Mit einem 3. Rang sorgte Matthias Kyburz beim Mitteldistanz-Weltcuplauf im norwegischen Kongsberg für das beste Schweizer Ergebnis. Weltcupleader Daniel Hubmann musste mit einem enttäuschenden 18. Rang vorliebnehmen. Bei den Frauen erreichte Sara Lüscher als 14. die beste Platzierung.

wcup14_nor_maennermittel.jpg
Das Podest mit Pasi Ikonen, Olav Lundanes, Carl Kaas und Matthias Kyburz (beide Dritte)

wcup14_nor_mkyburz.jpg
Matthias Kyburz

wcup14_nor_hertner.jpg
Fabian Hertner

wcup14_nor_luescher.jpg
Sara Lüscher
Das ruppige Terrain mit vielen Felsbändern und teilweise kniehohen Heidelbeer-Stauden verlangte sowohl phyisch wie auch kartentechnisch einiges ab. "OL vom feinsten" kommentierte es Florian Howald, was aber auch bedeutet: OL vom Anspruchsvollsten, was für die Schweizer ohne spezifische Vorbereitung noch schwieriger zu bewältigen ist, wie der EM-Zweite Fabian Hertner nach seinem Lauf auf Platz sechs feststellte. "Das Resultat entspricht dem, was man ohne Training in diesem Gelände erwarten darf."

"Mir ist dieser Lauf ähnlich gelungen wie jener vor Wochenfrist", verglich Matthias Kyburz seine Leistung mit dem Gewinn des Schweizer Mitteldistanz-Titels. "Ich war sehr sicher, vielleicht fehlte nur etwas die letzte Spritzigkeit", sagte Kyburz, der auf den norwegischen Sieger Olav Lundanes lediglich 16 Sekunden einbüsste. "Zum 12. Posten habe ich einen kleinen Fehler gemacht, als ich die Richtung nicht gehalten hatte. Das kostete mich wohl 15 Sekunden", erklärte Kyburz.

Doppel-Europameister Daniel Hubmann dagegen schien etwas ratlos. "Ich hatte schon ein paar Unsicherheiten, aber diesen Rückstand kann ich mir nicht erklären", sagte Hubmann, der trotz des ungewohnten 18. Ranges weiterhin an der Spitze im Weltcup steht.

Von mehreren kleinen Bogen und einem halbminütigen Fehler beim zweiten Posten sprach der zweitbeste Schweizer Fabian Hertner. "Im Grossen und Ganzen war der Lauf jedoch solid". Sehr zufrieden äusserte sich Florian Howald, auch wenn es nicht zur angestrebten Top-Ten-Platzierung reichte. "Technisch hatte ich es im Griff. Aber in diesem Gelände hat man das Gefühl, man müsse ständig pushen", sagte Howald.

Sara Lüscher, die nach langwierigen Rückenproblemen auf die EM verzichtet hatte und sich schrittweise an die internationale Spitze herantastet, gelang ein fehlerfreier Lauf. "Ich bin recht sicher und kontrolliert gelaufen, hatte allein beim zweiten Posten etwas gezögert", kommentierte Lüscher ihre Leistung. Den Rückstand begründet sie deshalb primär mit dem Läuferischen.

Nur drei Ränge dahinter reihte sich Sabine Hauswirth ein. "Zum sechsten Posten wählte ich zunächst die linke Route, dann wollte ich trotzdem über den Hügel, kletterte ein Felsband hinauf, wobei mir die Karte herunterfiel und ich wieder umkehren musste", beschrieb Hauswirth den grössten Zeitverlust. "Sonst hatte ich jedoch keine Fehler, lief zwar etwas zögerlich, aber hatte es technisch im Griff."

Am Sonntag findet am selben Ort ein Langdistanz-Weltcuplauf statt. (Text und Fotos Nicolas Russi)

Resultate

Kongsberg (NOR). Weltcup, Mitteldistanz.
Männer (5,9 km/225 m Steigung/21 Posten): 1. Olav Lundanes (NOR) 38:08. 2. Pasi Ikonen (FIN) 0:05. 3. Carl Kaas (NOR) und Matthias Kyburz (SUI) 0:16. Ferner: 6. Fabian Hertner (SUI) 0:45. 15. Florian Howald (SUI) 2:29. 16. Andreas Rüedlinger (SUI) 2:39. 18. Daniel Hubmann (SUI) 2:40. 25. Alain Denzler (SUI) 3:26. 34. Raffael Huber (SUI) 5:10. 35. Kaspar Hägler (SUI) 5:15.

Frauen (4,6/150/15): 1. Tove Alexandersson (SWE) 32:01. 2. Helena Jansson (SWE) 1:58. 3. Minna Kauppi (FIN) 2:06. Ferner: 14. Sara Lüscher (SUI) 4:14. 17. Sabine Hauswirth (SUI) 5:08. 24. Julia Gross (SUI) 6:03. 34. Elena Roos (SUI) 8:42. 37. Lilly Gross (SUI) 10:38. 38. Bettina Aebi (SUI) 10:39. (Letzte Aktualisierung 07.06.2014)