Schwer belaufbare Gebiete mit überwachsenem und steinigen Untergrund: Die vierte Etappe der Swiss Orienteering Week 2016 in Maloja stellte die Teilnehmenden nicht nur kartentechnisch sondern auch koordinativ vor Herausforderungen.

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Impressionen von der vierten Etappe der SOW,
die in unterschiedlichem Gelände stattfand.
 
Es scheint, als ob Petrus am Donnerstag bewusst demonstriert hat, dass dem Gebiet rund um Maloja in Sachen Wasser eine besondere Bedeutung zukommt. Rund um die Passhöhe im westlichen Oberengadin befindet sich nämlich die dreifache Wasserscheide Europas. Gegen Osten fliesst das Wasser in den Inn, gegen Nordwesten in die Julia und später in den Rhein, und gegen Südwesten in den Comersee und via Po ins Mittelmeer. So werden auch jene Regentropfen die am frühen Donnerstagmorgen vom Himmel fielen, den Weg in eines dieser drei Meere finden.

Nach den zuletzt sommerlichen Tagen zeigte sich das Engadin zu Beginn der vierten Etappe der Swiss Orienteering Week (SOW) eher von der herbstlichen Seite. Dies liess die rund 4000 Teilnehmenden aber genau so wenig vom Start abhalten, wie auch die Durchsage des Speakers, dass das Laufgelände anspruchsvoller zu begehen sei als angenommen. Was dies konkret hiess, erfuhren die Teilnehmenden während ihres Wettkampfes.
Das Laufgelände liess sich in drei unterschiedliche Geländekammern unterteilen, wobei vor allem die längeren Strecken in den Genuss aller drei Teilgebiete kamen. Nordisch anmutendes Gelände mit Sümpfen und detailreichen Hügelpartien, überwachsene Blockfelder und steile Hänge sowie im Schlussteil schnell belaufbare Alpweiden sorgten für einen abwechslungsreichen Wettkampf.
Besonders anspruchsvoll erwies sich das Vorwärtskommen in den Hängen. Aufgrund des hohen Bodenbewuchses und des steinigen Untergrundes war vielerorts eher Schnecken- statt Eiltempo angesagt. Zudem konnten die Läuferinnen und Läufer auch kartentechnisch schnell einmal den Überblick verlieren. Nach dem Wettkampf waren die Strapazen im Gelände aber bald vergessen – zumal sich auch das Wetter im Laufes des Tages zunehmend wieder von der sonnigen Seite zeigte.

Der gebürtige Thurgauer Daniel Hubmann sicherte sich den Tagessieg bei den Herren Elite. Für den sechsfachen Weltmeister und Bahnleger der dritten Etappe ist es der erste Tagessieg an der SOW 2016. Er verwies seine Nationalkader-Kollegen Baptiste Rollier und Fabian Hertner auf die Ränge 2 und 3. Bei den Damen Elite lief die Norwegerin Mari Fasting zu ihrem zweiten Etappensieg, gefolgt von der Schweizerin Sabine Hauswirth und der Russin Natalia Gemperle.

Am Freitag findet die höchst gelegene aller diesjährigen SOW-Etappen statt. Das Laufgelände rund um Furtschellas oberhalb Sils-Maria befindet sich auf 2400 bis 2700 Metern über Meer. Die fünfte der insgesamt sechs Etappen wird als Mitteldistanzlauf ausgetragen. Die Belaufbarkeit im Gelände über der Baumgrenze dürfte dann um einiges besser sein als bei den beiden Etappen vom Dienstag auf Diavolezza und am Donnerstag in Maloja.
(Text: Severin Furter; Bilder: Samuel Hebeisen)

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