Wie bereits an der Langdistanz-SM setzten sich über die Mitteldistanz Simone Niggli und Matthias Kyburz durch. Die Entscheidungen in Glarus fielen im Gegensatz zu Ende August knapp knapp aus.

Bei den Langdistanz-Schweizermeisterschaften im Gurnigelwald war Simone Niggli absolut ungefährdert zum Sieg
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Juniorinnen-Siegerin Hanna Müller
am Start


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Elite-Sieger Matthias Kyburz diskutiert
mit Kaderkollege Fabian Hertner


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Das Podest der Junioren und der Elite
gelaufen. Ganze elf Minuten hatte die 23-fache Weltmeisterin der Konkurrenz abgenommen. Nun, bei er Mitteldistanz-SM in Glarus-Schwändi, setzte sich die Altmeisterin erneut durch. Es wurde aber deutlich knapper. Ihre Klubkollegin von ol norska, Sabine Hauswirth, kam bis auf 27 Sekunden auf Niggli heran. Bronze ging an die Zürcherin Sara Lüscher, die unlängst ihren Rücktritt auf Ende Saison bekannt gegeben hatte. Niggli zeigte sich mit ihrer Leistung zufrieden. Im detaillierten, steinigen Gebiet habe sie zwar in einigen Postenräumen etwas gezögert "und gegen Schluss habe ich mich wohl einmal für die falsche Route entschieden." Ansonsten seien ihr aber keine Zeitverluste bekannt. Das reichte für die erfolgreiche Titelverteidigung vom letzten Jahr. "Wir hatten viele Richtungswechsel, dadurch war man immer beschäftigt. Es hat Spass gemacht", windet Niggli dem Bahnleger ein Kränzchen. Hauswirth und Lüscher berichteten ebenfalls von soliden Läufen. "Das Tempo hat gestimmt", sagte Hauswirth, die nur kleine Zeitverluste beklagte. Lüscher sagte nach ihrem Bronzelauf, dass es nicht extrem schwierig gewesen sei, "trotzdem musste man immer aufpassen."

Bei den Herren war der Kampf um Gold noch knapper als bei den Damen. Matthias Kyburz freute sich am Ende dank dem Mini-Vorsprung von drei Sekunden über den Mitteldistanz-Titel. Für ihn war es - wie für Niggli - nicht nur ein wiederholter Titel nach der Langdistanz-SM, sondern ebenfalls die Titelverteidigung. Der zweite Rang ging an Daniel Hubmann, seines Zeichens Weltmeister in dieser Disziplin. Wie eng das Herren-Rennen war, zeigt sich daran, dass Hubmann beim zweitletzten Posten noch geführt hatte. Dann unterlief ihm jedoch noch ein kleiner Fehler, den ihn den Sieg kostete. Er mochte sich deswegen aber nicht gross ärgern. "Es ist zwar schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Es war aber ein guter Lauf. Gegen Schluss wurde es etwas hektisch. Ich war nicht mehr immer 100% vorbereitet." Als er dann zum letzten Posten den Pfad nicht getroffen habe und stattdessen quer durch den Wald lief, habe er schon gedacht "es wäre schade, wenn es das ausmachen würde."
Matthias Kyburz war mit seiner Leistung sehr zufrieden. Er betont die nicht optimalen Umstände mit dem harten Wettkampfprogramm in den letzten Wochen. Nach dem Weltcup-Finale in Arosa war er mit der Schweizer Delegation direkt an die CISM World Games in Südkorea gereist (und hatte zweimal Gold gewonnen). Erst am Mittwoch war er wieder in der Schweiz gelandet. "Physisch ist immer noch etwas da, das ist schön." Es mache ihn stolz, dass er den Schwung mitnehmen konnte trotz den vielen Wettkämpfen, dem Reisen und dem Jetlag. "Ich habe einen Lauf im Moment. Es scheint, dass ich machen kann, was ich will. Egal wie hart das Programm ist, es läuft trotzdem." Damit ist er die Ausnahme. Praktisch alle CISM-Athleten sind angeschlagen nach Hause gekommen (Daniel Hubmann hatte auf die Reise verzichtet). Ebenfalls überglücklich war Alain Denzler. Der Zürcher schnappte sich etwas überraschend die Bronzemedaille und profitierte damit vom ausgedünnten Herren-Feld. Etwas mehr als zwei Minuten lag Denzler hinter Matthias Kyburz. "Man muss die Chance nutzen, wenn man sie hat", war sein trockener Kommentar.

In den Junioren-Kategorien heissen die neuen Schweizermeister Hanna Müller (OLG Basel) und Remo Ruch (OLG Skandia). Auf den weiteren Podestplätzen folgten Paula Gross (2.) und Sandrine Müller (3.) respektive Sebastian Baumann (2.) und Patrick Zbinden (3.).

Morgen wir das Nationale OL-Weekend mit dem 10. Nationalen OL in Braunwald abgeschlossen. Für die Elite-Kategorien zählt der Langdistanz-Lauf als World Ranking Event.

Ranglistenspitze Elite/Junioren
Damen Elite (4.8km/200m Steigung/19 Posten): 1. Simone Niggli (Münsingen) 32:27, 2. Sabine Hauswirth (Belp) +0:27, 3. Sara Lüscher (Winterthur) +0:54.
Herren Elite (5.8/280/23): 1. Matthias Kyburz 34:03 (Möhlin), 2. Daniel Hubmann (Herrenschwanden) +0:03, 3. Alain Denzler (Truttikon) +2:09.
Juniorinnen (4.5/160/17): 1. Hanna Müller (Basel) 33:34, 2. Paula Gross (Richterswil) +1:20, 3. Sandrine Müller (Steinhausen) +2:21.
Junioren (5.1/260/20): 1. Remo Ruch (Eggiwil) 31:44, 2. Sebastian Baumann (Fällanden) +0:30, 3. Patrick Zbinden (Teufen) +1:03.

Link zu den kompletten Resultaten
Link zum GPS-Tracking (Elite)

(Text JM, Fotos Martin Gross)