An den OL-Europameisterschaften qualifizieren sich am Montag alle sechs Schweizerinnen und sieben Schweizer für den A-Final. Der Final findet am Dienstag statt.

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Die EM-Neulinge Sina Tommer ...


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… Christoph Meier …


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… Lisa Holer …


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… und Térence Risse schaffen die Quali.


 
Nach zwei Finaltagen am Wochenende stand am Montag die Langdistanz-Qualifikation auf dem Programm der OL-Europameisterschaften in Tschechien. Rund 40 Kilometer vom EM-Hauptort Jeseník entfernt, starteten sechs Schweizerinnen und sieben Schweizer zu einem anspruchsvollen Qualifikationsrennen. Anspruchsvoll darum, weil nicht nur das sommerliche Wetter die Athletinnen und Athleten bereits am Vormittag zum Schwitzen brachte. Die Laufzeiten erwiesen sich als deutlich länger als erwartet. So waren beispielsweise die Siegerzeiten bei den Männern rund zehn Minuten länger als angenommen – statt 60 waren es 70 Minuten. Insgesamt hatten die Männer rund 15 Leistungskilometer, die Frauen rund 9 Leistungskilometer zu absolvieren.

Der Quali-Wettkampf über die Langdistanz war entsprechend physisch sehr anstrengend. Das steile Gelände, das beispielsweise mit Wäldern im Baselbieter Jura zu vergleichen ist, erwies sich als kräfteraubend, zumal bereits der Sprint vom Sonntag physische Topleistungen erforderte.

Der erste Eindruck der Schweizerinnen und Schweizer fiel im Ziel entsprechend ähnlich aus: «Mega lang», «physisch am Anschlag», «hart» oder «brutal» so die Voten. Kein Wunder also, dass sich die Athletinnen und Athleten kurze Zeit nach dem Zieleinlauf bereits auf den Rückweg ins Hotel machten, um sich für den morgigen Final zu erholen.

Sehr erfreulich aus Schweizer Sicht: Alle sechs Schweizerinnen und sieben Schweizer werden im A-Final an den Start gehen dürfen. Dies, weil die Routiniers nichts anbrennen liessen und sich souverän für den A-Final qualifiziert haben. Dies aber auch, weil die jungen Athletinnen und Athleten mit teils sehr guten Läufen ebenfalls die Ruhe bewahrt haben.

Bei den Frauen haben Sabine Hauswirth (3./C-Heat), Julia Gross (4./B), Sina Tommer (6./A), Elena Roos (8./A) und Lisa Holer (10./C) die Quali für den A-Final problemlos und ohne Zittern erreicht. Nur gerade für Martina Ruch war der Wettkampf vom Montag eine nervenaufreibende Angelegenheit. Mit einem 17. Rang sicherte sie sich als letzte Athletin im Heat B einen Startplatz im A-Final. Nach der geschafften Quali, zeigte sich die Bernerin, einzige Nicht-Nationalkader-Athletin im Schweizer EM-Team, sehr erleichtert: «Ziel erreicht, aber das benötigte Nerven.»

Bei den Männern musste Raffael Huber am meisten um die Qualifikation für den A-Final bangen. Mit einem 15. Rang im Heat C erreichte jedoch auch er das klare Ziel: «Ich fühle mich zurzeit nicht in Topform», sagte der Zürcher, der vor allem physisch zu kämpfen hatte. Technisch sprach er von einem guten Lauf. Knapp wurde es am Ende auch für den Baselbieter Christoph Meier. Mit einem 14. Rang im Heat B hatte er jedoch noch genügend Spatzung.

Die weiteren Schweizer schafften die A-Final-Quali problemlos: Daniel Hubmann und Andreas Kyburz feierten im Heat A einen Doppelsieg, Baptiste Rollier wurde im Heat B sehr guter Zweiter, Matthias Kyburz im Heat C guter Vierter und Térence Risse im Heat A guter Neunter.

Für den A-Final über die Langdistanz qualifizierten sich jeweils die 17 besten europäischen Athletinnen und Athleten jedes Quali-Feldes. Der Finallauf findet am Dienstag statt. Dabei tritt Daniel Hubmann als Titelverteidiger an – sein Sieg im Quali-Rennen lässt positiv stimmen. An den OL-Europameisterschaften qualifizieren sich am Montag alle sechs Schweizerinnen und sieben Schweizer für den A-Final. Der Final findet am Dienstag statt.
(Text: Severin Furter; Bilder: Rémy Steinegger/steineggerpix.com)

EOC 2016
Bildergalerie Langdistanz Qualifikation