Der Orientierungslauf-Weltcup 2024 findet Ende Woche seinen Abschluss im finnischen Kuopio. Simona Aebersold startet als Führende im Gesamtweltcup in den Weltcupfinal. Gleichzeitig nehmen die Schweizer Junior*innen den JEC in Wien in Angriff. 

Ein Team von 20 Athlet*innen steht Ende Woche am OL-Weltcupfinal in Kuopio, in Ostfinnland gelegen, für die Schweiz am Start. Auf dem Programm stehen eine Langdistanz am Donnerstag, eine Mitteldistanz am Samstag und eine Staffel, bestehend aus drei Läuferinnen respektive Läufern, am Sonntag. Die Weltcupläufe bilden nicht nur den finalen Abschluss der OL-Saison 2024, sondern auch eine wichtige Standortbestimmung im Hinblick auf die nächstjährigen Weltmeisterschaften, die im selben Gebiet stattfinden.

Die Vorbereitung im Norden, in relevantem Gelände, nahm dabei eine wichtige Rolle ein: nicht nur fanden die Selektionsläufe bewusst in ähnlichem finnischem Gelände statt, das Schweizer Team hat im Anschluss an die Testläufe auch noch ein Trainingslager in Finnland durchgeführt, um sich vertieft mit den Eigenheiten des Weltcup- und WM-Geländes vertraut zu machen.  

Gesamtweltcup-Sieg vor Augen

Zu den Zielen des Teams sagt Cheftrainer Kilian Imhof: «Wir haben Athletinnen und Athleten, die im Gesamtweltcup mitreden, andere, welche sich im nordischen Gelände bestätigen wollen und auch solche, welche ihre ersten Weltcuperfahrungen sammeln. Wir führen den Teamweltcup an und wollen diese Position verteidigen, auch wenn Finnland (noch) nicht unser Heimgelände ist.»

Simona Aebersold steht als Führende im Gesamtweltcup am Start des Weltcupfinals. Die Chancen stehen gut, dass sie erstmals in ihrer Karriere die Gesamtwertung für sich entscheiden wird. Auf Rang 2 und mit 70 Punkten Rückstand folgt ihre Landsfrau Natalia Gemperle. Beide haben auf die Langdistanz-Schweizer-Meisterschaften vom vergangenen Wochenende verzichtet, um sich individuell weiter auf den Weltcupfinal vorzubereiten.

Bei den Männern steigt Matthias Kyburz nach seiner Olympia-Teilnahme im Marathon erstmals wieder in den Orientierungslauf-Weltcup ein. Viel Erfahrung bringt auch der 41-jährige Daniel Hubmann ins Team mit – er überzeugte zuletzt an der EM in Ungarn mit dem Gewinn der Silbermedaille über die Langdistanz.

Junge Athlet*innen bringen positive Dynamik ins Team

Neben den erfahrenen Top-Läufer*innen konnten sich auch vier Athletinnen und Athleten aus dem neu geschaffenen U25-Kader für die Weltcuprunde qualifizieren, es sind dies Alina Niggli, Annick Meister, Florian Freuler und Janis Hutzli. Sie alle stehen zum ersten Mal in ihrer Karriere am Start eines Weltcuplaufs. «Die junge Garde bringt eine positive Dynamik ins Team. Der Team-Mix aus viel Erfahrung und junger Dynamik hat sich dieses Jahr mehrfach ausbezahlt. Damit versuchen wir auch zum Abschluss in Kuopio Erfolge zu feiern», meint dazu Kilian Imhof. Für Imhof wird es der letzte Einsatz als Cheftrainer des Schweizer OL-Nationalteams sein. Er übergibt Ende Saison das Amt an seinen Nachfolger Remo Ruch. Gleichzeit steht auch Severin Howald zum letzten Mal als Herrentrainer im Einsatz, bevor François Gonon nach einer einjährigen Pause das Amt wieder übernimmt.

Die Wettkämpfe sind live im IOF Web-TV mit deutschem und englischem Kommentar zu sehen. Startlisten, Live-Resultate und GPS-Tracking sind auf der IOF Live-Plattform zu finden. Weitere Informationen bietet die Veranstaltungswebsite.

Das anstehende Weltcup-Programm in der Übersicht

(alle Zeitangaben in Schweizer Zeit)

  • Donnerstag, 26. September 2024: Langdistanz
    • 8:29 Erster Start Männer
    • 8:56 Erster Start Frauen
    • 11:30-15:30 TV-Übertragung
  • Samstag, 28. September 2024: Mitteldistanz
    • 8:40 Erster Start Frauen
    • 9:25 Erster Start Männer
    • 11:30-15:00 TV-Übertragung
  • Sonntag, 29. September 2024: Staffel
    • 9:50-14:00 TV-Übertragung
    • 9:59 Start Männer
    • 12:02 Start Frauen

OL-Nachwuchs trifft sich in Wien

Während die Elite in Finnland um die Weltcupentscheidung läuft, treffen sich die besten D/H18- bis D/H20-Läufer*innen in der österreichischen Hauptstadt für den Junior European Cup (JEC). Die Selektionen der Schweiz finden sich hier: Schweizer JEC-Team. Aufgrund einer Verletzung muss Jonas Vogel forfait geben. Anstelle von ihm wird Stefan Zölly nach Wien reisen. Am Freitag steht ein Sprint auf dem Programm. Die Junior*innen erwartet ein abwechslungsreiches Naherholungsgebiet mit Schrebergartenlabyrinth, Spielplätzen, Sportanlage und gut bis schlecht belaufbare Waldabschnitten. Die Mitteldistanz am Samstag sowie die Staffel am Sonntag finden in für die Gegend typischen Mischwälder mit teilweise steilen Partien statt.

Der JEC wird der letzte offizielle Einsatz von Sandra Lauenstein, Cheftrainerin Junior*innen, sein. Zusätzlich wird ihr Nachfolger Andreas Sølberg das Team begleiten. Swiss Orienteering wünscht Sandra einen schönen Abschluss und Andreas einen gelungenen Start als Cheftrainer*in Junior*innen. 

Weitere Informationen bietet die Veranstaltungswebseite.

(Text: Annalena Schmid und Sina Tommer, Foto Startseite: Rémy Steinegger)