Zum Abschluss der Europameisterschaften in Bulgarien liefen die Schweizer Equipen bei den Frauen und Herren je auf den 6. Rang. Siegreich waren erneut die russischen Athletinnen und Athleten.

Auf dem Spurnetz der Mitteldistanz fanden die Europameisterschaften mit den Staffelwettkämpfen ihren Abschluss. Noch einmal war exaktes Kartenlesen gefragt, um in den vielen Spuren die richtigen Abzweigungen zu erwischen. Dazwischen musste auf zwei längeren, einfachen Abschnitten Tempo gemacht werden. Die Siege gingen sowohl bei den Frauen als auch bei den Herren an die Teams aus Russland.

Für die Schweizer Frauen eröffnete Delia Giezendanner das Rennen. Sie tat dies furios und lief auf dem 5. Gesamtrang, was dem dritten Nationenrang entsprach, in die Übergabezone. «Ich hatte ein gutes Rennen und sah immer wieder andere Läuferinnen, dies half», berichtete die Churerin im Ziel. Die Läuferin auf der zweiten Strecke, Eliane Deininger, konnte die Position halten und sogar den Vorsprung gegen hinten noch etwas ausbauen. Sie habe ein gutes Rennen gehabt, aber auch von kürzeren Gabelungen profitiert, meinte Deininger. Somit waren die Schweizerinnen nach zwei Strecken weiterhin auf Bronzekurs. Als Schlussläuferin zeichnete sich Alina Niggli verantwortlich. Wie Giezendanner ist auch Niggli eigentlich noch Juniorin. Trotzdem lieferte sie ein solides Rennen ab, verlor aber aufgrund der längeren Gabelungen noch einige Ränge. So resultierte am Ende der 6. Nationen- und der 9. Gesamtrang. Für dieses sehr junge Team sicherlich ein hervorragendes Resultat, welches die Vorfreude auf künftige Staffeln weckt.

Die Herren traten in der Besetzung Severin Müller, Gion Schnyder und Andri Jordi an. Der Startläufer Müller erschien bei einem Zuschauerposten mit Zwischenzeitnahme sehr weit vorne, dies nach einer cleveren Routenwahl. Ein Fehler in der zweiten Streckenhälfte warf ihn dann aber wieder etwas zurück, so dass er auf dem 8. Gesamtrang, aber auf Diplomkurs, an Schnyder übergab. Dieser fühlte sich heute stark und machte zwei Positionen gut. Andri Jordi auf der Schlussstrecke machte seine Sache ebenfalls ordentlich und brachte als 6. Nation das Diplom ins Ziel (8. Gesamtrang).

Die zweite Schweizer Equipe bei den Herren bestand aus Flavio Ehrler sowie Lars Widmer und wurde aufgrund der Corona-Fälle im Vorfeld durch Natalja Niggli aus dem Frauen-Team komplettiert. Das Team lief auf den 15. Gesamtrang, wobei insbesondere Lars Widmer ein guter Lauf gelang und er auf seiner Strecke nur 3 min auf die Spitze verlor.

Aus Sicht von Nationalkadertrainer Gion Schnyder kann nach den Wettkämpfen in Bulgarien ein positives Fazit gezogen werden. Das sehr junge Team habe sich beachtlich geschlagen und vor allem eine sehr gute Einstellung und viel Freude und Motivation gezeigt. Dies und die überraschend starken Auftritte in der Staffel liessen Potential für die Zukunft erkennen.

Alle Resultate sind hier zu finden: https://orienteering.sport/event/european-ski-orienteering-championship/relay/

Veranstalterhomepage: https://esoc-wmsoc2022.bg/

(Text: Sven Aschwanden; Foto Archiv Christian Aebersold)