In der gemischten Sprint-Staffel lief das Team Schweiz 1 mit Eliane Deininger und Nicola Müller an der EM in Lettland auf den 5. Nationenrang. Zu Ende geht damit eine aus Schweizer Sicht rekordmässige Meisterschaftswoche.

Die meisten Athletinnen und Athleten berichteten nach der Sprint-Staffel davon, wie hart es gewesen sei, diesen fünften Wettkampf innerhalb von sechs Tagen zu bestreiten. Die pro Läuferin resp. Läufer drei Belastungen à rund 7 Minuten erforderten aber noch einmal höchstes Tempo vom Anfang bis am Schluss.

Als nominelles Team Schweiz 1 gingen Eliane Deininger und Nicola Müller an den Start. Die Startstrecke übernahm dabei Müller, welcher aber beim Massenstart nicht so gut wegkam und anschliessend in den schmalen Spuren nur schwerlich überholen konnte. Trotzdem meinte Müller im Ziel: «Auf der ersten, und auch allen anderen, Ablösungen lief ich sauber und konnte, so weit möglich, noch einmal pushen». Der Einsiedler übergab auf Rang 10 an Eliane Deininger und ungefähr auf diesem Rang verblieb das Team bis nach Müllers zweiten Ablösung. Als Deininger aber zum zweiten Mal loslaufen wollte, musste sie feststellen, dass ihre Karte an der Kartenwand fehlte. «Ich erhielt dann eine Ersatzkarte, merkte aber, dass dies eine falsche Karte war und musste mit den Funktionären diskutieren», schilderte Deininger das Ärgernis, welches sie neben Nerven vor allem auch rund eine Minute kostete. «Trotz der Wut im Bauch gelangen mir dann aber zwei solide Ablösungen», lautete das versöhnliche Fazit der St. Gallerin, nachdem sie ihr Team auf den 9. Rang (5. Nationenrang) führte. Der Sieg ging an das norwegische Team mit Anna Ulvensoen und Jørgen Baklid.

Das zweite Schweizer Team um Lea Widmer und Gion Schnyder war meist um das Team Schweiz 1 herum klassiert, so denn auch im Ziel, wo Rang 10, nur 3 Sekunden hinter Schweiz 1 resultierte. Schweiz 3 mit Alina Niggli und Andri Jordi klassierte sich auf Gesamtrang 12.

Alle Resultate der Sprint-Staffel sind hier zu finden: https://orienteering.sport/event/european-ski-orienteering-championships-2/sprint-relay/

Mit 12 Medaillen schnitt die Schweizer Delegation so erfolgreich wie noch nie ab an internationalen Ski-OL-Titelkämpfen. Bei gleichbleibenden Voraussetzungen wie in der vergangenen, ebenfalls bereits rekordmässigen Saison (Absenz des traditionell starken russischen Teams) konnte das Schweizer Team vier Medaillen mehr gewinnen. Erfreulich ist, dass in allen Kategorien (Elite, Junioren, Jugend, je Frauen und Männer) Medaillengewinne resultierten. Zudem zeigten die Schweizerinnen und Schweizer auch (erstmals), dass sie fähig sind, in der Elite-Kategorie Staffelmedaillen zu gewinnen. Kopf der Woche ist mit vier gewonnen Medaillen, darunter dem WM-Titel über die Mitteldistanz, die Juniorin Alina Niggli.

Ski O EM 2023 Medaillen
Die Schweizer Medaillengewinnerinnen und -gewinner in Lettland (Bild: Christian Aebersold).

Für das Schweizer Elite-Team geht es nun direkt weiter nach Norwegen, wo kommende Woche die dritte Runde des Weltcups stattfindet.

(Text Sven Aschwanden; Bilder Christian Aebersold)