Am Freitagvormittag wurde an den Jugend-Europameisterschaften im Orientierungslauf der Wettkampf über die Langdistanz ausgetragen. Der Zürcher Andrin Gründler kann sich dabei die Bronzemedaille bei den H 18 sichern. Zudem gibt es vier Diplome für das Swiss Orienteering Team.

2016 eyoc long gruendler
Bronze für Andrin Gründler (H18).


2016 eyoc long zbinden
Diplom für Chamuel Zbinden (H18).


2016 eyoc long widmer
Diplom für Lea Widmer (D16).
Andrin Gründler, Mitglied des nationalen Juniorenkaders von Swiss Orienteering und des Regionalkaders Zürich/Schaffhausen, sichert der Schweiz die erste Medaille an den diesjährigen Jugend-Europameisterschaften (EYOC). Im Langdistanzwettkampf in der Nähe des EYOC-Hauptorts Jaroslaw (Polen) läuft der 18-Jährige zur Bronzemedaille bei den H18. Es ist die fünfte EYOC-Medaille in seiner noch jungen Karriere. «Während des Wettkampfes hätte ich nicht gedacht, dass meine Leistung zu einer Medaille reicht», sagt Gründler. Bereits zum zweiten Posten habe er einen Fehler begangen und in der Folge immer wieder einige Unsicherheiten gehabt.

Der Wettkampf über die Langdistanz forderte die Athleten technisch enorm heraus. Ein ausgeprägtes Grabensystem definierte das Gelände. Dazwischen gab es wenig strukturierte Geländeformen, viele kleine Pfade sowie sehr grüne Partien. Zudem sorgten die Wetterbedingungen – bereits am Vormittag standen 28 Grad auf dem Thermometer – auch für ein physisch hartes Rennen.

«Um heute zu gewinnen hätte es einen technisch sauberen Lauf gebraucht», sagt Gründler. Dies sei wohl auch der Grund, warum der H18-Sieger Daniel Vandas (Tschechien) fünf Minuten Vorsprung vorweisen kann: «Er hatte einen fehlerfreien Lauf», sagt Gründler der mit dem Sieger gesprochen hat. Zweiter wird Otakar Hirs, ebenfalls aus Tschechien.
Mit dem fünften Rang von Chamuel Zbinden läuft bei den H18 zudem ein Schweizer zu einem Diplom: «Das war mein Traumziel», so der Baselbieter. Er habe bis zum Überlauf (Posten 8 von 17) einen guten Lauf gehabt. Erst zu Posten 13 musste er einen Fehler hinnehmen, den ihn gleich viereinhalb Minuten kostete.

Zwei Diplome der D16
Bei den Damen 16 gibt es dank Lea Widmer (Zürich) und Eliane Deininger (St. Gallen) aus Schweizer Sicht weitere Diplome zu feiern. Widmer (4.) verpasst die Bronzemedaille um 48 Sekunden, Deininger (6.) um dreieinhalb Minuten. Die beiden D16-Athletinnen hatten vor allem mit den Posten in den grünen Waldteilen zu kämpfen. «Ich lief viel zu schnell in die grünen Partien», sagt Deininger und Widmer ergänzt: «Die Postenräume waren teilweise extrem unübersichtlich.» Jugend-Europameisterin bei den D16 wird derweil die Finnin Lotta Eerola, vor Andreya Dyaksova (Bulgarien) und Inka Nurminen (Finnland).

Für das vierte Schweizer Diplom zum EYOC-Auftakt sorgt Silas Hutzli bei den H16. Das Mitglied des Regionalkaders Nordostschweiz wird guter Sechster. Auf den Sieger Malthe Poulsen aus Dänemark verliert er rund zweieinhalb Minuten. Für Hutzli ist es die erste EYOC-Teilnahme, entsprechend erfreut ist er über die gewonnene Auszeichnung: «Auch wenn der Lauf nicht super war.» Immerhin sei er am Start nicht so nervös gewesen wie an den Testläufen.

In der Langdistanz ohne Auszeichnung bleiben die Schweizer D18-Läuferinnen. Beste Athletin des Swiss Orienteering Teams ist Marcia Mürner. Die Ostschweizerin verpasst die Top Ten nur knapp und wird Elfte. «Durch das schwierige Gelände habe ich mich während des ganzen Laufes langsam gefühlt», sagt Mürner. Mit dem elften Rang sei sie aber zufrieden, zumal im vergangenen Jahr die EYOC-Langdistanz nicht nach ihrem Wunsch verlaufen war. Den Jugend-Europameistertitel bei den D18 geht schliesslich an Zuzanna Morawska aus Polen.

Die Jugend-Europameisterschaften in Polen dauern noch bis Sonntag. Am Samstag werden die Staffelwettkämpfe ausgetragen, am Sonntag steht zum Abschluss ein Sprint auf dem Programm. (SF)
2016 eyoc long ossis
Marcia Mürner (D18) wird 11., Silas Hutzli (H16)
und Eliane Deininger (D16) holen ein Diplom.

Resultate
H16: 1. Malthe Poulsen (DEN), 50:39 Minuten; 2. Topias Arola (FIN), 50:57; 3. Elias Guilhelm (FRA), 51:28; 6. Silas Hutzli (Wil), 53:18; 14. Mattia Gründler (Hittnau), 56:01; 19. Jonas Soldini (Corpateaux), 59:23; 64. Fabian Aebersold (Brügg), 79:28.
H18: Daniel Vandas (CZE) 52:12 Minuten; 2. Otakar Hirs (CZE), 59:19; 3. Andrin Gründler (Hittnau), 59:41; 6. Chamuel Zbinden (Münchenstein), 60:30; 34. Silvan Ullmann (nidau), 71:32; 49. Nicola Müller (Einsiedeln), 76:20.
D16: 1. Lotta Eerola (FIN), 44:09 Minuten; 2. Andreya Dyaksova (BUL), 45:46; 3. Inka Nurminen (FIN), 45:48; 4. Lea Widmer (Zürich), 46:36; 6. Eliane Deininger (St. Gallen), 49:18; 13. Siana Senn (Stäfa), 53:36; 42. Elisa Bertozzi (Comano), 73:35.
D18: 1. Zuzanna Morawaska (POL), 50:26 Minuten; 2. Jasmina Gassner (AUT), 50:53; 3. Tilla Farnes Hennum (NOR), 51:27; 11. Marcia Mürner (Bronschhofen), 54:42; 15. Siri Nyfeler (Hilterfingen), 55:55; 29. Sofia Besomi (Tesserete), 64:37; 40. Elena Pezzati (Sagno), 67:14.
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