Kleine Fehler, nicht immer die vorteilhaftesten Routenwahl-Entscheide und am Schluss nicht mehr die gewünschten physischen Kraftreserven waren dafür verantwortlich, dass Sarah Lüscher als beste Schweizerin des Mitteldistanzrennens mit Rang 7 zufrieden sein musste.

Nach dem vierten Rang im Sprint (2 Sekunden hinter der Bronzemedaillengewinnerin) fehlten der Winterthurerin nun nach der fast dreimal so langen Wettkampzeit 19 Sekunden zu Platz 6 und dem letzten Diplomplatz. Verständlich, dass ihr beim Realisieren dieses Verdikts ein Kraftausdruck herausrutschte. Schliesslich aber bilanzierte die 29-Jährige: „Das Rennen war in Ordnung, aber natürlich ärgert dieses Verdikt schon ein wenig.“  Gut gefahren war sie mit „sehr konzentriertem Kartenlesen in unwegsamem Gelände mit Farn und Fallholz“. Die Strategie bei der Vorbereitung machte sich bezahlt: „Wir wussten nicht genau, was uns erwartet und machten uns darum kein detailliertes Bild vom Wald.“

Jenzer 13, Hauswirth 38.
Sarina Jenzer empfand zwar „dass es sich um einen gut belaufbaren Wald viel schöner als erwartet“ handelte. Zu einem Toplauf nutzen konnte dies die 24-jährige Bernerin allerdings nicht. „Mir unterliefen zwei kleiner Fehler in der anspruchsvollen Anfangsphase, die mich rund 30 Sekunden kosteten“, hielt sie fest. Und „nicht ganz wunschgemäss zurecht“ kam sie mit den Wechsel zwischen den höchste Aufmerksamkeit erfordernden Abschnitten im fein gegliederten Wald  und den deutlich schneller belaufbaren offenen Gelände mit dem Farnwuchs.

Frustrierend war das Rennen für die dritte Schweizerin Sabine Hauswirth. Sie war besser gestartet als beide Teamkolleginnen, hatte beim vierten Kontrollposten die drei Minuten vor ihr gestartete Norwegerin Heidi Bagstevold in Blickweite. Eine Unsicherheit mit ungünstiger Karteninterpretation zwangen sie aber zum Finden einer Auffanglinie. Diese fand sie zwar, doch gleichzeitig war viel Zeit verloren gegangen – und verständlicherweise ebenso Konzentration und Konzept. Schliesslich musste sie sich mit dem 38.Rang abfinden.

(Jörg Greb)