Zum zweiten Mal die ANCO Neuenburg sowie erstmals ein Frauenteam mit drei Läuferinnen der OLG Basel gewannen in Heimenschwand die Schweizer Meistertitel im Staffel-Orientierungslauf. Das Gelände im Staufen erwies sich letztlich als schwieriger und langsamer als angenommen.

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Zieleinlauf der OLG Basel

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Zieleinlauf des ANCO-Teams

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Das Podest bei den Frauen

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Das Podest der Männer
Durch die Abwesenheit jener Eliteläuferinnen und -läufer, die am Sonntag von der Studenten-OL-WM heimreisten, konnten einige Klubteams gar nicht oder zumindest nicht in Bestbesetzung antreten. So setzten sich in den beiden Eliterennen zwei Equipen durch, die in der aktuellen Formation noch nie einen Staffeltitel gewonnen hatten.

Die ANCO (Association Neuchâteloise de Course d'Orientation) siegte nach 2011 zum zweiten Mal, zuvor hatten die Neuenburger in zum Teil anderer Besetzung schon als CO Chenau viermal zwischen 1993 und 2002 den Staffeltitel gewonnen. Vor 21 Jahren schon dabei war der mittlerweile 47-jährige Luc Béguin, der diesmal mit Thomas Hodel und Baptiste Rollier zu Gold lief. WM-Teilnehmer Rollier war es letztlich, der auf der dritten Strecke einen Vorsprung von fast zehn Minuten herausholte, nachdem Béguin nach dem zweiten Teilstück noch zusammen mit dem Läufer der OLG Bern zurückgekehrt war.

"Beim zweiten Posten bin ich wohl zehn Meter daneben vorbei gelaufen, dort verlor ich wohl eine Minute. Auf der langen Strecke liefen die anderen mehr links, ich wählte eine etwas direktere Route", sagte Hodel, der schliesslich in einer Viererspitze zum Wechsel einlief. "Ich hatte keine grossen Fehler, ab dem zweiten Posten sah ich keinen Konkurrenten mehr bis zum zehnten Posten. Dort schonte ich mich etwas, um am Ende läferisch mithalten zu können", erklärte Béguin. "Beim ersten suchte ich eine Minute, der Rest war recht gut", bilanzierte Rollier (32) und meinte in Anspielung auf das Alter der beiden Kollegen (42 und 47): " Heute war es die Erfahrung, die zählte."

Mit 6:44 Minuten ähnlich gross wie beim Siegerteam der Männer war der Vorsprung der OLG Basel bei den Frauen. Ines Brodmann und Rahel Friederich hatten zuvor schon dreimal von 2006 bis 2008 in gemischten Klubteams gewonnen, diesmal sorgten sie mit Laura Ramstein in einer reinen Klubstaffel für ein klares Verdikt. Brodmann kehrte mit 2:54 Minuten Vorsprung zurück, Ramstein konnte den Abstand fast gleich gross halten (2:25), und Friederich als Schlussläuferin noch ausbauen, auch wenn dahinter Simone Niggli für die OLV Hindelbank noch vom 5. Rang auf den Silberplatz aufzuholen vermochte.

"Ausser einem Zwei-Minuten-Fehler beim vierten Posten war es sehr gut. Ab Posten 8 war ich allein, musste nicht angreifen und konnte sicher weiterlaufen", sagte Brodmann zu ihrem Lauf. "Ich hatte einen kontrollierten Lauf, allein beim vierten Posten suchte ich während vier Minuten in den Heidelbeerstauden. Nur einmal sah ich Sara Würmli, dann war ich wieder allein unterwegs", beschrieb Ramstein ihren Lauf. "Da ich mit Vorsprung in den Wald konnte, musste ich nichts riskieren, konnte sauber und kontrolliert laufen", sagte Friederich über ihr Rennen. "Ich hatte zwei, drei Unsicherheiten vor dem Posten, gelegentlich einen kleinen Bogen. Generell hatte ich stets das Gefühl, es müsste schneller gehen, aber das ging in diesem Gelände nicht", sagte Friederich weiter. (Text und Fotos: Nicolas Russi)

Resultate

Heimenschwand. Schweizer Staffel-OL-Meisterschaften.
Männer (2 x 8,7 km/320 m Steigung/28 Pisten, 1 x 7,4/270/25): ANCO Neuenburg (Hodel/Béguin/Rollier) 3:00:55. 2. OLV Baselland (Meier/Holmberg/Hertner) 9:39. 3. OLV Hindelbank/SCOM Mendrisio (Pezzati/Bucher/Egger) 11:10. 4. OLG Bern 11:50. 5. OLG Rymenzburg 12:18. 6. OL Regio Wil 13:33.

Frauen (2 x 6,2/170/21, 1 x 5,3/150/19): 1. OLG Basel (Brodmann/Ramstein/Friederich) 2:39:17. 2. OLH Hindelbank (Mangiaratti/Bucher/Niggli) 6:44. 3. ol norska 9:52. 4. OLV Baselland/OLV Zug) 10:41. 5. ol.biel.seeland/OLV Zug 12:00. 6. OLG Welsikon/OLG Weisslingen 13:51.