1970 fanden die ersten Nacht-OL Meisterschaften im Hürnbergwald bei Schlosswil statt. Am 23. März kehrt die 50. Ausgabe des Wettkampfs dorthin zurück.

Nach den ersten regionalen Läufen steht mit den Schweizer Meisterschaften im Nacht-OL ein erster Höhepunkt der nationalen Saison kurz bevor. Am 23. März (Online-Meldeschluss: morgen Montag, 11. März) führt die ol norska die 50. Nacht-OL Meisterschaften durch. Sie tut dies auf historischem Boden. Im selben Gelände hatten die Organisatoren des Skiklubs Belp um Bendicht «Bänz» Hadorn (die ol norksa wurde erst vier Jahre später gegründet) 1970 die ersten Nacht-OL-Meisterschaften durchgeführt.

Seither hat sich viel verändert. Das Startgeld zum Beispiel. 1970 betrug es für Jugend- und Juniorenläuferinnen und -läufer sechs, für den Rest sieben Franken. Oder die OL-Karte und mit ihr der Charakter des Wettkampfs. Die damalige Karte war im Massstab 1:20'000 aufgenommen. Trotzdem war die allgemeine Reaktion, dass sie sehr detailliert gewesen sei. Aus der Sicht von 2019 sind diese Voten fast nicht mehr nachzuvollziehen.
Eine besondere Herausforderung stellte das manuelle Zangen-Stempeln für die Veranstalter dar. Heute können die Bahnleger mit dem elektronischen Kontrollsystem problemlos Schlaufen machen. Das hat die Bahnlegung und deren Möglichkeiten total verändert. 1970 brauchte es bemannte Posten im Wald und für die langen Kategorien Kartenwände im Wald.

NOM 1970

Ausschnitt aus der NOM-Karte von 1970

Der damalige Kommentar in der Presse, dass der Bahnleger eine «enorm grosse Anzahl Posten» genutzt habe, veranschaulicht die Entwicklung des OL-Sports ebenfalls. Detailliertere Karten und elektronisches Kontrollsystem bedeuten gleichzeitig mehr Posten. Heute wären die damals 22 Posten auf der 9.9 Kilometer langen Herren-Elite-Bahn jedenfalls keine Bemerkung wert, weil schlicht Standard.

Einige Dinge haben die Zeit aber auch überdauert. Beispielsweise ist der Hürnberg immer noch ein Synonym für «schöner Mittellandwaldboden» (O-Ton Weisungen 1970) und damit ideales OL-Gelände. Nacht-OL ist trotz den modernen, in der Regel zuverlässigen und leuchtstarken LED-Lampen ein kleines bisschen Abenteuer geblieben. Und die Familie Hadorn hilft noch immer mit, die Nacht-Meisterschaften zu organisieren. Unter der Laufleitung von Urs Steiner amten nämlich Sohn Daniel und Enkel Joey von «Bänz» Hadorn als Bahnleger und Kontrolleur. 49 Jahre, nachdem letzterer die NOM ins Leben gerufen hatte. Über diese spezielle Geschichte produziert Livemotion einen Video-Beitrag, der Ende der nächsten Woche online geschaltet wird.

NOM hadorns

Bendicht, Daniel und Joey Hadorn. Im Hintergrund rechts der Hürnberg, Laufgelände der NOM 1970 und 2019.

Link zur Veranstaltung

Link zur Online-Anmeldung auf go2ol

(Text: Jonas Geissbühler, Foto: Livemotion)