Mit einer überzeugenden Leistung klassiert sich Eliane Deininger mitten in der Weltspitze. Im Verfolgungsrennen bewies die St. Gallerin Kampfgeist und Cleverness.

Das heutige Verfolgungsrennen am Weltcup auf der Tauplitzalm (AUT) bot erneut grosse Herausforderungen, sowohl für die Organisatoren als auch für die Athletinnen und Athleten. In den Neuschnee-Bedingungen gestaltete sich das Präparieren der Spuren schwer. Hinzu kam, dass das Gelände von zahlreichen, unkartierten Scooter-Spuren durchzogen war, welche durch touristische Ausflüge mit dem Schneemobil entstanden. Dies erschwerte die Orientierung und führte mitunter, auch im Schweizer Team, zu schwerwiegenden Fehlern.

Gestartet wurde mit den Zeitrückständen vom Sprint-Rennen vom Montag. Die Schweizerin Eliane Deininger ging als 7. ins Rennen und legte auf den ersten beiden von insgesamt drei Schlaufen eine sehr starke Leistung an den Tag. «Ich sah bald einmal die Spitzenläuferinnen vor mir, unter anderem, weil mir die steilen Abfahrten jeweils gut gelangen», so die 23-Jährige. «Als ich dann vor der letzten Runden merkte, wie weit vorne ich klassiert war, wurde ich schon sehr nervös, aber irgendwie konnte ich die Nerven kontrollieren und mit den anderen Läuferinnen, welche ich physisch alle viel stärker einschätzte, mithalten», führte Deininger im Ziel weiter aus. Aus dieser Ausgangsposition kam es dann zu den letzten Posten zu einem packenden Dreikampf um den 5. Platz zwischen der Norwegerin Anna Ulvensoen, der Schwedin Frida Sandberg und eben Eliane Deininger. Nach einem Sturz der Norwegerin und einen Ausflug in den Tiefschnee von Deininger war es am Ende trotzdem Ulvensoen, welche die Nase vorne hatte. Im Sprint gegen Sandberg setzte sich die St. Gallerin Deininger ganz knapp durch, «mit letzter Energie», wie sie meinte. Der Sieg ging an die Schwedin Linda Lindkvist.

Erneut ein gutes Rennen zeigte die Churerin Delia Giezendanner. Mit Rang 12 knüpfte sie an den Leistungen der Vortage an und bewies bereits in ihrem ersten Jahr als Elite-Athletin eine beeindruckende Konstanz. Flurina Bieri klassierte sich als dritte Schweizerin auf dem 37. Rang.

Die Schweizer Herren konnten beim Sieg des Norwegers Jorgen Baklid nicht ganz an die Resultate der Vortage anknüpfen. Gion Schnyder startete als 7. mit der besten Ausgangslage aller Schweizer. «Ich merkte früh, dass ich schneller laufen konnte als die Läufer um mich herum. Zudem machte ich offensichtlich auch mit weiten Umlaufrouten Zeit gut», schildert der 37-jährige seinen Lauf. Allerdings unterlief Schnyder, ein auch den Umständen geschuldetes, Missgeschick: «Ich interpretierte eine wilde Scooter-Spur als kartierte Spur, wählte diese und lief dann, ohne dass ich es merkte, direkt in ein Sperrgebiet. Erst auf der nächsten Runde, als ich wieder am selben Ort vorbeikam, realisierte ich, dass ich mich vorhin im Sperrgebiet befand.» Schnyder wurde konsequenterweise nicht rangiert, was angesichts des Umstandes, dass ein Platz auf dem Podest resultierte hätte, besonders bitter ist.

Somit war Andri Jordi als 20. der bestklassierte Schweizer. «Durch viele Stürze verlor ich Zeit, ebenfalls nicht geholfen hat die Nervosität, welche vor dem Start sehr hoch war», konstatierte der Berner leicht enttäuscht im Ziel. Eine Aufholjagd gelang Flavio Ehrler. Von Rang 34 aus ins Rennen gegangen, kämpfte sich Ehrler bis auf Rang 21 vor. Direkt hinter ihm klassierten sich Noel Boos und Severin Müller, während Corsin Boos auf Rang 26 ins Ziel lief. Gian-Andri Müller wurde 31., Lars Widmer 33.

Alle Resultate sind hier zu finden: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=7602&eventClassId=13236&eventRaceId=7713

Die drei Rennen in Österreich zählten zur Ski-O Tour, einem mehrtägigen Etappenrennen. Dieses wird am Freitag mit einem Wettkampf im Val Müstair, welcher aber nicht mehr zum Weltcup zählt, fortgesetzt.

(Text: Sven Aschwanden, Bild: Martin Jörg)