Ein abwechslungsreicher Wettkampf im Hang oberhalb von Sils Maria bildete am Samstag den Abschluss der diesjährigen Swiss Orienteering Week. Den Gesamtsieg in den Elitekategorien sicherten sich die Bernerin Sabine Hauswirth und der Neuenburger Baptiste Rollier.

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Impressionen der sechsten Etappe.
Die Schlussetappe der diesjährigen Swiss Orienteering Week (SOW) hielt, was bereits im Programmbuch versprochen wurde. Die sechste Etappe, mit Laufgelände Hang oberhalb von Sils Maria und dem Zielgelände bei der Talstation der Furtschellas-Bergbahn, war gewissermassen ein Rückblick auf alle Geländetypen der vorangegangenen fünf Etappen. Konkret handelte es sich um ein abwechslungsreiches, alpines Gelände. Offene und schnell belaufbare Alpweiden sowie detailreiche, teils ruppige und mit hohem Gras bewachsene Waldpartien wechselten sich ab. Zudem sorgten Alpstrassen und Wanderwege für stellenweise hohes Lauftempo und Entscheidungen bei den Routenwahlen.
Die sechste Etappe bot damit die beste Gelegenheit, um die SOW 2016 nochmals in vollen Zügen zu geniessen. Dass sich das Wetter eher kühl und zeitweise auch regnerisch präsentierte, war dann auch schon der einzige Makel der Abschlussetappe.

Die Elitekategorien nahmen den letzten Wettkampf als Jagdstart in Angriff. So wurde aufgrund des Rückstandes aus den vergangenen Etappen gestartet. Die Gesamtführenden mussten dabei jedoch keine grosse Angst haben, noch eingeholt zu werden. Sowohl Sabine Hauswirth bei den Damen Elite als auch Baptiste Rollier bei den Herren Elite hatten auf ihre Verfolger einen Vorsprung von über 20 Minuten vorzuweisen.
Entsprechend ungefährdet liefen die beiden Schweizer Nationalkader-Mitglieder zum Gesamtsieg. Die 6,7 Kilometer lange und mit 340 Höhenmetern gespickte Strecke sei nochmals sehr schön gewesen, sagte die Bernerin Hauswirth im Ziel: «Ich machte keine grosse Fehler und konnte nochmals aufs Tempo drücken.» Die Swiss O Week sei unter anderem eine gute Vorbereitung auf die kommenden Weltmeisterschaften in Strömstad (Schweden) gewesen. Dies nicht zuletzt, weil nach der Mitteldistanz vom Donnerstag in Maloja, dem unerwarteten Ruhetag vom Freitag und der abschliessenden Langdistanz vom Samstag, das SOW-Programm jenem der WM in rund vier Wochen gleichkommt.
Auch Baptiste Rollier erlebte einen erfreulichen Abschluss des Schweizer 6-Tage-OL: «Ich wollte nochmals einen technisch sauberen Lauf zeigen, das ist mir gelungen», sagte der Neuenburger, der für die Schweiz ebenfalls an den WM in Schweden am Start stehen wird. Die rund 16 Leistungskilometer lange Bahn habe ihm gefallen, «auch wenn es am Schluss nochmals ruppig wurde».

Neben den Elite- starteten auch die Juniorenkategorien im Jagdstart-Modus. Bei den Junioren feierte der Neuenburger Pascal Buchs den Gesamtsieg. Bei den Juniorinnen konnte Valérie Aebischer den SOW-Sieg feiern, lediglich neun Sekunden vor Simona Aebersold. Beide durften sich in der vergangenen Woche bereits an den Junioren-Weltmeisterschaften im Unterengadin feiern lassen: Die Freiburgerin Aebischer hatte sich eine Silbermedaille gesichert, während die Bernerin Aebersold gleich dreifache Junioren-Weltmeisterin geworden war.

Mit der sechsten Etappe in Sils Maria, der Gesamt-Rangverkündigung im SOW Zentrum in St. Moritz Bad sowie der obligaten SOW Schlussparty wurde die OL-Woche im Oberengadin beendet. Rund 4000 Teilnehmende aus 37 Nationen nahmen an der diesjährigen Ausgabe der Swiss O Week teil – an jenem Event, der seit dem Jahr 1996 Orientierungslauf mit Ferien in der Schweizer Bergwelt kombiniert. Die nächste Swiss O Week findet übrigens im Jahr 2019 in der Region rund um Gstaad statt.
(Text: Severin Furter; Bilder: Samuel Hebeisen)

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