Im heutigen Massenstartrennen im Weltcup war der Jüngste erneut der Beste des Schweizer Teams: Lavio Müller läuft auf den hervorragenden vierten Platz. Weitere Top 10-Rangierungen gibt es für zwei Geschwister Flurina und Corsin.
Zum Abschluss des Weltcupblocks in Deutschland wurde heute in Reit im Winkl über die Königsdisziplin gestartet: Ein Langdistanzrennen mit Massenstart. Dieses fand in einem neuen Gebiet statt und stellte die Athletinnen und Athleten auch vor technische Herausforderungen. Heute lag nämlich auch etwas Schnee neben den Loipen, was dazu führte, dass meist auf dem Strich gelaufen werden konnte, was sich in Kombination mit dem dichten Loipennetz als anspruchsvoll herausstellte. Ein weiterer Knackpunkt des Rennens stellte eine schmale, mit dem Schneetöff gezogene Scooter-Spur dar, welche in der Abfahrt von Schnee zu Kies wechselte, was zu vielen Stürzen mit Materialschäden, einigen Verletzungen und vielen verlorenen Sekunden führte.
Lavio Müller doppelt nach
Dem Jüngsten der Müller- Familie gelingt ein erneuter Sprung in die Weltspitze und so wird Lavio heute Vierter 1.29 min Rückstand auf die Spitzenposition. Auf der ersten der drei zu absolvierenden Runden konnte der Junioren- Läufer mit der Spitze mitlaufen und führte das Feld zwischenzeitlich sogar an. Zusammen mit seinem Bruder Gian-Andri, Gion Schnyder und dem Schweden Jonatan Stahl fuhr er wie viele andere auf die oben erwähnte Scooter-Spur, konnte aber im Gegensatz zu den anderen ein Sturz vermeiden und lief alleine weiter. Auf der dritten Runde wurde er von den beiden Finnen Pyry Riissanen und Aapo Viippola überholt, welche später den Sieg unter sich ausmachten. Im Zielsprint musste der Einsiedler sich schliesslich noch dem Norweger Teodor Mo Hjelseth geschlagen geben. Er sei mit seinem Rennen aber sehr zufrieden, resümiert Lavio Müller seine Leistung.
Auch Corsin Müller gelingt ein gutes Rennen. Er sei gut gestartet und bei Posten vier sogar an der Spitze gelaufen. Dann habe er aber physisch nicht ganz mithalten können und habe die zweite Runde fast komplett alleine laufen müssen, was viel Energie gekostet habe. Bis ins Ziel konnte er aber nochmals einige Ränge gut machen und läuft mit +04.05min auf den Sieger auf den neunten Rang.
Den 13. Rang erobert Nicola Müller eine Sekunde vor Gion Schnyder. Müller hatte einiges an Material-Pech und deshalb den Anschluss an seine Gruppe verloren. Schnyder ist wie viele anderen auf der Kiesstrasse hängen geblieben und hat so Zeit verloren.
Einen weiteren Top 20 Rang erreichte Jan Lauenstein auf dem 19. Platz. Er brach sich auf der ersten Runde den Ski, weshalb auch er den Anschluss verlor aber mit einem fehlerfreien Lauf trotzdem ein gutes Resultat mit nach Hause nehmen kann.
Die weiteren Schweizer platzieren sich wie folgt: Corsin Boos 28., Andri Jordi 31. und Gian-Andri Müller 35.
Flurina Müller knapp am Diplom vorbei
Ihre Karrierebestleistung liefert heute Flurina Müller mit einem achten Rang ab. Obwohl sie zu Beginn des Rennens etwas Mühe mit der Karte hatte, konnte sie von Beginn weg mit der Spitze mitlaufen. Nach einer ungünstigen Routenwahl über eine offene Strasse, sei ihr Ski deutlich schlechter gewesen, was die letzte Runde zusätzlich anstrengend gemacht habe, erzählte die 24-Jährige. So kann sie zum Schluss den Sprint ums Diplom nicht für sich entscheiden. Dennoch sei sie sehr zufrieden mit ihrem Lauf.
Delia Giezendanner zeigt sich weniger glücklich über ihr Rennen. Sie habe einen Grossteil des Laufes alleine absolviert und einige Fehler gemacht. Zum Schluss reicht es für den 14. Rang.
Siegerin ist heute erneut die Schwedin Magdalena Olsson mit einer Laufzeit von 62.56 Minuten. Hinter ihr klassiert sich ihre Landsfrau Frida Sandberg (+01.52) und als Dritte die Finnin Nina Karna (+01.59).
Die letzte Station des Weltcups diese Saison wird in Posio (FIN) vom 19.-23. März in Form der Europameisterschaften stattfinden. Bis dahin sind hoffentlich alle Schürfwunden wieder verheilt und die kaputten Skis ausgewechselt.
Erfolge an den Masters
Gleichzeitig zum Weltcup fanden in Deutschland auch die Masters statt, die WM der Seniorinnen und Senioren. Als dreifache Weltmeisterinnen, im Sprint, der Mittel- und der Langdistanz, durften sich dabei Ladina Stolz (D35), Carmen Kappenberger (D40) sowie Isabelle Hellmüller (D60) ausrufen lassen. Weltmeisterliche Ehren kommen auch Yvonne Welti (D40, Langdistanz, zudem Dritte über die Mitteldistanz), Franziska Müller (D55) sowie Reto Müller (H60, zudem Zweiter über die Langdistanz), die beiden letzteren über die Mitteldistanz, zu. Franziska Müller durfte sich auch die Silber- und die Bronzemedaille in der Langdistanz resp. dem Sprint umhängen lassen. Kinga Csecs (D40) als Zweite im Sprint und Dritte über die Mitteldistanz sowie Jürg Hellmüller mit einem zweiten Platz über die Mitteldistanz und der bronzenen Auszeichnung in der Langdistanz runden das erfreuliche Ergebnis ab.
(Text: Flurina Bieri/Sven Aschwanden; Bild: Martin Jörg (Archiv))