210 Läuferinnen und Läufer der Elite-Kategorien starteten am frühen Nachmittag zum Prolog, dessen erster Teil eine Qualifikation war. Diese führte vom Zermatter Dorfeingang in Richtung Dorfzentrum und Kirche, wo in den verwinkelten, schmalen Gassen rund um die urchigen alten Walliserspycher mehrere Schmetterlingsschlaufen zu absolvieren waren.

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Das Gelände war äusserst anforderungsreich. So unterlief beispielsweise Simone Niggli ein grosser Fehler, der sie die Halbfinalqualifikation kostete. Den Sieg in der Qualifikation trugen Mårten Boström, der finnische Sprintweltmeister von 2013, sowie Judith Wyder, die dreifache Weltmeisterin 2014, davon.

Die zwölf bestklassierten Damen und Herren starteten am späteren Nachmittag in 6-er Heats zu ihren Finalläufen. Das Massenstart-Format bot den zahlreichen Zuschauern viel Spektakel. Nach dem Start aus dem SOW-Zentrum auf der Oberen Matte und dem gleichen ersten Posten teilten sich die Felder jeweils auf. In den verschiedenen Schlaufen wurde in jedem Feld die Entscheidung herbeigeführt, denn das schwierige Sprintgelände im Zermatter Dorfkern forderte auch den Stars alles ab.

Am Ende setzten sich mit Judith Wyder und Daniel Hubmann die Favoriten deutlich durch. Sprintweltmeisterin Wyder lief ein fehlerloses Rennen und sicherte sich den Sieg mit 27 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Mari Fasting. Dritte wurde Julia Gross. „Klar ist es so, dass ich voll laufe, wenn ich am Start stehe“, sagte Wyder nach ihrem Lauf. Für sie sei aber klar der Spass im Vordergrund gestanden. Männersieger Daniel Hubmann sprach im Ziel von einem hektischen Rennen. „Ich habe aber einfach meinen Lauf gemacht“, sagte der dreifache WM-Silbermedaillengewinner. Mit 22 Sekunden war sein Vorsprung ebenfalls gross. Dahinter folgten mit Raffael Huber und Matthias Kyburz zwei weitere Schweizer. 

Zwischen den Finalläufen hatten die Ansprachen von OK-Präsident Stefan Aschwanden, Swiss Orienteering Präsident Jürg Hellmüller, Gemeindepräsident Christoph Bürgin sowie Alt-Bundesrat Adolf Ogi die Swiss O Week eröffnet. Es wird der grösste OL-Anlass sein, der je in der Schweiz stattgefunden hat. Morgen steht für die knapp 5000 Läuferinnen und Läufer aus 38 Länder die erste Etappe an, die ebenfalls durch Zermatts verwinkelte Gassen führen wird. (Text Jonas Mathys, Bilder Matthias Merkli, Samuel Hebeisen)