Über die Sprintdistanz erlaufen sich Nesa Schiller und Lavio Müller an der Jugend-EM sowie Alina Niggli bei den Juniorinnen je eine Medaille. Zu überzeugen vermögen in Lettland auch die Eliteläuferinnen mit zwei Top10-Klassierungen sowie Nicola Müller.

Der Sprint, welcher die Wettkampfwoche im lettischen Madona eröffnete präsentierte sich als sehr schnelles, zumeist auf breiten Loipen gelaufenes Rennen. Viele Routenwahlprobleme erforderten neben dem schnellen Laufen aber auch schnelle (und richtige) Routenentscheidungen.

Aus Schweizer Sicht präsentierten sich die jüngsten Läuferinnen und Läufer am Stärksten. So eröffnete Lavio Müller die Jugend-EM aus seiner Sicht ideal, in dem er die Silbermedaille gewann. «Ich bin sehr glücklich über diese Medaille. Unterwegs verlor ich zwar einmal fast die Orientierung, aber sonst lief es gut», meinte der Einsiedler und schwärmte dabei von seinem Material. Andri Gujan erreichte bei seiner Premiere auf internationalem Niveau den 15. Rang. Janik Burki wurde 23., Jules Hamel verzeichnete einen falschen Posten. Der Sieg ging an den Letten Ritvars Lepeskins.

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Lavio Müller unterwegs zur Silbermedaille an der Jugend-EM (Bild: Christian Aebersold).

Ebenfalls über eine Medaille freuen darf sich Nesa Schiller. Die Appenzellerin lief an der Jugend-EM auf den hervorragenden dritten Rang: «Ich hatte immer einen Plan, was ich tun soll, das war wichtig. Dass ich noch kurz meinen Ski verlor war aber sicher nicht hilfreich». Beim Sieg der Schwedin Maja Lundholm rangierten sich Lotta-Marit Lüthi und Coralie Waldner auf dem 12. resp. 13. Rang.

Alina Niggli, welche im Herbst bereits an der OL-Juniorinnen-WM in Portugal teilnahm, zeigte mit dem dritten Rang, dass sie auch mit Langlauf-Ski unter den Füssen, zumindest im Ski-OL, zu den weltbesten Juniorinnen gehört. Wobei Niggli bei ihrem Bronzelauf in Lettland gar nicht ihre eigenen Ski an den Füssen hatte. Denn da ihr Gepäck nicht in Madona eingetroffen ist, musste sich die 20-Jährige ein paar Ski eines Teamkollegen leihen. Dies brachte Niggli offenbar nicht aus der Ruhe und sie berichtete von einem sauberen Lauf, mit Ausnahme eines grösseren Routenwahlfehlers kurz vor dem Ziel. Zweitbeste Schweizerin ist Justine Hamel auf Platz 13., Seline Sannwald wird 18. und Elin Neuenschwander 22.

Bei den Junioren erzielte Corsin Müller als 10. das beste Resultat aus Schweizer Sicht. Der Einsiedler zeigte sich zu Beginn zwar überrascht, wie schnell alles ging, berichtete ansonsten aber von einem guten Lauf. Flavio Ehrler läuft auf Rang 22 und Gian-Andri Müller wurde nicht klassiert, da er versehentlich einen schlecht sichtbaren Posten (die Postenflagge fehlte) in einer Abfahrt nicht stempelte.

Sehr erfreulich gestaltete sich der Auftakt in die Rennwoche auch für Eliane Deininger und Lea Widmer bei den Damen Elite. Deininger belegte den 7. Range, 1:18 min hinter Daisy Kudre-Schnyder, der estnischen Siegerin. «Mit meinem Lauf bin ich ziemlich zufrieden, die Schlüsselstellen zu Beginn des Laufes meisterte ich gut», gab Eliane Deininger im Ziel zu Protokoll. Nur einen Rang hinter Eliane Deininger klassierte sich Lea Widmer. Die Zürcherin berichtete von einem Rennen, welches ihr sehr viel Spass gemacht habe und in welchem sie den ganzen Lauf hindurch vorwärtspushen konnte.

Die weiteren Schweizerinnen belegen die Ränge 18 (Flurina Müller) und 26 (Delia Giezendanner).

Bei den Herren Elite sorgte Nicola Müller mit dem 6. Rang dafür, dass ein weiteres internationales Diplom den Weg in seine (umfangreiche) Trophäensammlung findet. Nach einem Rennen mit sehr knappen Zeitabständen fehlten dem Einsiedler am Ende 22 Sekunden auf den Sieger Jonatan Stahl aus Schweden. Nicola Müller meinte zu seinem Lauf: «Ich fand ab dem Start einen guten Rhythmus und traf jeweils die richtigen Entscheidungen. Gegen Ende schaute ich dann 2-3 mal zu wenig genau, nahm eine Abzweigung zu früh und verlor dadurch Zeit. Physisch nehme ich ein sehr gutes Gefühl mit in die nächsten Wettkämpfe.»

In diesem sehr engen Rennen nicht ganz um die vordersten Plätze mitlaufen konnten die weiteren Schweizer. Lars Widmer klassiert sich auf Rang 33, Severin Müller und Gion Schnyder belegen die Ränge 36 und 37 und Andri Jordi sowie Andrin Bieri mussten einen Fehlstempel beklagen.

Alle Resultate sind hier zu finden: https://orienteering.sport/event/european-ski-orienteering-championships-2/sprint/

Morgen steht für die Athletinnen und Athleten die Mitteldistanz auf dem Programm. Diese kann im Live-Center hautnah mitverfolgt werden: https://orienteering.sport/event/european-ski-orienteering-championships-2/middle/

(Text Sven Aschwanden; Bilder Christian Aebersold)