Beim Redbull Alpitude wird Anfang Oktober in Arosa eine neue OL-Form getestet. Es handelt sich dabei um einen Einzel-Score-OL – mit dabei sind auch Topathleten wie Judith Wyder und Martin Hubmann.

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In der Aroser Bergwelt am Fusse des Weisshorns
feiert die Redbull Alpitude ihre Premiere.
Am 8. Oktober 2016 feiert eine neue Form von OL in Arosa seine Premiere. Das Red Bull Alpitude ist ein Einzel-Score-OL, bei dem die Teilnehmenden in einer begrenzten Zeit auf zwei Höhenebenen mit zwei unterschiedlichen Karten möglichst viele Punkte sammeln müssen. Mit dabei ist sicherlich auch Topläuferin Judith Wyder.

Die erste Austragung des Red Bull Alpitude findet am Samstag, 8. Oktober im bündnerischen Arosa statt. Maximal 150 Orientierungs- und Hobbyläufer können dabei ihre Fähigkeiten im Laufen und Planen unter Beweis stellen. Nach dem Startschuss um 13 Uhr gilt es möglichst viele Punkte im Dorf zu sammeln. Achtung: Nach einer genau fixierten Zeit nach dem Start, fährt die Weisshornbahn zur zweiten Höhenebene. Wer die Bahn nicht erwischt, muss laufen und verliert Zeit, hat aber noch nicht verloren.

Taktisch anspruchsvoll
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Judith Wyder ist in Arosa am Start.
(Bild: Rémy Steinegger)

Es sind nicht nur Skills beim Kartenlesen und gute Ausdauer gefragt. «Vor allem die richtige Zeiteinteilung ist essentiell», sagt Renndirektor Corsin Caluori und ergänzt: «Dass die Teilnehmenden die Weisshornbahn erwischen müssen, macht den Lauf noch spannender.» Die fünfminütige Gondelfahrt bringt die Teilnehmenden 260 Höhenmeter weiter hoch zur Mittelstation auf 2010 Metern über Meer.

Es gilt die Posten auf der zweiten Laufebene möglichst rasch zu finden. Nach einer vorbestimmten Anzahl an Minuten, sollten die Läufer wieder im Dorf sein und die Ziellinie überqueren. Die Teilnehmenden, die länger haben, werden mit Punkteabzug bestraft. Wer am Schluss die meisten Punkte hat, gewinnt.

Das Red Bull Alpitude richtet sich vor allem an Orientierungsläufer und gebirgserprobte Athleten. Unter anderem am Start sein wird Spitzenläuferin Judith Wyder. Sie freut sich auf den Event: «Die Konkurrenz wird bestimmt gross sein. Es bleibt durch die zwei Höhenebenen aber vieles offen und spannend», sagt die 28-jährige Bernerin.

Für das Red Bull Alpitude können sich Hobby- wie auch Profi-Läuferinnen und -Läufer noch bis am kommenden Montag, 26. September um 23:59 Uhr auf der Webseite des Veranstalters anmelden.

Webseite des Veranstalters

«Für diesen Event muss man sich neu erfinden»

Für eine Teilnahme am Red Bull Alpitude hat sich auch Eliteathlet und WM-Medaillengewinner Martin Hubmann entschieden. Im Interview spricht er über die Tücken der neuen OL-Form, die am 8. Oktober Premiere feiert.

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Martin Hubmann den WM in Schweden.
(Bild: Rémy Steinegger)
Du läufst du am 8. Oktober gegen Profis und Amateure – was erwartest du von diesem Wettkampf?
Das Red Bulll Alpitude wird ein exklusiver Anlass mit ungewöhnlichen Regeln, was zu Überraschungen führen könnte. Da werden sich sowohl Amateure, aber auch Profis neu erfinden müssen.

Was macht die Regeln derart ungewöhnlich?
Normalerweise gewinnt derjenige, der die Posten in vorgeschriebener Reihenfolge am schnellsten angelaufen hat. Beim Red Bull Alpitude gibt es aber ein Zeitlimit. Dabei müssen die Posten in beliebiger Reihenfolge angelaufen werden. Zudem geben sie unterschiedlich viele Punkte. Wer am meisten Punkte sammelt, gewinnt.

Wo liegt dein Fokus?
Die Schwierigkeit liegt darin, die richtige Taktik zu wählen und die Planung unter Zeitdruck zu vollziehen. Meine Strategie verrate ich aber keineswegs.

Was hat dich am Event gereizt, weshalb hast du dich für eine Teilnahme entschieden?
Für mich war sofort klar, dass ich dabei sein muss. Ich bin offen für Neues und mag den taktischen Faktor bei den Rennen – wie dies beispielsweise auch bei der Staffel der Fall ist.

Hat jemand, der noch nie einen OL lief, Chancen mitzuhalten?
Es ein taktisches Rennen. Wer läuferisch im alpinen Gelände mithalten kann, darf sich auch Hoffnung auf einen Spitzenplatz machen. Das Finden der verschiedenen Posten kann man auch anderen Läufern überlassen, jedoch gibt man so die Kontrolle in fremde Hände. Aber wer weiss, ob die Profis wirklich immer die beste Strategie wählen? Und dies ohne Fehler?

Was ist der simpelste Trick, den du den Breitensportlern mitgeben kannst?
Beim allgemeinen Orientierungslauf: Wo bin ich, wo will ich hin, los geht's! Beim Red Bull Alpitude: Gut geplant ist halb gewonnen.
 
Und was ist nun das Ziel am Red Bull Alpitude?
In erster Linie geht um das Erlebnis im alpinen Gelände. Aber natürlich werde ich mein Bestes geben – und um den Sieg mitkämpfen.
(pd)