Bei den OL-Schweizermeisterschaften über die Mitteldistanz (MOM) haben sich am Sonntag Daniel Hubmann und Rahel Friederich in den Elitekategorien den Sieg sichern können. Die MOM war geprägt vom schnell belaufbaren Laufgelände.

2016 MOM hubmann daniel
Daniel Hubmann gewinnt Gold bei den Herren …


2016 MOM friederich rahel
… Rahel Friederich bei den Damen.


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Bronze gewinnen Florian Howald ...


2016 MOM hauswirth sabine
… und Sabine Hauswirth.

2016 podium juniors
Das Podest der Juniorinnen und Junioren.

Die Schweizermeisterschaften im Mitteldistanz-OL (MOM) standen am Sonntag ganz im Zeichen des Forsts, so der Name des Laufgeländes in Möhlin (AG). Schnell belaufbares Gelände, verbunden mit einer guten Sicht, ermöglichten den Athletinnen und Athleten ein schnelles Vorankommen. Die prominenten Bahnleger, die beiden Spitzenläufer Matthias und Andreas Kyburz, versuchten die Athletinnen und Athleten entsprechend mit ihren Bahnen zu fordern: «Mit einzelnen Posten im Grünen oder in Hängen, versuchten wir den Rhythmus der Läufer zu brechen», so Matthias Kyburz. Zudem verleihe das hohe Tempo oftmals auch zu Fehler, weil die OL-technische Arbeit dadurch vernachlässigt werde.

Keine Probleme mit sogenannten «Charakterwechseln» der Bahn hatte Daniel Hubmann. Im Gegenteil: «Das war spannend», sagte der 33-jährige Thurgauer nach dem Gewinn der Goldmedaille. Die Umstellungen von schnellen zu langsameren Partien seien ihm gut gelungen, entsprechend kam Hubmann ohne Fehler durch die 6.8 Kilometer lange und mit rund 100 Höhenmetern versehene Bahn. «Die direkte Route erwies sich dabei oftmals als die schnellste», so Hubmann.

45 Sekunden hinter dem Sieger, lief Martin Hubmann auf den zweiten Rang. Damit konnten die Gebrüder Hubmann einen Doppelsieg feiern: «Nach dem gestrigen Sprint habe ich nicht erwartet, dass ich heute nur knapp eine Minute auf Dani verliere», gab Martin zu verstehen. Er habe einen technisch sauberen Lauf gehabt und die Wechsel zwischen kurzen und langen Teilstrecken im Griff gehabt: «Dieses Gelände, in dem man oft direkt mit dem Kompass laufen muss, habe ich unter Kontrolle.» Dennoch weiss Martin Hubmann, wo er die Zeit auf seinen Bruder verloren hat: «Ich nahm zu Posten 12 die Route über den Weg, die scheinbar deutlich langsamer als die Querroute war.»

Den dritten Rang und damit die Silbermedaille sicherte sich der Berner Florian Howald, der rund zwei Minuten auf den Sieger verlor. Die Selektionsläufe der vergangenen Tage sind Howald nicht nach Wunsch gelungen, entsprechend gross ist seine Freude über die gewonnene Medaille: «Ich lief mit einer Wut im Bauch, das hat mich gepusht», so der 24-Jährige.

Hinter dem Podium klassierten sich Andreas Rüedlinger, Florian Schneider, Térence Risse und Baptiste Rollier. Letzter war mit seiner Leistung nicht zufrieden. Der A-Kader-Athlet war in der letzten Zeit oftmals gesundheitlich angeschlagen: «Ich hätte mir von den Testläufen mehr erhofft», so der Neuenburger.

Ebenfalls gesundheitlich angeschlagen ging Judith Wyder bei den Damen Elite an den Start. Für sie resultierte ein sechster Rang: «Wenn du angeschlagen an den Start gehst, bist du auch im Kopf nicht für Bestleistungen bereit», so Wyder. Hinsichtlich der ersten internationalen Wettkämpfe, mit den Europameisterschaften im Mai, ist die Bernerin jedoch zuversichtlich. Mit einer sauberen Planung möchte sie bis dann wieder voll angreifen können.

Friederichs erster Titel

Entsprechend gaben an der MOM andere Athletinnen den Ton an – allen voran Rahel Friederich. Die 30-Jährige lief in Möhlin zu ihrem ersten Schweizer Einzel-Meistertitel. «Es war genial», fasste die gebürtige Baslerin ihren Lauf zusammen. Nur zum ersten Posten habe sie ein wenig gezögert, ansonsten sei sie sehr zufrieden. «Ich habe gewusst, dass ich physisch in Form bin und mit einem technisch sauberen Wettkampf alles möglich ist.» Speziell ist der Sieg für Friederich auch aus emotionaler Sicht. Sie sicherte sich die Goldmedaille vor ihrer persönlichen Betreuerin und ehemaligen Spitzenathletin Simone Niggli, die auf den zweiten Rang lief.

Dritte wurde die Bernerin Sabine Hauswirth. Sie lief eine äusserst stabile Testlaufserie, stand sie doch bereits über die Langdistanz (Donnerstag) und Sprintdistanz (Samstag) auf dem Podest: «Das stimmt mich hinsichtlich EM sehr positiv», so die 28-Jährige. Im Lauf vom Sonntag habe sie ein paar kleine Unsicherheiten zu beklagen: «Zudem wusste ich nie genau, ob mein Tempo genügend hoch ist.» Im Grossen und Ganzen sei sie mit ihrer Leistung aber sehr zufrieden.

In den Juniorenkategorien konnten sich der Zürcher Riccardo Rancan und die Baslerin Hanna Müller als neue Schweizer Meister feiern lassen. Müller wiederholte damit ihren Titelgewinn aus dem Vorjahr. Obwohl sie mit ihrer Leistung zufrieden war, mit Gold hätte sie nicht gerechnet: «Dass ich sowohl Simona als auch Valerie hinter mir lassen werde, habe ich nicht gedacht.»  Viel Vorsprung hatte Müller jedoch nicht: Simona Aebersold und Valerie Aebischer klassierten sich 25 respektive 49 Sekunden hinter der Baslerin auf den Plätzen zwei und drei. Bei den Junioren komplettierten Joey Hadorn und Thomas Curiger das Podest.

Die MOM bildete für die Elite den Abschluss der internen Selektionsläufe von Swiss Orienteering im Hinblick auf die ersten internationalen Wettkämpfe der Saison. Kommende Woche werden die Selektionen für die erste Weltcupserie in Polen sowie die Europameisterschaften in Tschechien bekannt gegeben. (SF)

Resultate
Herren Elite: 1. Daniel Hubmann (Herrenschwanden), 31:41 Minuten; 2. Martin Hubmann (Eschlikon), +0:45; 3. Florian Howald (Oberönz), +2:03; 4. Andreas Rüedlinger (Winterthur), +2:26; 5. Florian Schneider (Stettlen), +2:30; 6. Térence Risse (Cottens), +2:41.
Damen Elite: 1. Rahel Friederich (Winterthur), 31:49 Minuten; 2. Simone Niggli (Münsingen), +0:42; 3. Sabine Hauswirth (Belp), +1:01; 4. Julia Gross (Zürich), +1:09; 5. Marion Aebi (Oberönz), +2:03; 6. Judith Wyder (Zimmerwald), +2:28.

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