Im zürcherischen Schlatt fand am Sonntag der 2. nationale OL der Saison statt. Dabei gingen die Bernerin Simone Niggli bei den Damen Elite und der Schwede OskaSjöberg bei den Herren Elite als Tagessieger hervor.
2016 2nationaler niggli
Simone Niggli auf dem Weg ins Ziel.


2016 2nationaler 3
Das Gelände päsentiert sich anspruchsvoll.


 

Der nationale OL am Schauenberg fand für die Elite-Läufer zu einem ungünstigen Zeitpunkt statt. Zahlreiche Athletinnen und Athleten weilen zurzeit in Schweden, um sich an dortigen Wettkämpfen bereits für die Weltmeisterschaften vorzubereiten. Andere scheuten das kräfteraubende Gelände kurz vor den Selektionsläufen im Hinblick auf die Europameisterschaft oder mussten sich infolge Verletzungen oder Gesundheistsproblemen schonen.

So präsentierte sich das Teilnehmerfeld in den Elitekategorien stark reduziert. Keine aktuellen A-Kader-Athletinnen und A-Kader-Athleten waren in Schlatt vor Ort. Am Vortag schien zudem auch der Start von Simone Niggli gefährdet – sie klagte einerseits über Muskelbeschwerden im Oberschenkel und spürte andererseits eine Erkältung. In Anbetracht des warmen Wetters entschied sich die Altmeisterin doch für einen Start – sie zog den Lauf in gewohnter Manier durch. Dabei lobte sie die Bahn, gelegt von Alain und Severin Denzler: «Es gab einige schwierige Routenwahlen und zum Schluss einige Posten in technisch schwierigerem Gebiet.» Nur bei der siebten Kontrolle landete Niggli im steilen Hang auf der falschen von drei Nasen, da diese von oben nicht so gut erkennbar gewesen sei, wie sie sich das gedacht hatte. Schliesslich siegte Niggli mit 3:37 Minuten Vorsprung auf die Bernerin Martina Ruch. Den dritten Rang erlief sich Lisa Schubnell vom OLC Winterthur mit einer Leistung, auf der die U23-Kaderläuferin aufbauen kann. Sie überzeugte vor allem auf der langen Laufstrecke von mehr als 15 Minuten, wo sie nur knapp vierzig Sekunden auf Niggli verlor.

Simone Niggli hält derweil ihre Performance aufrecht: «Ich bewege mich täglich und kann so von meiner jahrelangen Arbeit als Spitzensportlerin profitieren. Doch mein Training ist auf die Freude an der Bewegung fokussiert, nicht mehr adaptiert an ein Wettkampfprogramm.» Zudem gibt Niggli ihre Erfahrungen weiter und bleibt auch da gefordert. Am Freitag war sie mit der Kaderläuferin Rahel Friederich bei einem Sprint-Training unterwegs.

Bei den Männern figurierte am Ende gar kein Kaderläufer in der Schlussrangliste. B-Kader-Athlet Christoph Meier hatte nicht alle Posten und war entsprechend disqualifizert. So war der Weg frei für einen schwedischen Sieger, nämlich Oskar Sjöberg, der sich derzeit in der Schweiz aufhält und für die OLG Herzogenbuchsee startet. Sjöberg ist ein weltcuperprobter Athlet, der im internationalen World-Ranking den 33. Rang belegt. Er distanzierte Térence Risse um 3:24 Minuten.

Den Junioren und Juniorinnen passte der Lauf in Anbetracht der Weltmeisterschaften besser ins Konzept. Sebastian Baumann (2.) und Riccardo Rancan (3.) waren früh gestartet und waren genauso schnell im Ziel wie Alain Denzler die Siegerzeit zum Voraus errechnet hatte. Dass es noch deutlich schneller ging (4:04 Vorsprung) bewies Noah Zbinden. Bei den Juniorinnen lief Paula Gross am schnellsten, wobei sie vor allem am Schluss aufdrehte und Deborah Stadler und die sehr schnell gestartete Valerie Aebischer auf die weiteren Plätze des Podiums verwies. 
(Text: Beat Meier; Bilder: Samuel Hebeisen)

Rangliste