranstaltungswebsite zu finden.
Text: Annalena Schmid, Fotos: Sandra Lauenstein & Veranstaltende JWOC 2024