25 Sekunden fehlten Daniel Hubmann im Langdistanz- und letzten Rennen der OL-WM in Schottland zum Gewinn der dritten Goldmedaille. Fabian Hertner mit Rang 5 und Matthias Kyburz als Sechster rundeten die starke Bilanz der Schweizer Männer ab.

 „Endlich wieder Gold“, hatte sich Daniel Hubmann vorgenommen für diese Titelkämpfe. Mit dem Staffel- und Mitteldistanz-Titel war diese Vorgabe für den Routinier  bereits vor der letzten Entscheidung übertroffen. Doch wenig fehlte, und es hätte eine dritte Goldmedaille herausgeschaut. Mit nur 25 Sekunden Rückstand musste der 32-Jährige nach 100 Wettkampfminuten umgehen. „Mir gelang nochmals ein gutes Rennen“, sagte er, anerkannte gleichzeitig aber auch eine gewisse Enttäuschung: „Wir liefen in einem legendären Gelände, und ich wünschte mir, diese Gelegenheit mit einer ausserordentlichen Leistung als Sieger zu beenden.“

Schlagen lassen musste sich Hubmann von Thierry Gueorgiou, dem Franzosen, der im letzten Jahrzehnt wie kein anderer Titel gewann – es war der elfte Einzeltitel des erfolgreichen Titelverteidigers. Mit dem Verdikt musste Hubmann leben, aber auch mit der Tatsacher,  beim 24. Kontrollposten noch über einen Vorsprung von einer Sekunde verfügt zu haben. Zu bilanzieren ist aber auch:  Nach dem enttäuschenden sechsten Rang im Sprint, erwies er sich als jener Athlet mit dem breitesten Spektrum an Möglichkeiten. Hubmann lieferte drei  Topleistungen ab, Guergiou konzentrierte sich auf einen Höhepunkt.

Hertner solid, aber nicht perfekt
Mit einem Rückstand von lediglich 1:58 Minuten platzierte sich Fabian Hertner auf dem fünften Rang, exakt jener Klassierung, die er bereits über die Mitteldistanz erreicht hatte. Nach dem Gewinn von Staffel-Gold zeigte er seine Enttäuschung weniger: „Bronze und Gold waren schon ziemlich weit weg.“ 1:01, resp. 1:58 Minuten waren es. „Mein Lauf war solid, aber nicht perfekt“, sagte er. Anders entscheiden hätte er sich bei keiner Routenwahl, auch wenn sich erweisen sollte, dass Alternativen deutlich schneller gewesen sind. Doch da zeigte sich schnell: Rund eine Minute verlor er alleine auf dem langen Abschnitt von Kontrollen 20 bis 21.

Kyburz zu defensiv
Nicht das, was er angesteuert hatte, widerspiegelte der sechste Rang von Matthias Kyburz. Eines offensichtlichen Fehlers war er sich aber nicht bewusst. Im anspruchsvollen Gelände und der langen Wettkampfdauer kam er aber vor allem auf der zweiten Streckenhälfte nicht zu jenem Laufgefühl, das er kennt: „Ich müsste aggressiver laufen können, fühlte mich in die Defensive gedrängt.“ Schliesslich fehlten ihm 1:38 Minuten auf die Bronze-Auszeichnung. Der Diplom-Rang war wie für Hertner nicht das, was er sich vorgenommen hatte.

(Jörg Greb)

Langdistanz Glen Affric (Schot), Männer: 1. Thierry Guergiou 1:39:46. 2. Daniel Hubmann (Herrenschwand) 25 Sekunden zurück. 3. Olav Lundanes (No) 57. 4. Frederich Tranchand (Fr) 1:40. Fabian Hertner (Winterthur) 1:58. 6. Matthias Kyburz (Bern) 2:35.