Sara Lüscher tritt per Ende Saison aus dem Nationalkader zurück. Damit beendet die erfolgreichste Schweizer O-Läuferin des Jahres ihre Spitzensport-Karriere.

Die 29-jährige Zürcherin begründet ihren Entscheid so: "Ich betreibe schon über 10 Jahre Spitzensport. Es war

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Sara Lüscher unterwegs zu Rang vier im WM-
Sprint 2014
eine sehr schöne und intensive Zeit, doch ich spüre, dass jetzt der Moment gekommen ist, einen neuen Lebensabschnitt anzugehen. Ich merke, dass ich gerne anderen Bereichen in meinem Leben mehr Raum geben würde. Die volle Motivation, alles zu machen, um noch besser zu werden, fehlt mir." Der Entscheid sei ihr schwer gefallen, sagt Lüscher. "OL als Spitzensport war ein sehr grosser Teil meines Lebens und ich durfte sehr viele schöne Momente im Sport erleben." Der Rücktritt kommt am Ende von zwei sehr erfolgreichen Saisons. 2014 wurde die studierte Biologin zusammen mit Sabine Hauswirth und Judith Wyder Staffel-Weltmeisterin. Über die Mitteldistanz wurde sie Vierte. Dieses Jahr ist es ihr mit konstanten Leistungen und einem starken Abschluss (2x 3. Rang in den Einzelläufen, Sieg mit der Sprintstaffel) am Weltcup Finale in Arosa gelungen, den Gesamtweltcup auf dem zweiten Platz abzuschliessen.
An der WM in  Schottland hatte sie im Sprint wiederum den vierten Rang belegt - zwei Sekunden hinter der Medaille.  "Die Tatsache, dass ich mich die letzten Jahre stetig verbessert habe, dieses Jahr eine sehr gute Saison hatte und nur knapp an einer WM Medaille vorbeigeschrammt bin, machten den Entscheid nicht einfacher", sagt Lüscher. Trotzdem: "Um als Spitzensportlerin weiterhin auf hohen Niveau zu laufen, braucht es die volle Bereitschafft, Motivation und Freude." Das würde ihr im Moment fehlen. Auf ihren letzten internationalen Auftritt blickt sie mit Freude zurück. "Ich bin bereits mit dem Rücktrittsgedanken im Hinterkopf den Weltcup Final in Arosa gelaufen. Das Wochenende hat sich zu einem perfekten Abschluss für mich entwickelt. Es war sehr schön, nochmals vor Schweizer Publikum zu laufen und die Saison so erfolgreich abzuschliessen."
Nun freue sie sich darauf, mehr in ihre berufliche Zukunft als Biologielehrerin investieren zu können, nicht mehr so viel unterwegs zu sein und dadurch "soziale Kontakte ausserhalb des Sportes besser pflegen zu können und mehr Zeit für andere Dinge, die ich gerne mache, zu haben." Genaue Zukunftspläne habe sie noch keine. "Vielmehr freue ich mich darauf, mir einfach einmal etwas mehr Freiheit zu geben und zu sehen, wo es mich hintreibt." Bis dahin will Lüscher aber sportlich noch einmal alles geben. Denn: Die Saison ist noch nicht vorbei. Am Samstag finden in Glarus mit der Mitteldistanz-SM die letzten Einzel-Schweizermeisterschaften der Saison statt. Lüscher dazu: "Meinen letzten Wettkampf im Suisse-Dress will ich nochmal so richtig geniessen!"

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Der grösste Erfolg der Karriere: Lüscher mit Judith Wyder, Sabine Hauswirth und Staffel-WM-Gold 2014
(JM)