Zwölf Juniorinnen und Junioren vertreten in der kommenden Woche die Schweiz an den Junioren-Weltmeisterschaften in Borovets (Bulgarien). Acht davon haben schon mal an der Jugend-EM eine Medaille gewonnen.

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Das Junioren-WM-Team 2014
(Vorne von links): Patrick Zbinden, Salome Schweizer (Ersatz), Tobia Pezzati, Simon Wenger, Paula Gross
(Mitte von links): Sandrine Müller, Sina Tommer, Ellen Reinhard, Lisa Holer, Lisa Schubnell, Patrik Thoma (Trainer)
(Hinten von links): Beat Oklé (Trainer), Jonas Egger, Remo Ruch, Yves Aschwanden (Ersatz), Sven Hellmüller, Severin Howald (Delegationsleiter), Gabriel Strässle (Physiotherapeut)
Von den drei Stufen Jugend, Junioren und Elite ist die Junioren-Altersklasse die schwierigste, um konkrete Prognosen zu wagen. Auch wenn die Athletinnen und Athleten selber ihre Ziele eher zurückhaltend formulieren, so darf gleichwohl auf den einen oder anderen Medaillengewinn gehofft werden. In den letzten 10 Jahren blieb die Schweizer Equipe an der Junioren-WM nur einmal ohne Podestplatz.

Dazu kommt, dass ein Grossteil der Delegation auf internationale Meisterschaftserfahrung zählen kann. Nicht weniger als 22 Medaillengewinne aus fünf Jugend-EM kommen im Schweizer Team zusammen. Und mit Sandrine Müller ist eine Läuferin dabei, die vor zwei Jahren auch schon zwei Junioren-WM-Medaillen gewonnen hatte.

Die Junioren-WM in Borovets beginnen am Dienstag mit dem Sprint und werden am Sonntag mit der Staffel beendet.

Die Erwartungen und Ziele der Schweizer TeilnehmerInnen

Jonas Egger: Das Gelände dürfte uns Schweizern besser liegen als den Nordländern, aber es ist schwierig, dies einzuordnen. Es kann von der Charakteristik fast alles sein. Ich selber will jene Leistung abrufen können zu der ich gegenwärtig in der Lage bin. Mein Gefühl ist jedenfalls sehr gut. Im letzten Jahr war ich Zwölfter über die Langdistanz. Diesmal möchte ich in den drei Rennen einmal in die Top Ten vorstossen, wobei mir dies auf der langen Distanz am ehesten möglich scheint. Für eine Medaille müsste mir ein sehr guter Lauf gelingen, zudem braucht es auch Glück.

Paula Gross: Ich erwarte ein schwieriges, aber auch fätziges Gelände. Rangziele habe ich mir für meine zweite Junioren-WM bewusst keine gesetzt, das hängt ja auch von den andern ab. Aber ich will auf jeden Fall besser laufen als im Vorjahr. Als Team haben wir sicherlich die grösste Chance in der Staffel. In den Einzelläufen liegt für mich wohl am meisten über die Mitteldistanz drin, da bin ich am stärksten und das mache ich auch am liebsten.

Sven Hellmüller:
Ich war schon im Vorjahr an der Junioren-WM dabei. Nun geht es darum, die Erfahrungen zu nutzen. Für die Langdistanz erwarte ich ein Terrain, das wir uns in der Schweiz nicht so gewohnt sind. Mein Ziel ist es, in einer Disziplin in die Top 15 zu laufen. Eine Medaille darf und kann ich mir nicht als Ziel vorgeben. Über die Mitteldistanz habe ich die grössten Chancen, mit einem guten Lauf in die Top 10 vorzustossen.

Lisa Holer: Dies ist meine dritte und letzte Junioren-WM, und hier will ich zeigen, was ich kann. Wenn ich ein Rennen durchziehen kann, dann sollte ein Rang in den Top Ten drinliegen. Dies aber eher in den Walddisziplinen, im Sprint sind meine Chancen geringer. Wenn wirklich alles, alles stimmt, dann könnte auch eine Medaille möglich sein, dies ist aber nicht mein Ziel. Ich denke, das Gelände wird schnell belaufbar sein, deshalb wird es darum gehen, im richtigen Moment das Tempo zurückzunehmen, um dann wieder sicher zulaufen zu können.

