Am Freitag starten das Weltcupfinale und die U23-Weltmeisterschaften im norwegischen Beitostølen. Im U23-Weltcup gilt es für Eliane Deininger, einen Vorsprung von 30 Punkten zu verteidigen. Parallel dazu findet die WM der Seniorinnen und Senioren im gleichen Gebiet statt.

Mit einem zehnköpfigen Team steht die Schweiz im Weltcup am Start. Vier Athletinnen und drei Athleten werden dazu in der U23-Wertung geführt. Die U23-WM und der U23-Weltcup werden nicht als separate Rennen ausgetragen, es wird einzig eine zweite Rangliste geführt. In sämtlichen Weltcuprennen dieser Saison wurde bereits eine U23-Wertung geführt.

Weltcupleaderin Eliane Deininger
Während in der Herrenwertung der Finne Niklas Ekström einen komfortablen Vorsprung von 95 Punkten geniesst, hat die St. Gallerin Eliane Deininger eine schwierigere Ausgangslage. Es bahnt sich ein spannender Dreikampf an. Dicht auf den Fersen liegt ihr nämlich die Finnin Maria Hoskari, welche die letzten beiden Weltcuprennen für sich entscheiden konnte, während Deininger in der U23-Wertung jeweils Zweite wurde. Das Duell zwischen Deininger und Hoskari wurde an der Sprintstaffel an der EM im Lettland letzte Woche noch mehr angeheizt. In der Sprintstaffel nahm Finnin die Karte von Deininger von der Kartenwand, sodass diese über eine Minute auf eine neue Karte warten musste. Zwar wurde das finnische Team disqualifiziert und der Trainerstab entschuldigte sich, doch das Schweizer Duo wurde wesentlich zurückgebunden.

Auch die drittplatzierte Schwedin Elin Schagerström, welche die ersten Rennen der Saison gewann, ist nur 40 Punkte hinter Deininger und dem Duo somit auf den Fersen. Delia Giezendanner liegt zuweilen auf einem sechsten Rang, im Herrenklassament ist Andri Jordi auf dem neunten Rang der beste Schweizer.
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Eliane Deininger geht als Führende im U23-Weltcup an den Start (Foto: Martin Jörg). 
Aufholjagd für Nicola Müller
Im totalen Weltcup bahnt sich herrenseitig ein spannendes Schweizer Duell zwischen Nicola Müller und Gion Schnyder an. Die beiden trennen nur gerade drei Punkte. Dabei ist anzumerken, dass Müller aufgrund seines Studiums die erste Weltcuprunde verpasste und nur drei zählbare Resultate einfahren konnte. Kann der Schwyzer seine bestechende Form von der EM in Madona konservieren, dürfte er noch einige Ränge nach oben vorpreschen. Er liegt zurzeit auf dem 15. Rang. Für die beste Schweizer Klassierung im totalen Weltcup ist im Moment Eliane Deininger verantwortlich, die dort auf dem achten Rang liegt.
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Nicola Müller gewann an der EM 2023 in Lettland Bronze (Foto: Christian Aebersold). 
Prognose: Stürmisch
Die Wettkämpfe werden parallel zur Masters-WM im norwegischen Skiort Beitostølen auf 900 Metern über Meer am Rande des Jotunheimen-Gebirges, etwa drei Autostunden nordwestlich von Oslo durchgeführt. Der Ort gilt als einer der schneereichsten Wintersportgebiete Europas. Doch genau in den Tagen vor dem Weltcupfinale wird Norwegen von starken Winterstürmen heimgesucht, welche die Vorbereitungen erschweren könnten. Bis am Freitag, wo die Rennen beginnen, sollte sich der Wind zwar legen, nicht jedoch die warmen Temperaturen über den Gefrierpunkt, die erwartet werden.

Das Wettkampfwochenende beginnt mit dem Mitteldistanzrennen am Freitag, 10. Februar. Am Samstag folgt der Sprint und am Sonntag das Verfolgungsrennen. Der Sprint und die Mitteldistanz werden auch als U23-WM gewertet.

Resultate und Infos: https://eventor.orienteering.org/Events/Show/7492

Text: Lukas Deininger