Maria Luder, Priska Gautschi und Baptiste Rollier lösen den Mitteldistanz-OL als zweite Entscheidung der diesjährigen Senioren-WM rangmässig am besten. Maria Luder und Baptiste Rollier gewinnen Gold, Priska Gautschi Bronze. Drei Medaillen sind eine mehr als im Vorjahr, aber doch unter dem Durchschnitt. Nach einem Ruhetag am Donnerstag wartet der Langdistanz-OL als krönender Abschluss einer anspruchsvollen WM.


Die drei Schweizer Medaillengewinnenden


3.1 WMOC Mittel Maria L W75A 9423
Maria Luder auf dem Weg zu Gold bei W75


3.3 WMOC Mittel Priska G W60A 9701
Priska Gautschi läuft zu Bronze

Pinienwald mit Sandboden oder bis kniehohes Buschwerk, mässig hügelig mit knackigen Anstiegen, recht dichtes Weg- und Pfadnetz, mehrheitlich gute Belaufbarkeit, Grünstufen von schraffiert bis dunkelgrün, sehr schnell bis kräftezehrend: so präsentierte sich das identische Laufgebiet für die Waldqualifikation vom Dienstag und den Mitteldistanz-Final vom Mittwoch. Beide Wettkämpfe fanden bei hochsommerlichen Temperaturen statt. Der Veranstalter hatte nach der Qualifikation kurzfristig entschieden, den B- und C-Finalisten am Mittwoch ein zusätzliches Startfenster zwischen 07:30-08:30 mit freier Startreihenfolge anzubieten. Die Startliste der A-Finalisten für die Entscheidung im Mitteldistanz-OL blieb unverändert.

Vielversprechende Ergebnisse in der Qualifikation

Wie bereits beim Sprint-OL am Wochenende machten sich bei der Mehrheit der Kategorien die Ersten ab 08:30 auf ihre Strecke. Zudem wurde auch bei der Waldqualifikation im Minutenintervall gestartet. So wurde das Startfenster auf 2 ½ Stunden beschränkt. Bei meist 2-3 Heats pro Altersklasse wurden die Läuferinnen und Läufer gut durchmischt. Zudem hielten sich die einen und anderen unterschiedlich stark zurück. Das führte auch auf den vorderen Plätzen zu Ranglisten mit teils grossen Zeitabständen. Mittlerweile noch 57 Schweizer Männer – davon 15 bei M60 – waren zahlenmässig den 30 Schweizerinnen klar überlegen. Baptiste Rollier war bei M40-1 der Schnellste in der Qualifikation. Marcel Tschopp (M50-1), Markus Hitz (M60-1) und Lukas Jenzer (M60-2) waren jeweils Zweite. Mario Ammann bei M65-3 Fünfter. Bei den Frauen brachten sich Maria Luder (W75-1) als Siegerin und Priska Gautschi (W60-1) als Dritte in Stellung. Solche Rangierungen in der Qualifikation geben das Gefühl, dass es auch am Folgetag ordentlich ablaufen kann.

Rolliers vierte Medaille im fünften Wettkampf

Maria Luder ging nicht das erste Mal mit einer guten Qualifikation in die Medaillenentscheidung. Oft konnte sie dort die Leistung nicht wiederholen, und ein «Bock» warf sie aus der Entscheidung. Auch im Waldgebiet von Pals-Begur war sie darauf gefasst, dass der Fehler schon noch kommen würde. Doch ehe es so weit war, stand sie beim letzten Posten. Dank einem sehr guten Lauf war ihr der Sieg sicher. Sie war von Beginn weg die Schnellste und realisierte bei 8 von 13 Teilstrecken jeweils die Bestzeit. Sie gewann bei W75 mit 1:48 Min. Vorsprung. Ähnlich gut machte es Baptiste Rollier. Er startete am schnellsten, gab dann die Führung vorübergehend mit nur wenigen Sekunden Rückstand ab. Ab Posten 7 war er wieder auf Goldkurs. Er wiederholte seinen Sieg von Finnland und gewann mit 1:55 Min. Vorsprung souverän. Er gehört bestimmt auch bei der Langdistanz zu den Medaillenanwärtern.

Eine knappe Entscheidung gab es bei den Damen 60. Priska Gautschi hat zwar keine einzige Streckenbestzeit. Sie lief aber konstant gut und lag im mittleren Abschnitt sogar während 7 Posten in Führung. Diese musste sie 3 Posten vor dem Ziel abgeben. Sie wurde am Ende mit 13 Sekunden Rückstand Dritte. Auf Silber fehlten 9 Sekunden.

Bei der Medaillenentscheidung nicht mitreden konnten die starken H60-Läufer. Nach einem Blitzstart mit Bestzeit zu Posten 1 fiel Lukas Jenzer mit einem grossen Zeitverlust bei Posten 2 aus der Entscheidung. Für Stefan Bolliger war der Medaillen-Zug bereits beim ersten Posten abgefahren. Markus Hitz büsste konstant Zeit ein. Markus Schweizer war als Elfter der Bestklassierte in dieser Kategorie.

Veranstaltungswebsite: https://www.wmoc2025.com

Text: Mario Ammann; Bilder: Mario Ammann & Monika Ammann