Der lange ersehnte Schnee sorgte beim Weltcup in Österreich für eine kurzfristige Programmänderung. Gion Schnyder lief davon unbeeindruckt auf den starken 4. Rang.

Zwanzig bis vierzig Zentimeter Neuschnee sowie heftiger Wind stellten die Organisatoren der Weltcup-Rennen auf dem Hochplateau der Tauplitzalm vor grosse Herausforderungen. Die Bedingungen erschwerten die Präparation des Spurnetzes, weshalb der Start des Wettkampfes verschoben werden musste. Zudem fand anstelle des geplanten Verfolgungsrennen eine verkürzte Mitteldistanz statt, mehr gab das Spurnetz nach dem Schneefall nicht her. Die Verfolgung wird nun morgen stattfinden.

Zwischenzeitlich auf Podestkurs, beendete Gion Schnyder seinen Lauf schliesslich auf dem starken 4. Rang. Genau eine Minute hinter dem finnischen Sieger Aapo Viippola klassiert, zeigte sich der 37-jährige sehr zufrieden mit seiner Rangierung. «Der erste Teil des Laufes gelang mir sehr gut, ich lief offensiv und wusste, was ich zu tun hatte,» bilanziert Schnyder. «Als ich mir bewusst wurde, dass ich gut unterwegs bin, verlor ich etwas den Fokus, was dann auch zu zwei Zeitverlusten führte, welche mich dann den Podestplatz kosteten.» Der Routinier blickt aber mit Zuversicht auf den Rest der Saison, scheinen doch Physis und auch Technik zu stimmen.

Wiederum zweitbester Schweizer war Andri Jordi. Mit dem 17. Rang gelang dem Berner erneut ein gutes Resultat, obwohl: «In den steilen Anstiegen hatte ich physisch etwas Mühe, zudem kam am Schluss noch ein grösserer Fehler dazu». Nachdem 14. Rang gestern zeigte Jordi aber heute trotz grösserem Fehler, dass er das an den Tag gelegte Niveau halten kann. Der in Schweden wohnhafte Lars Widmer klassierte sich als 19., womit ihm ein persönliches Bestresultat gelang. Entsprechend zufrieden zeigte er sich auch im Ziel: «Ich fühlte mich unterwegs stark und ich lief noch selten einen so sauberen Lauf wie heute.»

Die weiteren Schweizer klassierten sich folgendermassen: Corsin Boos, Noel Boos und Severin Müller auf den Rängen 21 – 23, Gian-Andri Müller als 25. und Flavio Ehrler als 43.

Bei den Frauen klassierten sich gleich zwei Schweizerinnen unter den besten 10 Läuferinnen. Sowohl Eliane Deininger als 9. als auch Delia Giezendanner als 10. sprachen von einem «coolen Lauf». Diese Einstellung dürfte bei den widrigen Umständen sicher ein Teil des Erfolgsrezepts gewesen sein. Deininger verlor beim Versuch, zwischen zwei präparierten Spuren zu schneiden aufgrund des Neuschnees viel Zeit, ebenso nach einem Fehler gegen Ende des Laufes. Der hingegen, so Deininger, sei ziemlich gut gewesen. Delia Giezendanner klassierte sich erstmals in den Top10. «Nachdem ich sehr gut gestartet bin, habe ich immer wieder Läuferinnen aufgeholt, wobei das Überholen manchmal etwas schwer war», so die Churerin. Etwas aus dem Konzept gebracht habe sie ein Sturz, bei welchem sie die Karte verloren habe, wusste Giezendanner weiter zu berichten. Auf Rang 35 klassierte sich die dritte Schweizerin am Start, Flurina Bieri.

Alle Resultate sind hier zu finden: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=7603&eventClassId=13248&eventRaceId=7714&overallResults=False

Veranstalterhomepage: https://wsoc2024.ski-o.at/welcome-wc23/

Das morgige, den Weltcup-Block abschliessende, Verfolgungsrennen kann mit GPS-Tracking und Live-Resultaten mitverfolgt werden: https://orienteering.sport/event/ski-orienteering-world-cup-round-1-2/pursuit/

(Text: Sven Aschwanden, Bild: Martin Jörg (Archiv))