Über die Mitteldistanz an der Studenten-WM zeigte das Schweizer Team eine sehr starke Leistung: Je Gold für Eliane Deininger und Nicola Müller, dazu gewinnt Alina Niggli knapp hinter ihrer Teamkollegin Silber.

Der abschliessende Lauf an der Studenten-WM in Jachymov (Tschechien) war die Mitteldistanz, ausgetragen als Massenstart mit Schlaufen. Dieses Schlaufensystem teilte das Feld auf, trotzdem bildeten sich vor allem an der Spitze einige Gruppen. Wer darin keinen Unterschlupf fand, hatte es schwer, im Kampf um die Medaillen mitzureden.

Eine enorm starke Teamleistung zeigten heute die Schweizer Frauen, angeführt von Eliane Deininger, welche das Rennen für sich entschied. Die St. Gallerin erwischte auf der ersten von drei Schlaufen die längere Variante, fand dann aber in einer schnellen Gruppe Unterschlupf. Die zweite Schlaufe absolvierte sie zu Beginn alleine, konnte sich dann aber an ihre Teamkollegin Niggli und die am Ende drittklassierte Litauerin heransaugen. «Da musste ich nur nachlaufen und habe in dieser Zeit die letzten Posten vorbereitet», schilderte Deininger ihre Taktik. Diese Taktik ging auf, konnte sie doch am Ende noch beide Läuferinnen übersprinten, wobei Alina Niggli sogar noch in derselben Sekunde rangiert wurde, aber eben die Ziellinie nach Deininger überquerte.

Die im französischen Jura wohnhafte Niggli berichtete ihrerseits von einem guten Lauf, den sie ohne grosse Fehler durchziehen konnte. Sie sei lange mit der Litauerin unterwegs gewesen, was nützlich gewesen sei. Und ja, am Schluss sei es knapp gewesen, als sie von Deininger noch abgefangen wurde. Hervorzuheben ist, dass Niggli eigentlich noch als Juniorin startberechtigt ist, nun aber bereits in der Elite-Kategorie Eindruck hinterlässt.
WUSOC 2022 Middle Frauen
Knappe und teaminterne Entscheidung um Gold: Alina Niggli und Eliane Deininger


Ebenfalls stark war die Leistung von Lea Widmer, welche als 5. erneut ein Diplom gewann. Eine bessere Klassierung habe sie wohl am Start vergeben, als sie auf die hektische Situation nicht so optimal vorbereitet gewesen sei, meinte die Zürcherin. Flurina Müller als 16. berichtete von einem sauberen Lauf mit viel Gegnerkontakt.

Die weiteren Schweizerinnen klassierten sich als 19. (Natalja Niggli) und 21. (Flurina Bieri).

Für Nicola Müller begann das Rennen suboptimal. Der Einsiedler stürzte beim Massenstart. Beim Startpunkt passierte er folglich weit hinten, konnte dann aber schnell aufholen. «Fast das gesamte Rennen lief ich dann mit Rasmus Wickbom (am Ende Zweiter) und Jorgen Baklid (am Ende Dritter), wir wechselten uns mit Führungsarbeit ab und liefen ein hohes Tempo.» Entscheidend sei dann die Schlussschlaufe gewesen, wo er den Schweden mit einer Routenwahl etwas habe distanzieren können, meinte Müller. Als dann beim Norweger noch der Ski gebrochen sei, habe er nur noch Gas geben müssen.
WUSOC 2022 Middle Herren
Auf dem Weg zum Studenten-WM-Titel: Nicola Müller


Wie schon bei den letzten Einzelläufen war erneut Noel Boos der zweitbeste Schweizer. Durch eine längere Gabelung zu Beginn wurde aber etwas ausgebremst. «Anschliessend musste ich hinten anstehen und stets Läufer überholen. In der Zwischenzeit war das Spitzentram weg», zeigte sich Boos im Ziel enttäuscht.

Ein stabiles Rennen zeigte Severin Müller, welcher sich am Ende als 12. klassierte. Knapp dahinter folgte Corsin Boos, welcher laut eigenen Aussagen vor allem physisch in den Steigungen Zeit und Ränge verlor.

Lukas Deininger (22.) und Lars Widmer (23.) rundeten das Schweizer Resultatblatt ab.

Alle Resultate sind hier zu finden: https://wusoc2022.cz/wusoc-live/
Veranstalterhomepage: https://wusoc2022.cz/

(Text: Sven Aschwanden, Bild: Tomas Bubela (WUSOC 2022))