Mit einem 3000-Meter-Lauf am Vormittag und einem Sprint-OL am Nachmittag – anlässlich des Baselbieter Dorf-OL – hat das Elitekader am Samstag seine Selektionsläufe fortgeführt. Im Sprint durch die Strassen von Gelterkinden (BL) konnten Daniel Hubmann und Rahel Friederich den Tagessieg feiern.

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Matthias Kyburz.


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Andreas Kyburz.


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Rahel Friederich.


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Elena Roos.


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Sabine Hauswirth.

Der Sieg von Daniel Hubmann im Testlauf über die Sprintdistanz war ein Start-Ziel-Erfolg – und dies an seinem Geburtstag. Der nun 33-Jährige hatte sich damit sein Geburtstagsgeschenk gleich selbst gemacht. Wie ein Blick in die Zwischenzeiten verrät, hat Hubmann im rund fünf Leistungskilometer langen Rennen früh die Führung übernommen und diese bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand gegeben: «Ich hatte einen sauberen Lauf und fühlte mich auch physisch gut», so Hubmann. Er habe den 3000-Meter-Lauf vom Vormittag kaum in den Beinen gespürt.
Entsprechend gewann Hubmann mit einer Laufzeit von 16 Minuten und 3 Sekunden – 36 Sekunden vor Matthias Kyburz.

Dieser hatte seinen Bruder Andreas Kyburz auf den letzten Teilstrecken noch überholen können: «Vieles hat gut funktioniert, lediglich die Route zum 19 Posten habe ich völlig verfehlt», so das Fazit des jüngeren Kyburz-Bruders. Im Grossen und Ganzen habe er aber einen guten Sprintwettkampf erlebt. Dem konnte auch Andreas Kyburz beipflichten. Er klassierte sich lediglich vier Sekunden hinter seinem Bruder auf dem dritten Rang. Er zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf der Testläufe zufrieden: «Die Resultate zeigen mir, dass ich gut in Form bin.»

Die Top Five komplettierten Andreas Rüedlinger und Martin Hubmann. Rüedlinger zeigte sich mit dem vierten Rang resultatemässig zufrieden: «Lediglich bei den ersten drei Posten hatte ich ein wenig Probleme ins Rennen zu finden.» Hubmann hätte sich vom Resultat her mehr erhofft: «Meine Leistung stimmt aber. Ich habe keinen Fehler gemacht und verliere daher vor allem physisch noch ein paar wertvolle Sekunden.»

Der Sprint-Wettkampf in Gelterkinden (BL) – mit kleinem Dorfkern, klassischen Wohnquartieren und Parkanlagen – präsentierte sich als durchaus anspruchsvoll, wie verschiedene Athleten zu Protokoll gaben. Besonders die langen Routenwahlen erforderten genaues Kartenlesen. Zudem haben verschiedene Baustellen, die für die Läufer als Sperrgebiet galten, eine exakte OL-technische Arbeit vorausgesetzt.

Bei den Damen Elite konnte sich Rahel Friederich den Sieg sichern. Die 30-Jährige berichtete von einem soliden Rennen. Lediglich beim achten Posten hatte sie laut eigenen Aussagen wegen einer Baustelle ein kurzes Blackout. «Ansonsten bin ich zufrieden, auch mein Lauftempo hat gepasst.» Mit ihrem Sieg im Sprintwettkampf hat Friederich bewiesen, dass in dieser Disziplin mit ihr zu rechnen ist.

Lediglich sieben Sekunden hinter Friederich lief die Tessinerin Elena Roos auf den zweiten Rang, nachdem sie am Donnerstag den Testlauf über die Langdistanz gewonnen hatte: «Das Rennen war physisch hart», so Roos. Sie habe vor ihr gestartete Läuferinnen aufgeholt und sei daher noch mehr motiviert gewesen, das Tempo hochzuhalten. Einzig bei Posten 8 unterlief ihr, wie Friederich auch, ein kleiner Fehler.

Dritte wurde Sabine Hauswirth. «Technisch lief es mir besser als noch in der Langdistanz», sagte die Bernerin. Sie habe bewusst ins Kartenlesen investiert, dagegen jedoch nicht immer voll aufs Tempo gedrückt. Dies habe sich gelohnt.

Judith Wyder war am Samstagnachmittag die prominente Abwesende bei den Damen Elite. Die mehrfache Weltmeisterin hatte aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig auf den Sprintwettkampf verzichtet. Die Kaderathleten Sarina Jenzer, Kaspar Hägler und Fabian Hertner können derweil wegen Verletzungen die ganze Testlauf-Serie nicht bestreiten.

MOM zum Abschluss
Vor dem Testlauf über die Sprintdistanz führte die Elite am Vormittag ein 3000-Meter-Lauf in Sissach durch. Mit je einer Zeit von 10 Minuten und 18 Sekunden konnten bei den Damen Rahel Friederich und Sabine Hauswirth brillieren. Dritte wurde die russische Eliteläuferin Natalia Vinogradova. Bei den Herren setzte Matthias Kyburz ein Ausrufezeichen: Der Fricktaler setzte sich mit einer Zeit von 8 Minuten und 41 Sekunden deutlich von seinen Kollegen ab. Daniel Hubmann lief 17 Sekunden später als Zweiter, Andreas Kyburz 18 Sekunden später als Dritter ins Ziel.

Mit der Schweizermeisterschaft im Mitteldistanz-OL (MOM) finden die internen Selektionsläufe von Swiss Orienteering am Sonntag ein Ende. An der MOM werden in Möhlin (AG) über 1800 Läuferinnen und Läufer erwartet. Daheimgebliebene können das Eliterennen mittels GPS-Live-Tracking verfolgen. (SF)

Resultate Sprint
Bilder Sprint
Resultate 3000m
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GPS MOM (für Sonntag) HE | DE