Über die Langdistanz an der Jugend-EM in Umeå triumphierte Alina Niggli und konnte sich mit anderthalb Minuten Vorsprung zur Siegerin küren. Sie holte sich damit nach 2018 ihren zweiten Ski-OL-Europameistertitel. Gian Andri Müller holte als Sechster erneut ein Diplom.

Der Langdistanz-Wettkampf bestand aus mehreren Schlaufen und zeichnete sich durch lange Routenwahlen aus. Die meisten Schweizer gingen mit der Taktik ins Rennen, bei den grossen Routenwahlen die einfache Route auf den grossen Loipen zu wählen, um das dichte Spurennetz zu vermeiden. Zudem galt es, das Relief zu beachten um unnötige Höhenmeter zu vermeiden.

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Alina Niggli


Nach Bronze im Sprint doppelte Alina Niggli im zweiten Wettkampfe mit der Goldmedaille nach. «Ich machte keine Fehler, ausser zwei kleinen Fehlern à 10 Sekunden», so Niggli. «Das Rennen war nicht nur technisch, sondern auch physisch sehr schwierig.» Der grösste Teil des Wettkampfes lief die 17-Jährige mit der drittplatzierten Schwedin zusammen, wovon beide profitierten.

 

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Lea Widmer

Bei den W20 gelang Lea Widmer als Zwölfte das beste Resultat. «Ich hatte ein gutes Gefühl und mir gelang nahezu ein perfekter Lauf», so die Zürcherin. «Im Ziel war ich etwas enttäuscht, dass dabei nur ein 12. Rang herausgeschaut hat. Aber ich hatte nur 5% Rückstand, was besser war als erwartet. In unserer Kategorie hat es zurzeit eine sehr dichte Spitze.» Delia Giezendanner (15.) zeigte sich im Ziel enttäuscht. «Kartentechnisch ist mir das Rennen eigentlich sehr gut gelungen», so die Churerin. «Aber mir unterliefen zwei administrative Fehler, als ich zu einem falschen Posten las respektive von einem falschen Posten weg, was mich viel Zeit kostete.»

Flurina Müller (17.) nahm sich vor, jeden Posten auf sicher zu laufen, was ihr auch gut gelang. Das Tempo war entsprechend langsamer, aber es zahlte sich aus. Eliane Deininger (18.) hatte unterwegs ein gutes Gefühl und Spass. Technisch lief es ihr zufriedenstellend, Zeit hat sie wohl vor allem läuferisch verloren. Natalja Niggli (33.) unterliefen zu den ersten beiden Posten Fehler. Anschliessend brach sie den Stock, was sie völlig aus dem Rhythmus brachte.


Bei den M20 zeigte sich Andri Jordi (14.) im Ziel ziemlich zufrieden. «Ich bin gut gestartet, habe dann aber zum

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Andri Jordi

6. Posten durch einen Routenwahlfehler Zeit verloren», so der Berner. «Anschliessend wurde ich von einem Russen eingeholt und wir haben gegenseitig voneinander profitiert.» Ihm unterlief später nochmals ein weiterer Routenwahlfehler, aber insgesamt sprach er von einem souveränen Wettkampf. Corsin Boos, der zweite M20-Läufer, verzeichnete auf der ersten Runde eine Kollision mit einem Gegner, wodurch seine Rippe etwas litt. Er lief die Schlaufe noch fertig, gab dann das Rennen aber auf, weil er sich nach der Kollision im Kopf nicht mehr auf den Wettkampf einstellen konnte.


Bei den W17 gelang Elin Neuenschwander (14.) ein gutes Rennen. Ihr unterliefen nur wenige kleine Fehler. Mit ihrer Leistung hätte sie sich eine Platzierung etwas weiter vorne erhofft. Justine Hamel (19.) sprach von einem harten und langen, aber interessanten Wettkampf, welcher ihr gut gelang.

