Beim abschliessenden Langdistanzrennen mit Massenstart gelang Gion Schnyder ein Exploit. Der 31-Jährige überquerte als Zweiter die Ziellinie und realisierte damit sein bestes internationales Resultat.

Das lange und harte Rennen ging über drei Runden und hatte bei den Männern Streckendaten von 20.1 km und 400 m Steigung. Nachdem Gion Schnyder auf der ersten Runde die etwas längere Gabelung hatte und deshalb nur an 15. Stelle zum ersten Kartenwechseln kam, tauchte er nach der zweiten Runde plötzlich an dritter Stelle auf. Auf der Schlussrunde war nur noch der erste Posten gegabelt und so machte sich Schnyder zusammen mit den Schweden Erik Rost und Martin Hammarberg auf die Verfolgung von Andrey Lamov. Bei Posten 25 lag Schnyder knapp hinter Rost und Hammarberg an vierter Stelle und es lagen noch drei kurze, vermeintlich einfache Posten vor ihnen. Prompt verpassten aber die beiden Schweden die Abzweigung zum nächsten Posten, was Schnyder clever ausnützte und sich auf den zweiten Rang vorschob. Diese Platzierung konnte er bis ins Ziel verteidigen. «Heute war ich wieder fähig meine Handlungen so umzusetzen, wie ich mir das zurechtgelegt hatte», freute sich Schnyder. Er musste nur Andrey Lamov den Vortritt lassen. Der Russe gewann damit das dritte Weltcuprennen in Folge.

Nach Christian Spoerry, der zwei EM-Einzelmedaillen gewonnen hatte, ist Schnyder erst der zweite Schweizer, der es an einem Weltcup, an einer EM oder einer WM in einem Einzelrennen aufs Podest schafft. Schnyder knüpfte damit ans seine Erfolge aus dem Jahre 2014 an, als ihm als Gesamtweltcup-Elfter seine bisher beste Saison gelang. Seine beste Einzelplatzierung damals war ein vierter Rang – und dies anfangs Dezember ebenfalls in Ylläs.

Für die weiteren jungen Schweizer im Team war das Rennen insbesondere auch wegen der Distanz eine grosse Herausforderung. Am besten meisterte diese Noel Boos (31.), dem technisch ein perfektes Rennen gelang. «Physisch musste ich auf der 3. Runde ein wenig einbüssen, weil ich zu schnell gestartet bin. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Rennen», so der 20-jährige Innerschweizer. Lukas Deininger (33.) bekundete Mühe mit der Konzentration und so schlichen sich oftmals unnötige Fehler und schlecht geplante Routen ein. «Ich bin aber trotzdem zufrieden, die Herausforderung gemeistert zu haben», meinte der 19-jährige St. Galler. Severin Müller zeigte zwei gute Runden, brach dann aber das Rennen ab, weil dem 18-Jährigen die Kraft für eine weitere Runde fehlte. Laura Diener brach ihr Rennen wegen starkem Husten ebenfalls ab. Nicola Müller war krankheitshalber nicht gestartet.

Die Schweizer Athleten bleiben nun noch zusammen mit dem restlichen Athleten des Juniorenkaders bis am Montag in Lappland, trainieren auf dem guten Spurennetz und nehmen am Wochenende noch an zwei Wettkämpfen teil.
(Text Annetta Wenk, Foto Archiv Martin Jörg)

Rangliste: http://www.resultfellows.com/2017/yllas/long_results_wcup.pdf
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