Sandrine Müller: Ich erhoffe uns spannende und herausfordernde Läufe, in denen ich mein Bestes geben will, um meine Ziele zu erreichen. Rangmässig ist dies bei den Junioren schwieriger einzuschätzen als in den Jugend-Kategorien. Ich kann sicherlich von den Erfahrungen aus den Jugend-Europameisterschaften profitieren, das ist sicherlich ein Vorteil gegenüber denen, die noch nie an internationalen Meisterschaften dabei waren. Ich möchte in die Top Ten laufen, aber ob dies möglich wird, hängt auch von den Gegnerinnen ab. Meine grössten Chancen sehe ich über die Langdistanz.

Tobia Pezzati: Ziemlich gut belaufbaures Terrain, nicht allzu leicht aber auch nicht extrem schwierig, lauten meine Erwartungen bezüglich Gelände. Ich bin zum ersten Mal im Junioren-WM-Team, deshalb weiss ich auch nicht recht was ich erreichen kann. Top 30 wäre schon sehr gut. Im Sprint kann ich sicherlich einen besseren Rang erreichen als über die Langdistanz. Physisch vermag ich mit den besten 20-jährigen noch nicht mithalten, vielleicht reicht ein perfekter Lauf zu einem Platz in den Top 15.

Ellen Reinhard: Ich bin dieses Jahr in Topform, sowohl physisch wie mental, und hoffe, dass dies auch bei meiner zweiten Junioren-WM-Teilnahme zutrifft. Leider musste ich nach einem kleinen Muskelfaserriss bis am 5. Juli eine dreiwöchige Trainingspause einschalten. Mein Minimalziel lautet eine Top-20-Klassierung in allen Läufen. Im Sprint und über die Mitteldistanz könnte es aufgrund meiner Leistungen in den Testläufen sogar für einen Top-Ten-Rang reichen.

Remo Ruch:
Bei meiner zweiten Junioren-WM-Teilnahme geht es darum, weitere Erfahrungen zu sammeln und zu zeigen wozu ich fähig bin. Wenn es optimal läuft, dann wäre es super, einmal in die besten 15 oder 20 zu laufen. Die Form auf jeden Fall ist da. In welcher Disziplin mir dies am ehesten gelingen könnte, das ist jedoch schwierig vorauszusagen.

Lisa Schubnell: Ich absolviere gegenwärtig ein Austauschjahr in Finnland und war mit dem finnischen Juniorenteam schon eine Woche in Bulgarien. Ich denke, die Läufe werden recht anspruchsvoll, in sehr unterschiedlichem Gelände, zum Teil ruppig, teilweise auch schnell. Bei meiner zweiten Junioren-WM-Teilnahme will ich an die Erfahrungen aus dem Vorjahr anknüpfen und peile bessere Rangierungen an. Im Sprint möchte ich gerne in die ersten Zehn vorstossen, über die Langdistanz in die besten 20. Leider war ich bis vor den Testläufen verletzt, hatte Probleme mit dem Fuss und dem Knie. Ich habe deswegen sehr viel alternatives Traning absolviert.

Sina Tommer: Ich starte erstmals an internationalen Meisterschaften, deshalb habe ich mir auch kein Rangziel gesetzt. Auch das Gelände ist schwierig zu beurteilen. Konstant laufen und mein Bestes geben, das sind meine Ziele für diese Junioren-WM.

Simon Wenger: Nach vier Teilnahmen an der Jugend-EM ist dies meine erste Junioren-WM. Ich erwarte in Bulgarien technisch anspruchsvolle Wettkämpfe mit neuem, schönem Gelände sowie eine coole Stimmung im Team. Mein persönliches Ziel ist in erster Linie konstante Läufe umzusetzen. Die Saison 2013 war nicht gut, ich war verletzt und mir fehlte das Selbstvertrauen. Ein Platz in den Top 30 gilt als Minimalziel, wobei es für mich schwierig ist, dies im internationalen Vergleich einzuschätzen.

Patrick Zbinden: Interessante Läufe, technisch anspruchsvoll, dazu steile Partien, was mir besonders liegt, das sind meine Erwartungen betreffend Gelände. Mein Hauptziel liegt darin, mein Potenzial abrufen zu können, zudem will ich bei der ersten Junioren-WM-Teilnahme weitere Erfahrungen sammeln. Ein Rangziel anzugeben ist hingegen mega schwierig. Einmal in den Top 20 klassiert zu sein wäre schön. Die grössten Chancen dazu habe ich im Sprint. (Text und Foto Nicolas Russi)

Das Programm der Junioren-WM

Montag, 21. Juli: Eröffnung
Dienstag, 22. Juli: Sprint
Mittwoch, 23. Juli: Langdistanz
Freitag, 25. Juli: Mitteldistanz Qualifikation
Samstag, 26. Juli: Mitteldistanz Final
Sonntag, 27. Juli: Staffel