Die 20-jährige Alina Niggli setzt sich in Lettland die Krone über die Mitteldistanz auf. Zum zweiten Mal Edelmetall ergattert auch Lavio Müller als Zweiter an der Jugend-EM. Dazu gibt es Diplomplatzierungen für Nicola Müller (Elite-EM) und Nesa Schiller (Jugend-EM).
Alle Schweizer Athletinnen und Athleten, welche bereits gestern im Sprint erfolgreich waren, konnten ihre Leistungen an der heutigen Mitteldistanz in Madona bestätigen resp. zum Teil sogar noch verbessern. Das Gelände liess sich dabei gleich in zweierlei Hinsicht als «hügelig» beschreiben: Zum einen war das Wettkampfgebiet tatsächlich feincoupiert mit vielen Hügeln und Mulden, zum anderen waren aber auch die nur ca. 1 Meter breiten Scooterspuren «hügelig», das heisst uneben und somit schwierig zu belaufen.
Bei den Juniorinnen kam Alina Niggli mit diesen Voraussetzungen am besten zurecht. Nach der gestrigen Bronzemedaille schaffte die Studentin mit Wohnsitz im (französischen) Jura heute den Sprung zuoberst aufs Treppchen und durfte sich als Junioren-Weltmeisterin ausrufen lassen. «Ich fand einen guten Flow, hatte einen klaren Kopf und das Gefühl stimmte während des ganzen Laufes», gab die frischgebackene Titelträgerin im Ziel zufrieden zu Protokoll. Der Vorsprung Nigglis auf die erste Verfolgerin betrug satte 1:18 Minuten. Nahe an die Top10 lief die zweitbeste Schweizerin, Justine Hamel, welche 13. wird. Elin Neuenschwander und Seline Sannwald belegen die Ränge 24 resp. 31.
In der Elite-Kategorie der Damen war wie schon gestern Eliane Deininger die beste Schweizerin. Nach verhaltenem Start wurde sie schon relativ bald von der nach ihr gestarteten Schwedin Frida Sandberg aufgeholt, welche schliesslich den zweiten Schlussrang belegte. «Da passte ich meine Strategie an und konnte auch etwas von Frida profitieren», sagte Deininger, nachdem sie auf dem 9. Rang ins Ziel kam. Im Vergleich zu gestern beklagte die zweitbeste Schweizerin, Lea Widmer, etwas fehlendes Tempo, es resultierte der 16. Rang. Delia Giezendanner und Flurina Müller laufen auf die Ränge 24 resp. 25. Den Sieg sicherte sich, wie schon gestern, die in der Schweiz wohnhafte Estin Daisy Kudre Schnyder.
An der Jugend-EM bestätigte die Appenzellerin Nesa Schiller ihre starke Leistung vom Vortag. Mit dem 5. Rang resultiert erneut ein Top-Resultat. Schiller berichtete denn auch von einem Lauf, welcher grundsätzlich ganz in Ordnung gewesen sei. Beim Sieg der Finnin Johanna Naskali laufen Lotta-Marit Lüthi und Coralie Waldner auf die Ränge 13 resp. 15.
Erneut zur Silbermedaille lief Lavio Müller an der Jugend-EM. Der Lette Ritvars Lepeskins bewies sich zwar wie schon gestern als unbezwingbar, was Müller aber nicht grämte: «Ich habe heute Silber gewonnen, nicht Gold verloren, schliesslich ist dies erst mein zweitletztes Jahr in dieser Alterskategorie und ich darf somit auch nächstes Jahr noch einmal an der Jugend-EM starten». Die weiteren Schweizer: Andri Gujan wurde 15., Jules Hamel, nach einem physisch nicht ganz optimalen Lauf, 19. und Janik Burki 26.
Bester Schweizer an der Elite-EM war erneut Nicola Müller. Der ältere Bruder von Lavio lief mit 1:06 Minuten Rückstand auf den schwedischen Sieger Linus Rapp auf den 6. Rang. Ein paar kleinere Fehler hätten dazu geführt, dass der Rang nun vielleicht nicht ganz den eigenen Erwartungen entspräche, meinte Müller im Ziel. Mit Andri Jordi auf dem 13. Rang darf das Schweizer Herren-Team ein weiteres erfreuliches Resultat verzeichnen. Der Routinier Gion Schnyder lief auf den 16. Rang und zeigte sich zufriedener als gestern, auch wenn er noch «zu sehr auf Sicherheit bedacht» war während seinem Lauf.
Die weiteren Schweizer belegen die Ränge 35 (Lars Widmer), 37 (Severin Müller) und 42 (Andrin Bieri).
Bei den Junioren erzielte Gian-Andri Müller mit Rang 7 das beste Schweizer Resultat. Der Einsiedler hätte sich nach seinem Lauf rangmässig noch etwas mehr erhofft. Nach einem vielversprechenden Start rangierte sich mit Corsin Müller der nächste Schweizer auf Rang 15, da er nach einem Stockbruch den Fokus verlor. Flavio Ehrler wurde 22. Der Sieg ging an Teodor Mo Hjelseth (Norwegen).
Die vollständigen Resultate sind hier einsehbar: https://orienteering.sport/event/european-ski-orienteering-championships-2/middle/
Nach dem morgigen Ruhetag finden am Freitag dann die Bewerbe über die Langdistanz, mit Massenstart, statt. Auch diese können live, inkl. kommentiertem Live-Stream, mitverfolgt werden: https://orienteering.sport/event/european-ski-orienteering-championships-2/mass-start/
(Text Sven Aschwanden; Bilder Christian Aebersold)