Am letzten Tag der Military World Games in Mungyeong (SKor) gab es nach Matthias' Kyburz Sieg über die Langdistanz eine weitere Goldmedaille zu bejubeln. Andreas Kyburz, Fabian Hertner und Matthias Kyburz machten die Sache aber sehr spannend.

Nach der Ablösung von Andreas, dem älteren der beiden Kyburz-Brüdern, lag die Schweiz mit noch rund zweieinhalb Minuten Rückstand auf Platz zehn. "Beim dritt- oder viertletzten Posten machte ich einen Fehler, der mich schon etwas ärgert", versuchte Andreas Kyburz die verlorene Zeit zu erklären. Fabian Hertner holte mächtig auf und kam bereits als Zweiter in die Wechselzone zurück. Allerdings blieb der Rückstand auf die führenden Russen ungefähr im gleichen Rahmen. Matthias Kyburz, Sieger über die Langdistanz, stand also vor einer schwierigen Aufgabe. Auf dem dritten und letzten Abschnitt hatte Matthias Kyburz kurz vor dem Ziel noch immer 40 Sekunden Rückstand. Nur Optimisten glaubten zu diesem Zeitpunkt noch an einen Schweizer Sieg. Und doch lief Kyburz als Erster ins Zielgelände ein. "Beim drittletzten Posten sah ich den Russen plötzlich vor mir laufen, da wusste ich, dass ich ihn noch holen kann. Ich schaute nicht einmal mehr auf die Karte, sondern versuchte den drittletzten Posten von der anderen Seite anzulaufen als er. Das funktionierte."

Die Schweizer Staffel gewann mit 10 Sekunden Vorsprung auf Russland die Goldmedaille. Es war das vierte Edelmetall im dritten OL-Wettkampf bei diesen Games. Schönes Detail: Als einziger war Fabian Hertner bisher leer ausgegangen, er hatte es in der Teamwertung nicht unter die besten sechs Schweizer geschafft. Nun dürfen also alle Athleten von Swiss Orienteering mit einer Medaille nach Hause reisen. Matthias Kyburz war mit zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze zudem der Erfolgreichste der gesamten Schweizer Delegation in Mungyeong.

Mungyeong (SKor). OL. Staffel: 1. Schweiz I (Andreas Kyburz, Fabian Hertner, Matthias Kyburz) 2:02:33 Stunden. 2. Russland 2:02:43. 3. Estland 2:03:51. Ferner: 20. Schweiz II (Stefan Lombriser, Baptiste Rollier, Martin Hubmann) 2:46:24.

(Christopher Gmür)