Da Ultra-Langdistanz keine EM-Disziplin ist, zählte dieser Wettkampf nicht mehr zu den Europameisterschaften, sondern nur noch zum Weltcup. Über Nacht hatte es 20 cm Neuschnee gegeben, so dass die Loipen sehr weich waren. Dies machte das Massenstart-Rennen, welches bei den Männern über 32 km und 56 Posten sowie bei den Frauen über 22 km und 47 Posten ging, nochmals etwas härter. Bei den Männer überquerte nach fast zweieinhalb Stunden Eduard Khrennikov als Erster die Ziellinie. Der Russe hatte vor sieben Jahren an der Heim-WM gleich viermal Gold gewonnen. Nun stand der inzwischen 41-Jährige nochmals vor heimischem Publikum zuoberst auf dem Podest.


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Gion Schnyder
Gion Schnyder verzeichnete von Beginn an Mühe ein gutes Tempo zu laufen. "Zudem unterliefen mir einige Routenwahlfehler", erklärte der Zürcher. "Ab der zweiten Runde lief ich dann kartentechnisch sauber. Mit meiner falschen Skiwahl lag so heute aber leider nicht mehr drin." Christian Spoerry (23.) startete gut. "Nach der zweiten von vier Runden fehlte mir dann aber die Energie", stellte der 29-Jährige fest. "Leider haben wir es heute mit dem Material nicht optimal hinbekommen." Andrin Kappenberger (29.) zeigte eine kartentechnisch saubere Leistung. "Physisch war es mit dem Schneefalll der letzten 12 Stunden extrem hart, aber das war für jeden Athleten gleich", so der Tessiner.

Auch bei den Frauen war mit Anastasiya Kravchenko eine Russin die Schnellste. Carmen Strub (22.) verzeichnete auf der ersten Runde Mühe, ein gutes Tempo zu finden. Nach einem kleinen Fehler auf der zweiten Runde gelang ihr die Schlussrunde wieder fehlerfrei, allerdings konnte sie vom Tempo her nicht mehr zusetzen. Sarah Kleger (30.) unterlief zum dritten Posten einen grossen Fehler, wodurch sie einen Anstieg zweimal laufen musste.

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Andrin Kappenberger
Thierry Jeanneret, der als Betreuer und Wachsmann die Schweizer vor Ort unterstützte, zieht ein gutes Fazit: "Mit Medaillengewinnen aus sechs Nationen ist die internationale Spitze im Ski-OL breiter und gleichzeitig dichter geworden. Die Schweizerinnen und Schweizer haben vereinzelt aufgezeigt, dass sie dabei auch mithalten können." Er streicht dabei vor allem Gion Schnyder heraus, der über die Langdistanz ein EM-Diplom geholt hatte und sich auch dank dem vierten Rang am Weltcup in Finnland auf dem elften Rang im Gesamtweltcup wiederfindet. "Wenn er seinen Weg konsequent weiterverfolgt, ist dereinst auch eine Medaille im Bereich des Möglichen." Aber auch Carmen Strub und Christian Spoerry mit den Rängen 18 und 22 im Gesamtweltcup haben konstant gute Resultate gezeigt. (Text Annetta Schaad, Fotos Archiv Martin Jörg)

Rangliste
Weltcup-Schlussklassement