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Gian Andri Müller

Gian Andri Müller (6.) startet bei den M17 gut ins Rennen. Zum 2. Posten wählte er nicht die beste Route und brach sich dabei durch einen Fahrfehler den Ski. «Ich hatte Glück, dass die Ersatzski im Wald nur 400 Meter entfernt waren», so der Einsiedler. Trotz den durch den Skiwechsel verlorenen zwei Minuten versuchte er weiter zu pushen und fühlte sich physisch gut. Im Ziel hatte der Innerschweizer schliesslich 2:35 Rückstand auf den Sieger und eine gute Minute aufs Podest, was zeigt, was für Müller ohne Skibruch möglich gewesen wäre. Er hofft nun, dass die weiteren Wettkämpfe für ihn ohne Zwischenfälle verlaufen. Bereits im Sprint hatte der 17-Jährige nach einer Kollision mit einem anderen Läufer einen Ski verloren und dadurch einen möglichen Sieg vergeben.

Flavio Ehrler (15.), der seine ersten internationalen Meisterschaften bestreitet, lief ein gutes Rennen. Zwar wählte er auf der langen Route zum zweiten Posten eine langsamere Route, aber physisch fühlte er sich stark. Corsin Müller (17.) hatte einen sehr guten Start zu verzeichnen. Nach der langen Routenwahl bei Posten 3 hatte er einen kleinen Konzentrationsfehler zu verzeichnen. Danach verlor er zudem einen Stockteller. Jan Lauenstein (22.) gelang ein ziemlich guter Anfang. Einen dreiminütigen Zeitverlust hatte er bei Posten 5 zu beklagen, als er die Konzentration verlor und Zeit brauchte, bis er sich im Labyrinth wieder aufgefangen hatte.

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Gion Schnyder

Bei der Elite, welche zum Weltcup starteten, sprach Gion Schnyder (28.) von einem relativ unkonzentrierten Lauf. «Es ist für mich aktuell mental schwierig, mich auf die Läufe einstellen», so der Athlet, welcher gleichzeitig als Junioren- und Elitetrainer wirkt. So hatte die letzte Konsequenz für einen guten Lauf gefehlt. Neben den Schweizer Erfolgen konnte er sich aber auch am Sieg seiner estnischen Freundin Daisy Kudre bei den Frauen freuen. Nicola Müller (32.) gelang eine sehr gute erste Schlaufe. «Auf der zweiten Schlaufe hat dann aber nicht mehr so viel funktioniert», so der Innerschweizer. «Es schlichen sich viele kleine Fehler ein. Der Kopf war zu einfach zu müde.»

Severin Müller (38.) zeigte sich ziemlich zufrieden, nachdem ihm ein technisch relativ guter Wettkampf gelungen ist. Kurz vor der letzten Schlaufe verlor er dann noch Zeit wegen eines kaputten Skis. Lukas Deininger (40.) ist nach einem guten Start auf dem Weg zum zweiten Posten aus der Karte gelaufen. Danach war es für ihn mental schwierig, sich wieder ins Rennen zurück zu kämpfen. Lars Widmer (45.) wurde im zweiten Teil von Severin Müller eingeholt, welchem er längere Zeit folgen konnte. «Ich lief da etwas über meinem Tempo, wodurch ich dann mit dem Kopf nicht mehr nachkam und sich Fehler einschlichen.»
(Text Annetta Wenk, Foto Christine Lüscher und Christian Aebersold)

Resultate:
Weltcup: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=6659&groupBy=EventClass
Junioren-WM: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=6663&groupBy=EventClass
Jugend-EM:https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=6667&groupBy=EventClass
Veranstalter-Webseite: http://umeaok.se/wcup2020/
Weitere Fotos: https://www.swiss-orienteering.ch/de/medien/medienfotos/medienfotos-2020/2020-ski-ol/weltcup-junioren-wm-jugend-em-umea-22-26-2-20.html