An der OL-EM im belgischen Hasselt gewinnt das Schweizer Team die Silbermedaille. In einem hektischen Rennen müssen sich Natalia Gemperle, Riccardo Rancan, Joey Hadorn und Simona Aebersold nur Norwegen geschlagen geben.

Die OL-EM 2025 wurde heute mit der Sprintstaffel eröffnet. Hasselt, eine typische flämische Stadt mit rund 80'000 Einwohnenden, war Austragungsort dieser ersten Medaillenentscheidung der diesjährigen OL-Europameisterschaften. Verwinkelte Pflastersteingassen gesäumt von alten Backsteingebäuden und knifflige Routenwahlen sorgten für einen spannenden Rennverlauf mit vielen Führungswechseln.  

Das Schweizer Team ist in derselben Formation angetreten, wie bereits an der WM 2024, als es erfolgreich WM-Gold in der Sprintstaffel gewinnen konnte. Natalia Gemperle als erfahrene Startläuferin startete offensiv, erwischte jedoch nicht immer die optimale Route. Am Ende übergibt sie auf Rang 5, zehn Sekunden hinter der Spitze. «Ich habe bis zum Ende gekämpft, schade, habe ich nicht immer die beste Route erwischt», bilanziert Gemperle. Riccardo Rancan konnte rasch die Lücke zur Spitze schliessen, büsste gegen Ende jedoch wieder etwas Zeit ein. 20 Sekunden hinter dem führenden Norweger Eirik Langedal Breivik übergab er an Joey Hadorn. «Ich habe versucht, mich immer auf mein eigenes Rennen zu konzentrieren und mich von den anderen Läufern nicht ablenken zu lassen. Das ist mir gut gelungen und so bin ich zufrieden mit meiner Leistung», meint Rancan nach dem Lauf. Joey Hadorn verlor weiter Zeit auf die Spitze, am Ende waren es 40 Sekunden und Rang 4 hinter dem Führungsduo Schweden und Finnland, einige Sekunden hinter Norwegen, das sich zu diesem Zeitpunkt auf Rang 3 befand. «Ich verpasste leider den Anschluss an die Spitze und entschied mich wohl auch nicht immer für die besten Routen, das muss ich für die weiteren Rennen dieser EM noch analysieren und verbessern», zeigt sich Hadorn selbstkritisch. Schlussläuferin Simona Aebersold konnte bald zu Norwegen aufschliessen, kurz vor Ende des Rennens kam es gar zum Zusammenschluss der vier führenden Teams. Finnland, zwar als erstes Team ins Ziel eingelaufen, liess dabei den zweitletzten Posten aus und wurde folglich disqualifiziert. Es resultierte am Ende Gold für Norwegen, Silber für die Schweiz und Bronze für Schweden. «Technisch zeigte ich nicht das beste Rennen, ich habe versucht geduldig zu sein und meinen eigenen Lauf durchzuziehen. Als ich sah, dass die Schwedin Hanna Lundberg etwas langsamer unterwegs war, sah ich meine Chance, um sie noch zu überholen.»

Morgen geht es an der OL-EM weiter mit der Qualifikation für den Knock-out-Sprint in Geel. In je drei Qualifikationsheats gilt es sich unter den besten 12 zu klassieren, um den Einzug in die Finalrunden zu schaffen, welche am Freitag stattfinden. Weiterführende Informationen gibt es im IOF Livecenter (Startlisten, Ranglisten, GPS-Tracking, Live Resultate), auf der Veranstaltungswebsite sowie den Kanälen von Swiss Orienteering.

Resultate

Hasselt. Orientierungslauf-EM. Sprintstaffel (Strecke 1 & 4: 3.7 km, 18 HM, 19 Po., Strecke 2 & 3: 4.4 km, 18 HM, 22 Po.): 1. Norwegen (Victoria Haestad Bjornstad, Eirik Langedal Breivik, Kasper Harlem Fosser, Andrine Benjaminsen) 61:13 Minuten. 2. Schweiz (Natalia Gemperle, Riccardo Rancan, Joey Hadorn, Simona Aebersold) 00:20 Min. zurück. 3. Schweden (Alva Sonesson, Jonatan Gustafsson, Martin Regborn, Hanna Lundberg) 00:24.

Das EM-Programm in der Übersicht

  • 27. August: Sprintstaffel, Hasselt
  • 28. August: K.o.-Sprint-Qualifikation, Geel
  • 29. August: K.o.-Sprint-Final, Geel
  • 31. August: Sprint-Qualifikation & Sprint-Final, Lier

TV-Zeiten

  • 27. August: Sprintstaffel, 18:50-20:20 Uhr       
  • 29. August: K.o.-Sprint, 13:15-17:30 Uhr                          
  • 31. August: Sprint, 15:30-18:00 Uhr       

Offizielle Kanäle des Swiss Orienteering Teams

(Text: Annalena Schmid, Fotos: Silvan Schletti)