Simona und Fabian Aebersold heissen die neue Schweizer Meisterin bzw. der neue Schweizer Meister im Orientierungslauf über die Mitteldistanz. Der Wettkampf wurde im Stammerberg oberhalb von Stammheim ausgetragen, von wo aus man einen wunderbaren Ausblick über das Zürcher Weinland hat. Bei den Junior*innen gewannen Matthieu Bührer und Leonie Mathis. 

Die 1569 Läuferinnen und Läufer der Mitteldistanz-SM 2025 erwartete eine Kombination aus einem schönen Hochplateau und technisch anspruchsvollen, steilen Hängen und Tobeln. Genau dies mache den Stammerberg zum idealen Mitteldistanz-Laufgelände, erzählte Bahnleger Johannes Vogel im Vorfeld. Die Bahnen mit vielen Richtungswechseln und unterschiedlich langen Postenverbindungen verliehen ihnen den typischen Mitteldistanz-Charakter.

Bei den Damen Elite war Simona Aebersold den Herausforderungen der Mitteldistanz am besten gewachsen. Nachdem sie bereits am vergangenen Sonntag die Langdistanz-SM und am Donnerstag den Sprint-Selektionslauf für das Weltcup-Finale vom 26.-28.9. in Uster für sich entscheiden konnte, zeigte sie heute, dass sie auch über die Mitteldistanz die Nase vorne hat. «Heute habe ich den Fokus auf die Sicherheit gelegt. Ich habe mir vorgenommen, alle schwierigen Posten zu erkennen, um dort noch etwas mehr investieren zu können. Bis auf einen Posten am Schluss ist mir das gut gelungen», erzählte Aebersold, die zum vierten Mal in Folge Mitteldistanz-Schweizer-Meisterin wurde. Knapp geworden ist es für Aebersold dann doch noch: Sie lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Natalia Gemperle, die schlussendlich mit einem Rückstand von 12 Sekunden den zweiten Platz erreichte. Knapp vier Minuten dahinter platzierte sich Sanna Hotz auf dem dritten Rang.

Gleiche Siegende wie im Jahr zuvor

Die Geschichte von der Mitteldistanz-SM 2024 wiederholt sich: Auch bei den Herren steht der Name Aebersold zuoberst auf der Rangliste. Wie im Jahr zuvor darf das Geschwister-Duo Fabian und Simona ganz oben auf dem Podest stehen. Im Gegensatz zu seiner Schwester setzte Fabian Aebersold eher auf Tempo als auf Sicherheit: «Ich war etwas zu sehr im Modus «möglichst schnell» und daher nicht ganz so präzise unterwegs. Letztendlich konnte ich die kleinen Unsauberkeiten jedoch mit meinem Speed wettmachen, was wohl doch für meine Taktik sprach», erzählte der 24-Jährige. Eine gute halbe Minute langsamer als Aebersold war der Norweger und amtierende Langdistanz-Weltmeister Kasper Fosser. Da dieser jedoch nicht medaillenberechtigt ist, komplettierte ein weiteres Geschwisterpaar die Medaillenränge: Daniel Hubmann gewann Silber und sein Bruder Martin Hubmann Bronze. Daniel ist lediglich zehn Sekunden schneller als sein jüngerer Bruder Martin.

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Podest der Elite-Kategorien

Matthieu Bührer und Leonie Mathis doppeln nach

Im Vergleich zur Langdistanz-SM am letzten Sonntag hat sich bei den Juniorinnen und Junioren auf den ersten Plätzen nichts verändert. Wiederum blieben Leonie Mathis und Matthieu Bührer ungeschlagen. Beide sind glücklich über den heutigen Wald: «Ich mag Mittellandwälder sehr. Da gibt es immer wieder Abschnitte, in denen man sehr schnell rennen kann. Zudem finde ich es toll, wenn man von den Wegen in den Wald stechen und die Posten sauber anlaufen kann», freute sich Matthieu über seinen zweiten Schweizer Meistertitel dieses Jahres im Mittellandgelände. Auch Leonies Highlight ist für dieses Gelände charakteristisch. «Ich habe mich richtig gefreut, als ich gemerkt habe, wie gut ich die Vegetationsgrenzen sehe. Sie haben mir sehr bei der Orientierung geholfen», strahlte sie. Bei den Juniorinnen gab es ebenfalls auf dem zweiten Rang keine Veränderung: Seline Sannwald gewann wie bereits an der Langdistanz-SM Silber. Die Bronzemedaille sicherte sich Justine Hamel. Bei den Junioren liefen mit Corsin Müller auf dem zweiten und Leander Wylenmann auf dem dritten Rang zwei neue Personen auf die Podestplätze.

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Podest der Kategorien D20 und H20

Swiss-Orienteering Grand Slam presented by EGK

Wie alle Einzel-Schweizer-Meisterschaften, zählt auch die MOM für die Elite- und D/H20-Läufer*innen als Wertungslauf des Swiss Orienteering Grand Slam presented by EGK. Neben den Preisgeldern für die einzelnen Wertungsläufe und für den gesamten Grand Slam für die Junior*innen und Elite, gibt es für die Elite-Kategorien auch einen Jackpot pro Geschlecht. Dieser wird jedes Jahr um 1000 Franken erhöht, sofern er nicht geknackt wurde, indem jemand alle vier Wertungsläufe gewinnt. Mit dem heutigen Sieg kommt Simona Aebersold dem Grand-Slam-Jackpot einen Schritt näher. Da sie alle bisherigen Läufe gewonnen hat, muss sie nur noch den vierten Wertungslauf, die Nacht-SM, für sich entscheiden, um den mit 8000 Franken gefüllten Jackpot zu gewinnen. Für die übrigen Athlet*innen geht es wiederum darum, wichtige Punkte für einen allfälligen Finaleinzug zu sammeln.

Die Mitteldistanz-SM sowie die Langdistanz-SM zählen für die D/H20- und DH/18-Läufer*innen als Selektionslauf für den JEC (European Junior Cup), der Anfang Oktober in Schottland stattfindet. Wer die Schweiz vertreten wird, kann ab dem 16. September auf unserer Webseite nachgelesen werden.

Resultate

Livelox, GPS Elite/Junior*innen

Fotos

(Text: Sina Tommer, Fotos: Severin Müller, Video: Volltoll