Unbändige Freude über dem WM-Titel |
Judith Wyder im Zieleinlauf |
Rahel Friederich beim Überlauf - vor der VIP-Tribüne auf einem Schiff |
"Dieser Sprint entsprach genau dem, was wir in den Trainingslagern in Italien geübt haben. Das ist uns sicherlich entgegen gekommen, wobei es in dieser Art Stadt so trickreich ist, man muss es am Ende dann auch laufen", sagte Wyder weiter. Schon in der Qualifikation am Vormittag war es ihr gelungen, den technisch ebenso anspruchsvollen Sprint auf Burano sehr sicher zu absolvieren.
Für Wyder ist dies der vierte WM-Medaillengewinn und das zweite Gold. 2011 hatte sie als Mitteldistanz-Dritte debütiert, 2012 gab es Gold mit der Staffel und im Vorjahr ebenfalls mit der Staffel Bronze. Dass sie dazwischen auch Tiefpunkte zu verarbeiten hatte - vor Jahresfrist hatte sie im WM-Sprint kurz vor dem Ziel zwei Posten ausgelassen - vergisst Wyder auch beim vorläufigen Karrierehöhepunkt nicht. "Ich brauche auch solche Misserfolge, um daraus zu lernen, zu merken, was ich anders und besser machen muss."
Mit Rang 6 resultierte am ersten Tag dieser OL-WM auch für Rahel Friederich ein Diplomgewinn. "Ich habe das Beste rausgeholt", wertete Rahel Friederich ihr Ergebnis. "Ich hatte keine Fehler, verliere halt noch physisch. Mir schien dieser Lauf technisch etwas weniger schwierig als die Qualifikation", erklärte die Baslerin, die im letzten Jahr Fussproblemen hatte und nun glücklich ist, wieder an die Resultate von 2012 (WM-Fünfte im Sprint) anknüpfen zu können.
Einen halbminütigen Fehler bereits nach rund vier Laufminuten beging Julia Gross. "Ich lief zum fünften Posten eine Strasse zu weit, bog in die falsche Gasse ein." Deshalb sei es nachher besonders hart gewesen, auch wenn sie anschliessend die Routen recht gut getroffen habe. "Mit Rang 11 kann ich sogar recht zufrieden sein, auch wenn dies nun zeigt, was möglich gewesen wäre", sagte die Sprint-EM-Dritte. (Text Nicolas Russi, Fotos Remy Steinegger)
Resultate
Venedig (ITA). OL-Weltmeisterschaften. Sprint, Final.
Frauen (4,5/18): 1. Judith Wyder (SUI) 15:32. 2. Tove Alexandersson (SWE) 11,9. 3. Maja Möller-Alm (DEN) 13,7. 4. Nadia Wolinska (UKR) 14,9. 5. Lena Eliasson (SWE) 27,1. 6. Rahel Friederich (SUI) 34,9. - Ferner: 11. Julia Gross (SUI) 1:15.