Mit 2,1 Sekunden Rückstand auf Sieger Sören Bobach (DEN) errang Daniel Hubmann an den WM in Venedig die Sprint-Silbermedaille - ärgerte sich allerdings über die schlechte Routenwahl zum zweitletzten Posten, wo er 14 Sekunden einbüsste. Matthias Kyburz würde Fünfter, Martin Hubmann Zehnter.

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Zieleinlauf von Daniel Hubmann

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Die Medaillengewinner im Männer-Sprint

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Matthias Kyburz mit letztem Einsatz
Für Daniel Hubmann endete der WM-Sprint mit gemischten Gefühlen und zunächst auch mit einigen Flüchen. Bis zwei Minuten vor dem Ziel hatte er das Zwischenklassement angeführt, doch auf der zweitletzten Teilstrecke mit einer ungünstigen Routenwahl 14 Sekunden auf Sören Bobach und damit auch den Titel an den Dänen verloren. "Der Beginn war zwar etwas hektisch und das Gefühl nicht so gut, aber dann hatte ich alles estens unter Kontrolle", kommentierte der Sprint-Weltmeister von 2011 seine Leistung. "Ich wusste immer genau, in welcher Gasse ich bin, und trotz der Hitze und des harten Rennens fühlte ich mich eigentlich gut", bilanzierte Hubmann weiter und meinte: "Heute habe ich sowohl Silber gewonnen wie auch Gold verloren."

Hubmann realisierte bei der 10. WM-Teilnahme in Venedig seinen insgesamt 14. Podestplatz - neben viermal Gold und fünfmal Bronze ist es seine fünfte Silbermedaille. Die Situation mit dem geringen Rückstand von 2,1 Sekunden dürfte Hubmann als "Déjà-Vue" vorgekommen sein: 2006 hatte er Sprint-Gold um nur 1,0 Sekunden verpasst, 2008 war ihm der Russe Andrey Khramov (in Venedig in der Qualifikation gescheitert) um 2,4 Sekunden vor dem Sieg gestanden.

Mit Rang 5 reihte sich Matthias Kyburz, der Sprint-Weltmeister 2012, an derselben Position wie im Vorjahr ein. "Zweimal habe ich eine falsche Route erwischt, dabei habe ich mehr Zeit verloren als letztlich der Rückstand auf den Sieger beträgt", sagte Kyburz, der ansonst zufrieden war. "Ich habe die Routenwahl-Optionen immer gesehen, habe nie gezögert. Und Fünfter muss man zuerst ja einmal werden", meinte der Aargauer, der schon an der diesjährigen EM diesen Platz belegt hatte.

"Ich habe es nicht immer geschafft, die kürzere Route zu nehmen", sagte Martin Hubmann. Der Sprint-EM-Dritte hatte bereits am Anfang einen Eingang verpasst, benötigte zudem auf zwei längeren Teilstrecken 13 bzw. 10 Sekunden mehr als der Sieger. "Physisch hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl, aber für ganz vorne dabei zu sein braucht es halt einen Exploit", sagte Hubmann, der den Wettkampf mit 33 Sekunden Rückstand immerhin auch in den Top 10 beendete. (Text Nicolas Russi, Fotos Remy Steinegger)

Resultate

Venedig (ITA). OL-Weltmeisterschaften. Sprint, Final.


Männer (4,4 km/20 Posten): 1. Sören Bobach (DEN) 15:37. 2. Daniel Hubmann (SUI) 2,1 Sekunden zurück. 3. Tue Lassen (DEN) 4,2. 4. Jerker Lysell (SWE) 11,9. 5. Matthias Kyburz (SUI) 15,2. 6. Jonas Leandersson (SWE) 20,8. - Ferner: 10. Martin Hubmann (SUI) 33,5.