Überlegen setzte sich Nicola Müller auch heute im Langdistanz-Rennen der Jugend-EM durch. Damit hat der Innerschweizer in allen drei Einzelrennen Gold gewonnen. Ebenfalls ihr drittes Diplom holte sich Lea Widmer, welche erneut Vierte wurde.
Nicola Müller gelang – wie Lars Moholdt bei der Elite – ein Hattrick. «Ich bin sehr gut, aber ein bisschen zu schnell
20160304 EYSOC Long NicolaMüller2 byCA Web
Nicola Müller
gestartet. Deshalb musste ich am Schluss recht beissen», erzählte der 17-Jährige von seinem Lauf. «Bei den langen Routen kann ich noch nicht sagen, ob ich überall die Beste genommen habe, aber mein Gefühl sagt mir, dass meine Entscheide nicht so schlecht waren.» Nach der langen Route wählte der Innerschweizer Gymnasiast eine Risiko-Route, welche quer durch den Wald verlief. Da er das Gelände falsch interpretierte, verlor er dabei eine Minute.

Mit dem Ziel eines EM-Top 10-Platzes war Lea Widmer in die Saison gestartet. Nun gab es im dritten Einzelrennen bereits das dritte Diplom für die Zürcherin. Mit gut zwei Minuten Rückstand auf die russische Siegerin und einer Minute Rückstand aufs Podest platzierte sie sich auf dem vierten Rang. «Mir gelang der erste Teil des Rennens gut», fasste die 16-Jährige zusammen. «Nach dem Kartenwechsel verlor ich aber etwas Zeit auf einer Route.»
20160304 EYSOC Long LeaWidmer2 byCA Web
Lea Widmer


Im Rennen der Junioren-WM platzierten sich Noel Boos und Lukas Deininger gemeinsam auf dem 15. Rang und erreichten damit im letzten Einzelrennen ihr Ziel. «Ich startete schlecht in den Lauf, lief zu falschen Posten und machte grosse Routenwahlfehler», meinte der Ältere der beiden – Noel Boos. «Doch der Lauf war sehr physisch und hatte 580 Höhenmeter, was mir beides sehr gelegen kam.» Der erste Lauf, bei welchem er im Ziel nicht zufrieden war, hat ihm nun sein bestes Ergebnis beschert. Die richtige Taktik wählte Lukas Deininger, der sich mehr als zufrieden zeigte: «Ich ging das Rennen bewusst langsam an um nicht zu viel Kraft auf steilen Spuren zu vergeuden. Ich wählte die Routen so, dass ich viel auf grossen Loipen laufen konnte, aus sich sehr auszahlte. Ich steigerte mich kontinuierlich, konnte es aber nicht lassen, einige wenige Fehler zu machen, die wohl eine bessere Platzierung verhinderten. Diese waren aber wirklich nicht gross, was an einem sehr erfreulichen 15. Platz zu sehen ist.» Lars Beglinger (30.) verlor nach einem guten Start viel Zeit bei der langen Routenwahl, als er die Scooterspuren hinaufgemurkst ist anstatt auf grossen Spuren zu umlaufen.

20160302 JWSOC Middle NoelBoos Web
Noel Boos (Foto vom Mitteldistanzrennen)
Eine gute Teamleistung zeigten die U17-Läuferinnen. Die drei Teamkolleginnen von Lea Widmer liefen allesamt in die Top 20. Eliane Deininger (12.) lief es abgesehen von wenigen kleinen Fehlen am Anfang sehr gut. Ab dem Mittelteil konnte sie von einer Russin profieren, von welcher sie eingeholt worden war. Natalja Niggli (13.) war mit dem ersten Teil des Rennens zufrieden. «Nach dem Kartenwechsel bin ich aber vier Mal umgefallen und zwei Mal falsch gelaufen», erklärte die 15-Jährige. Riina Jordi (18.) unterliefen zu den ersten zwei Posten zwei kleine Fehler. Sie konnte aber ein gutes Tempo laufen und dies bis zum Schluss durchhalten.

Eine gute Leistung zeigte auch Corsin Boos, welcher bei den Herren U17 auf den 13. Rang lief. «Nachdem ich gut in den Lauf gestartet bin, habe ich leider schon zum zweiten Posten eine Abzweigung verpasst. Danach war der Lauf sehr physisch ausgelegt und da habe ich bei den Aufstiegen Zeit verloren», erklärte der Luzerner seinen Rückstand. Severin Müller (19.) gelang ein guter Start. Danach stürzte er bei einer Abfahrt gröber, was ihn ein wenig aus dem Konzept brachte. Gian-Andri Müller (28.) verlor viel Zeit mit einem Fehler beim dritten Posten sowie einer falschen Routenwahl.

Trainer Rolf Friederich strich die Junioren-Resultate heraus: «Im Schatten der Erfolge von Lea und Nicola gelang heute den beiden Junioren Noel Boos und Lukas Deininger ein hervorragendes Ergebnis mit einem Platz in den Top 15. Vor den beiden klassierten sich fast ausschliesslich Nordländer und Russen. Das Rennen war wie erwartet physisch sehr fordernd und kartentechnisch eher einfach. Trotzdem unterliefen unseren Athleten einige vermeidbare Fehler.“
(Text Annetta Schaad, Fotos Christian Aebersold)

Resultate: http://www.skio2016.at/esoc2016 und http://www.skio2016.at/jwsoc-2016