Beim Mitteldistanz-Weltcuprennen in Oberwiesenthal zeigten die Schweizer starke Leistungen. Christian Spoerry verpasste als Siebter einen Diplomplatz nur um drei Sekunden. Gion Schnyder lief als Neunter ebenfalls in die Top Ten.

«Ich hatte heute, bis auf einen kleinen Fehler von ca. 20 Sekunden zum zweitletzten Posten, einen sehr guten Lauf», berichtete Spoerry. Vor dem Zeitverlust hatte der Vizeeuropameister noch an fünfter Stelle gelegen, verlor dann aber bis ins Ziel noch zwei Ränge. «Ich habe mir heute im Anfangsteil genügend Zeit genommen für Routenwahlen und für
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Christian Spoerry im Zieleinlauf
Karte lesen. Für noch bessere Resultate fehlt mir zurzeit noch eine bessere Form.» Anderthalb Minuten verlor der 31-Jährige schliesslich auf den Sieger Erik Rost. Gion Schnyder lief als Neunter ebenfalls stark. «Technisch lief ich erneut sehr stabil und sicher», meinte er zu seinem Lauf. «Physisch war dies heute das Maximum. Bei der Skiwahl habe ich mit dem einsetzenden Regen leider zu spät reagiert und bin deshalb sicher nicht mit optimalem Material gelaufen.»

Zufrieden zeigte sich auch Sandro Truttmann, welcher als 16. sein bestes Weltcupergebnis erzielte. «Ich bin technisch fehlerfrei gelaufen und konnte jeweils die richtigen Routen wählen. Zeit verlor ich durch einen Stempelfehler beim ersten Posten sowie einem Sturz in einer Abfahrt.» Pech hatte Andrin Kappenberger (29.). Er hatte eine frühe Startzeit und nachdem es am frühen Morgen noch zu schneien begonnen hatte, war der Spurdienst im Rückstand. So wusste der Tessiner nicht, auf welchen Spuren noch Neuschnee lag. Temporärcoach Urs Jordi macht einen Vergleich: «Es wäre, wie wenn du im Fuss-OL „weiss“ auf der Karte hast und manchmal hat es grossflächig Unterholz oder hohe Dornen im Wald und manchmal nicht.» Abgesehen von einer Teilroute gelang Kappenberger physisch und kartentechnisch eine gute Leistung.

Zufrieden zeigte sich auch Carmen Strub, welche von den Erkenntnissen vom gestrigen Lauf profitierte und auf den 14. Rang lief. «Ich habe die Routenwahlen mit Bedacht und gut gelöst», meinte sie im Ziel. «Physisch lief es besser als gestern, trotzdem bin ich noch nicht in Topform.» Mit Schneefall und zum Teil Schneeregen waren die Bedingungen heute alles andere als ideal. «Wachsmann Thierry Jeanneret zauberte uns dennoch sehr schnelle Skis», lobte Urs Jordi und ergänzt: «Aus Sicht des Coaches darf ich mit den Leistungen der AthletInnen sehr zufrieden sein.»

An die Leistungen von Tove Alexandersson und Erik Rost kam auch im zweiten Weltcuprennen in Deutschland niemand heran. Wie bereits im Sprintrennen bestand das Laufgebiet aus vielen breiten Spuren. Da das Gelände unter Naturschutz steht, dürfen die Organisatoren nur wenige Skooterspuren ziehen.
(Text Annetta Schaad, Foto Urs Jordi)

Rangliste: http://www.ski-orienteering.de/index.php/compday_sat-23-01.html?file=files/start_erg/rangliste_sowc2016_round2_middle.pdf