Beim zweiten Wettkampf der internationalen Ski-OL-Titelkämpfe in Finnland schrammte Corsin Müller an der Junioren-WM als Vierter haarscharf an einer Medaille vorbei. Dazu gab es vier weitere Top-10-Klassierungen fürs Schweizer Team.

Ski OL Posio Lavio Corsin Mueller
Diplome für Corsin (l.) und Lavio Müller.

«Das wäre fast der Sieg gewesen», so Corsin Müller bei der Analyse nach dem Sprintwettkampf an den Ski-OL-Junioren-Weltmeisterschaften im nordfinnischen Posio. Die eine lange Routenwahl sei ihm zum Verhängnis geworden: Während Müller die Umlauf-Variante auf den präparierten Spuren wählte, habe unter anderem der Sieger quer über den grossen Sumpf geschnitten. «Diese Routenwahl hat mich rund 35 bis 40 Sekunden gekostet», so der bald 20-jährige Müller. Sein Rückstand auf den siegreichen Schweden betrug am Ende 38 Sekunden. Dennoch gelang Corsin Müller, der abgesehen von der langen Routenwahl zufrieden mit seiner Leistung war, mit Rang 4 ein sehr ansprechendes Resultat. Auf Bronze fehlte ihm lediglich eine Sekunde.

Auch sein zwei Jahre jüngerer Bruder Lavio Müller klassierte sich im Klassement der Junioren-WM in den Top 10. «Mein Lauf war solid, aber nicht perfekt», so der Sechstplatzierte. Da er im anspruchsvollen finnischen Ski-OL-Gelände noch nicht sehr viele Erfahrungen habe, sei er sehr sicher gelaufen, wodurch er läuferisch nicht sein volles Potenzial auszuschöpfen gekonnt habe. «Doch darauf kann ich nun aufbauen für die nächsten Rennen».

Der dritte Junior, Andri Gujan, klassierte sich auf dem 28. Platz.

Drei 9. Plätze für Lüthi, Aebi und Neuenschwander

Auch bei den Juniorinnen gab es durch Elin Neuenschwander ein Ergebnis unter den besten Zehn: Der 19-Jährigen gelang ein solides Rennen mit lediglich einem etwas grösserem Zeitverlust zu Beginn des Laufes. Im Schlussklassement liegt Neuenschwander auf Platz 9. Nesa Schiller erlief sich Rang 19.

Im Rennen der Jugend-Europameisterschaften waren Lotta Marit Lüthi und Andri Aebi die beste Schweizerin respektive der beste Schweizer – beide mit einem 9. Rang. Lüthi startete mit einem grösseren Fehler in den Lauf, konnte sich nach eigenen Angaben danach aber gut fangen und stetig nach vorne arbeiten. Andri Aebi gelang bei seinem ersten Jugend-EM-Einzelrennen ein konstanter Lauf mit wenigen nennenswerten Zeitverlusten.

Auch die weiteren Athletinnen und Athleten in den U17-Kategorien klassierten sich allesamt in den Top 16: Ein Rang knapp ausserhalb der besten Zehn belegte Alvina Koch als Elfte; Rico Maissen (13.), Janis Gwerder (14.), Fiona Ehrler (15.) und Nina Gujan (16.) runden das gute Teamergebnis der Jugend ab.

Elite knapp ausserhalb der Top 10

Gute Sprintleistungen zeigten auch die Eliteläuferinnen und Eliteläufer, die in Posio die Europameisterschaften bestreiten. Corsin Boos lief als bester Schweizer auf den 11. Platz – er zeigte sich nach seinem Rennen sehr zufrieden: «Ich machte keine Fehler und glaube, alle Routen richtig gewählt zu haben», so der Luzerner. Leidglich 3 Sekunden dahinter belegte Nicola Müller den 13. Platz, der sich abgesehen von einem administrativen Fehler, bei welchem er zum falschen Posten gelesen habe, ebenfalls zufrieden zeigte. Die weiteren Schweizer liefen auf die Ränge 16 (Jan Lauenstein), 17 (Gion Schnyder), 31 (Andri Jordi), 42 (Noel Boos), 47 (Flavio Ehrler) und 48 (Andrin Bieri).

Bei den Frauen klassierte sich Delia Giezendanner im 13. Rang. «Ich hatte gefühlt den Lauf meines Lebens in skandinavischem Gelände», so die Bündnerin im Ziel. Doch gegen Ende habe sie einen Posten überlesen und umkehren müssen – obwohl sie den entsprechenden Posten eigentlich unbewusst passiert habe, aber im Unwissen darüber, ob sie ihn quittiert habe oder nicht. Davor war sie im Bereich der Diplomränge unterwegs gewesen. Die zweite Schweizerin, Flurina Müller, lief nach einem soliden Rennen auf den 19. Platz.

Ranglisten

Am Samstag geht es an der EM, der Junioren-WM und der Jugend-EM weiter mit der Mitteldistanz. Das Rennen kann im Live-Center der IOF mitverfolgt werden.

(Text: Véronique Ruppenthal, Foto: Sabrina Meister)