4600 OL-Begeisterte starteten heute zur ersten Etappe der Swiss O Week - einem Dorfsprint in Zermatt. Die Tourismusdestination war für einmal fest in den Händen der Orientierungsläufer.

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Am Samstag war Zermatt fest in der Hand der Touristen – nur die 210 Elite-Läuferinnen und –läufer kurvten während des Prologs bereits durch die engen Gassen und um die vielen Leute darin. Heute wendete sich das Blatt. Für die grosse Masse der rund 4600 Teilnehmenden ging es ab acht Uhr endlich los mit der Swiss O Week. Schon bald wimmelte es im ganzen Dorf von postensuchenden O-Läuferinnen und –läufer. Diese wurden getreu dem Motto der Etappe selber zu Touristen. Das eher garstige Wetter trug dazu bei, dass viele nicht OL laufende Zermatt-Besucher im Trockenen blieben. Das entschärfte die Zusammenstoss-Gefahr in der Einkaufsmeile etwas. Die heiklen Situationen, wenn die auf ihren Lauf und die Karte fokussierten Sportler auf Ihresgleichen trafen, blieben jedoch bestehen. Gerade beim Umkurven der alten Walliser Spycher im historischen Zentrum Zermatts war angesichts des grossen Verkehrsaufkommens an O-Läufern Vorsicht geboten.

Bei den meisten obsiegte aber trotz allem Wettkampfeifer die Vorsicht. Die Kollisionen – sei es mit anderen Läufern, sei es mit Touristen – hielten sich in engem Rahmen. So meinte etwa ein Läufer, der bereits an den WM-Zuschauerläufen teilgenommen hatte: „ Im Vergleich zu Venedig kommt man an den Touristen gut vorbei.“ Die Samariter hatten verhältnismässig wenig zu tun und waren mit dem Verlauf des Wettkampfes entsprechend zufrieden. „Gemessen an der grossen Teilnehmerzahl gibt es wenige Verletzte, jedenfalls weniger als erwartet“, sagt Koni Imhof vom SOW Medical Team.

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Technisch bot die erste Etappe den erwartet anspruchsvollen Sprint-Wettkampf. Genaues Kartenlesen war bei den zum Teil gut versteckten Posten, den verwinkelten Gässchen, den zahlreichen Treppen und Mauern unbedingt nötig. Morgen geht es auf der Stafelalp mit der zweiten Etappe erstmals ins Gelände. Dann werden auch die Elite-Läuferinnen und -läufer, die heute nach dem Prolog einen Ruhetag genossen, wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. (Text Jonas Mathys, Bilder Matthias Merkli, Samuel Hebeisen)